Arnold (Franz Walter) Schönberg
Komponist und Dirigent
Geb. 13.9.1874 in Wien/ Österreich-Ungarn
Gest. 13. 7.1951 in Los Angeles/ USA
„Ich selbst bin ja gar nicht der Meinung, dass ich so ganz unverständlich bin. Aber überlegen wir: Hätten unbestritten grosse Gedanken wie zum Beispiel die eines Kant nicht gedacht, nicht gesagt werden sollen, weil, nur heute Aufrichtige zugeben müssen dass Sie ihnen nicht folgen können?
Wem unser Herrgott die Bestimmung gegeben hat, Unpopuläres zu sagen dem hat er die Fähigkeit verliehen, sich damit abzufinden, dass es immer die andern sind, die verstanden werden.“
(Arnold Schönberg, am 30. März 1931 im Berliner Rundfunk)
Arnold Schönberg gehört zu jenen Pionieren abendländischer Kultur, die zwar Autodidakten, aber gerade deshalb bahnbrechend waren. Mit seinem Namen verbindet sich unlösbar der Begriff der Zwölftonmusik, eine von ihm um 1920 entwickelte Kompositionstechnik mit nur zwölf aufeinander bezogenen Tönen. Und er gehört zu jenen Exilanten, denen trotz ihrer weltweiten Berühmtheit in den USA nicht immer alle Türen offen standen: Als er 1945 die Guggenheim-Stiftung um ein Stipendium ersucht, wird er abgewiesen und muss als71jähriger noch Privatunterricht geben, um sich finanziell über Wasser zu halten.
Als Sohn des Kaufmanns Samuel Schönberg und dessen Frau Pauline wurde Arnold Schönberg in eine bürgerliche Familie hineingeboren, die keinen ausgesprochenen Zugang zu den sogenannten schönen Künsten pflegte. So begann er denn auch als 17jähriger mit einer Banklehre. Aber bereits als Achtjähriger hatte er damit begonnen, sich selbst das Geigenspiel beizubringen. Auch die ersten, sehr frühen Kompositionsversuche, waren autodidaktisch.
Der 27jährige Arnold Schönberg heiratet 1901 Mathilde von Zemlinsky und zieht sogleich mit ihr nach Berlin, wo er bereits ein Jahr später das begehrte Franz Liszt-Stipendium und wenig später eine Stelle als Kompositionslehrer am Sternschen Konservatorium in Berlin erhält. Dort lernt er den zehn Jahre älteren Richard Strauss kennen, einen Komponistenkollegen, dem später Sympathien für das nationalsozialistische Regime nachgesagt werden und der sich grundsätzlich nur innerhalb der Tonalität bewegte, also musikalisch das genaue Gegenteil von Schönberg.
Der kehrte denn auch bereits 19034 nach Wien zurück, wo Schönberg den „Verein schaffender Tonkünstler“ gründet. Dessen Vorstellungen sind eng mit der „Wiener Secession“ verknüpft, einer Gruppe um den Maler Gustav Klimt, die sich von der konventionellen und damit für junge Künstler eher langweiligen „Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens“ losgesagt hatte.
Kein Wunder, dass es einen Skandal gibt, als am 21. Dezember 1908 in Wien das erste atonale Werk der Musikgeschichte uraufgeführt wird, das II. Streichquartett op.10 von Arnold Schönberg. Der war, wie so mancher andere Künstler, etwa Hermann Hesse oder Else Lasker-Schüler, eine Doppelbegabung. Seine expressionistischen Bilder stellte Schönberg erstmals 1910 in einer Wiener Buchhandlung aus. Die im gleichen Jahr eingereichte Bewerbung um eine Professur für Komposition an der Wiener Akademie wird – wen wundert’s? – abgelehnt. Er ist den Konservativen zu revolutionär und muss seinen Lebensunterhalt als Privatdozent außerhalb des konventionellen Akdemieprogramms verdienen. Deshalb versucht er 1911 sein Glück erneut in Berlin, wo er die aufsehenerregende theoretische Abhandlung „Harmonielehre“ vollendet, die gedruckte Fassung seiner Kompositionskurse, deren berühmteste Schüler in Wien die Komponisten Anton von Webern und Alban Berg waren.
In Berlin beteiligt sich der Komponist Schönberg als Autor an dem von den Malern Wassily Kandinsky und Franz Marc herausgegebenen Almanach Der Blaue Reiter. Nach dem Ersten Weltkrieg, den er hauptsächlich als Militärmusiker erlebt, gründet Schönberg – vermutlich notgedrungen, um sich gegen den etablierten Musikbetrieb behaupten zu können – den Verein für musikalische Privataufführungen. Mit den Fünf Klavierstücken op. 23 und dem Bläserquintett op. 26 komponiert er 1923 die ersten Zwölftonwerke der Musikgeschichte. Im gleichen Jahr stirbt seine Frau, ein Jahr später heiratet er Gertrud Kolisch. 1925 wird er auch im offiziellen Musikbetrieb endgültig akzeptiert und anerkannt durch die Berufung als Leiter der Meisterklasse für Komposition der Preußischen Akdemie der Künste. Die Academia Santa Cecilia in Rom ernennt ihn zum Ehrenmitglied. Es ist der Höhepunkt seiner Karriere. Doch die Schatten der kommenden Diktatur werden immer bedrohlicher:
Autor: Hajo Jahn
Links (deutsch):
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/SchoenbergArnold
http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.s/s328309.htm
http://www.operone.de/komponist/schoenberg.html
http://www.musiker.at/sengstschmidjohann/links-schoenberg.php3
http://www.zvab.com/angebote/schoenberg.html
http://www.duemling.de/musikerexil_in_kalifornien1.htm
http://www.orpheustrust.at/musikereinzeln.php?l=g&muid=20000605185449
http://www.orpheustrust.at/noten.php?l=g&von=721¬ensearch=
International:
http://www.usc.edu/isd/archives/schoenberg/asi.htm
http://www.schoenberglaw.com/randols/private/schoenberg/schoenlinks.html#home
http://www.schoenberg.at/default_e.htm
http://www.schirmer.com/composers/schoenberg_essay.html
http://www.wwnorton.com/classical/composers/schnbrg.htm
http://www.klassiekemuziekgids.net/componisten/schonberg.htm
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