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Scholl, Hans

H.A.M. 0

Hans Scholl
Student der Medizin


Geb. 22.9.1918 in Ingersheim/ Jagst
Gest. 22.2. 1943 in München-Stadelheim


„Es lebe die Freiheit!“

(Die letzten Worte Hans Scholls vor seiner Hinrichtung)


Hans Scholl ist der Sohn des liberalen Bürgermeisters Robert Scholl und dessen Ehefrau Magdalene und der ältere Bruder von Sophie Scholl. Die Familie zieht nach Forchtenberg/Kocher um. Während seiner Gymnasialzeit in Ulm wird Scholl zum Anhänger der NSDAP, tritt 1933 in die Hitlerjugend ein und übernimmt – gegen den Willen seiner Eltern – eine Leitungsposition. 1936 Scholl nimmt am Reichsparteitag der NSDAP teil.


Im Anschluß an sein Abitur 1937 leistet er ein halbes Jahr Arbeitsdienst bei Göppingen und beginnt im Oktober desselben Jahres mit dem Wehrdienst bei der Kavallerie. Da sich Hans Scholl in dieser Zeit auch in der geheim agierenden Bündischen Jugend engagiert, wird er – zusammen mit seiner ebenfalls in der Organisation aktiven Schwester Sophie – für mehrere Wochen in Stuttgart inhaftiert. Aus dem Nazi-Anhänger wird zunehmend der Nazi-Gegner Hans Scholl.


1938, nach Abschluß der – auf ein Jahr verkürzten – Militärausbildung, beginnt Hans Scholl ein medizinisches Praktikum in Tübingen. Im April des darauffolgenden Jahres nimmt er das Medizinstudium an der Universität München auf und bekommt Kontakt zu regimekritischen Studenten und Professoren, freundet sich mit Alexander Schmorell, Christoph Probst und Willi Graf an, mit denen er später die Widerstandsgruppe Weiße Rose gründet.


Im Sommer 1942 verfaßen Hans Scholl und Alexander Schmorell die ersten vier Flugblätter der Weißen Rose. Die in München und weiteren Städten verteilten Schriften rufen zum passiven Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime auf. Scholls Widerstandsarbeit wird durch seine Einberufung zum Militär unterbrochen. Er kommt an die Ostfront. Eine Erfahrung, die ihn in seiner widerständigen Haltung bestärkt. Nach München und an die Universität zurückgekehrt, nimmt Hans Scholl seine Widerstandstätigkeit erneut auf.


Am 13. Januar 1943 entsteht das fünfte Flugblatt der Gruppe, unter Mitarbeit von Kurt Huber, Professor für Psychologie und Philosophie an der Münchner Universität. Die Weiße Rose verschickt ihre Aufrufe, legt sie in Telefonzellen und in parkende Autos. Die unter anderem in Köln, Stuttgart, Berlin und Wien verteilten Flugschriften führen zu erheblichem Aufsehen und intensivierter Fahndung nach den Urhebern.


18. Februar: Die Geschwister Scholl verteilen etwa 1.700 Flugblätter in der Münchener Universität. Ein Hausmeister, der sie dabei beobachtet, meldet sie. Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) verhaftet die Geschwister Scholl und Probst.
22. Februar: Nach dreitägigem Verhör folgt der Prozeß vor dem Volksgerichtshof. Den Vorsitz führt der aus Berlin angereiste Roland Freisler. Hans und Sophie Scholl werden gemeinsam mit Christoph Probst zum Tod verurteilt und noch am selben Tag im Strafgefängnis München-Stadelheim hingerichtet.


Nach dem Bekanntwerden der Niederlage von Stalingrad beschriftet Scholl in der Nacht vom 3. zum 4. Februar 1943 mit Freunden im Münchner Universitätsviertel Mauern mit Freiheitsparolen. Das wenig später verbreitete sechste Flugblatt mit dem Aufruf zum Sturz des NS-Regimes und der Errichtung eines „neuen geistigen Europas“ wird in England nachgedruckt, von britischen Flugzeugen über Deutschland abgeworfen und der Inhalt wird über die BBC in London verbreitet.


Am 18. Februar 1943 verteilen die Geschwister Scholl an die 1700 Flugblätter in der Münchener Universität. Dabei werden sie von einem Hausmeister beobachtet, denunziert und von der Geheimen Staatspolizei verhaftet, ebenso wie Christoph Probst.
Nach mehrtägigen Verhören folgt am 22. Februar der Prozeß vor dem Volksgerichtshof unter Vorsitz des aus Berlin angereisten Roland Freisler. Hans Scholl, seine Schwester Sophie und Christoph Probst werden zum Tode verurteilt und noch am selben Tag im Gefängnis München-Stadelheim durch das Fallbeil hingerichtet.


Links (deutsch):

http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/SchollHans

http://www.bautz.de/bbkl/s/s1/scholl_h_u_s.shtml

http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Scholl

http://www.gegen-diktatur.de/beispiel.php?beisp_id=271&tafel_id=10&thema=0

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/8/0,1872,2106440,00.html

http://www.deutsches-filmhaus.de/filme_einzeln/uv_einzeln/verhoeven_michael/weisse_rose_die.htm


International:

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