Eduard Alexander (Pseud.: E. Ludwig)
Rechtsanwalt, Journalist und Politiker
Geb. 14.3.1881 in Essen
Gest. 1.3. 1945 auf dem Transport ins KZ Bergen-Belsen
Der studierte Jurist kommt 1911 nach Berlin und erhält zwei Jahre später beim Königlichen Landgericht seine Zulassung als Rechtsanwalt. Als überzeugter Sozialdemokrat engagiert er sich, ebenso wie seine Ehefrau Getrud, im linken Flügel der Partei, schließt sich während des Ersten Weltkrieges dem revolutionären Spartakusbund an und tritt Ende 1918 schließlich der Kommunistischen Partei bei, für die er unter dem Pseudonym E. Ludwig 1922 die Leitung des Kommunistischen Pressedienstes übernimmt.
Anfang 1924 ist er vorübergehend Chefredakteur der Roten Fahne und arbeitet bis 1929 im Wirtschaftsressort des Blattes. Zu diesem Zeitpunkt ist Alexander bereits seit einem Jahr Reichstagsabgeordneter. Im August 1931 kommt es zu einem ungewöhnlichen Ereignis: die Stadtverordnetenversammlung im mecklenburgischen Boitzenburg wählt ihn – mit den Stimmen von SPD und KPD – zum Bürgermeister. Eduard Alexander kann das Amt jedoch dann doch nicht antreten, da zum einen das Linksbündnis direkt nach der Wahl wieder auseinanderfällt und der mecklenburgische Regierungspräsident zum anderen seine Zustimmung versagt.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird dem Rechtsanwalt aufgrund seiner (halb-) jüdischen Herkunft die Zulassung wieder entzogen. Bis 1940 arbeitet er noch als Schiedsmann bei der deutsch- sowjetischen Handelsgesellschaft. Im Zuge der Aktion Gewitter, die zum Ziel hat, die Neubildung jeder demokratischen Opposition aus den Strukturen der Parteien der Weimarer Republik zu verhindern und in deren Verlauf es zu Massenverhaftungen und der erneuten Festname so prominenter Politiker wie Konrad Adenauer und Kurt Schumacher kommt, wird schließlich auch Eduard Alexander 1944 festgenommen und ins KZ Sachsenhausen deportiert. Von hier soll er nach Bergen-Belsen verlegt werden. Auf dem Transport in das niedersächsische Konzentrationslager kommt er ums Leben.
Die Übernahme dieser Biografie wurde dem Exil-Archiv freundlicherweise vom Berliner Verein Aktives Museum e.V. gestattet.
Literatur:
Verein Aktives Museum (Hrsg.): Vor die Tür Gesetzt. Im Nationalsozialismus verfolgte Berliner Stadtverordnete und Magistratsmitglieder 1933-1945. © 2006, ISBN 3-00-018931-9/ 978-3-00-018931-9
Links (deutsch):
http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Ludwig_Alexander
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