Alexander Alexandrowitsch Sinowjew
Philosoph und Schriftsteller
Geb. 29.10. 1922 in Pachtino im Oblast Kostroma/ UdSSR
Gest. 10.5. 2006 in Moskau/ Rußland
Er ist ausgebildeter Philosoph und Logik-Dozent an der Universität Moskau – und er ist einer der Ersten, die das komplexe Wechselspiel zwischen totalitärer Macht und Anpassung des Einzelnen einer satirischen Analyse unterziehen.
Sinowjew entstammt einer Arbeiterfamilie und nimmt als 17-Jähriger im Jahr 1939 sein Philosophiestudium an der Philosophischen Fakultät der Lomonossow-Universität in Moskau auf. Bereits in dieser Zeit gerät er in Konflikt mit der kommunistischen Führung und wird – aufgrund seiner heftigen Kritik am Stalin-Kult – in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
Nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion im Juni 1941 dient Sinowjew als Kampfflieger in der Roten Armee. Seine militärischen Auszeichnungen im Großen Vaterländischen Krieg sind es dann, die es ihm erlauben, 1950 sein Studium fortzusetzen, das er mit einer Promotion über die Philosophie von Karl Marx abschließt.
Er übernimmt eine Philosophie-Professur und wird Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Aufgrund seiner fortgesetzten Kritik am Stalinismus wird Alexander Sinowjew schließlich 1978 – nach Veröffentlichung seines systemkritischen Romans Gähnende Höhen – aus der damaligen Sowjetunion ausgebürgert und geht mit Frau und der jüngsten Tochter ins Exil nach München. Während seiner Exilzeit schreibt Sinowjew über zwanzig Bücher, von denen allerdings keines mehr eine dem Erstlingsroman vergleichbare Beachtung findet. Erst in den 90er Jahren kehrt der Dissident in seine Geburtsheimat zurück, wo er allerdings auch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion seiner Linie als unbequemer Querdenker treu bleibt und u.a. heftige Kritik an Gorbatschows Perestroika übt. Nach langer schwerer Krankheit stirbt er im Alter von 83 Jahren.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Sinowjew
Links (deutsch):
http://dispatch.opac.ddb.de/DB=4.1/REL?PPN=118826875
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