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Targosz, Francizek

H.A.M. 0

Franciszek Targosz
Maler


Geb. 7.9. 1899 in Lipnik/ Kongresspolen
Gest. 10.9. 1979 in Bielsko-Biala/ Polen


Er studierte Kunst in Wien. Während des Ersten Weltkriegs kämpfte er zunächst als Freiwilliger bei den polnischen Legionen und wurde im Jahre 1917 von der österreichischen Armee eingezogen. In den Jahren 1919 bis 1921 leistete er Wehrdienst in der polnischen Armee.


Bereits in frühen Jahren interessierte Franciszek Targosz sich für Uniform- und Waffenkunde und sammelte Militaria. Seit 1921 war er Mitglied des Dorotheums und der Gesellschaft des Heeresmuseums in Wien. In diesen Jahren fertigte er auch Schlachtenzeichnungen an. Von 1926 bis zu seiner Verhaftung arbeitete Targosz als Vertreter eines Chemieunternehmens.


Am 18. Dezember 1940 wurde Franciszek Targosz in Bielitz verhaftet und noch am selben Tag in das Konzentrationslager Auschwitz gebracht. Dort arbeitete er auf dem Bauhof, in der Strafkompanie, in der Tischlerei, in der Malerei und in der Glaserei. Sein Posten in der Häftlingsschreibstube, den er von Juli 1940 bis Januar 1945 inne hatte, ermöglichte es ihm, gelegentlich Fotografien und Mitteilungen der Häftlinge an der Zensurstelle vorbeizuschmuggeln.


Im Oktober 1941 entstand auf Targoszs Initiative das Lagermuseum, dessen Errichtung der Lagerkommandant Rudolf Höß persönlich anordnete. Im September 1943 wurde Targosz der Zugehörigkeit zur geheimen Lagerorganisation verdächtigt und im Bunker des Blocks Nr. 11 eingesperrt, konnte anschließend jedoch wieder seine Tätigkeit im Lagermuseum aufnehmen.

Am 21. Januar 1945 wurde Franciszek Targosz in das Konzentrationslager Mauthausen überstellt und anschließend in das Nebenlager Melk verlegt, wo er am 5. Mai 1945 von der amerikanischen Armee befreit wurde.


Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Franciszek Targosz nach Polen zurück und wurde stellvertretender Direktor, Kustos und Restaurator des neu entstandenen Staatlichen Museums in Oswiecim. Im Jahre 1954 wurde er aus dieser Position entlassen, weil er eine inoffizielle Konferenz einberufen hatte, die das Verhalten von sowjetischen Delegationen beim Besuch des Museums kritisiert hatte und eine inhaltliche Neuausrichtung des Museums anstrebte.

Im Jahre 1947 sagte Franciszek Targosz bei den Krakauer Prozessen gegen Rudolf Höß und andere SS-Offiziere aus. Zum Auschwitz-Prozess in Frankfurt am Main im Jahre 1964 leistete Targosz mit seiner eidesstattlichen Aussage einen wichtigen Beitrag.


Quelle:

Kunst in Auschwitz 1940-1945
Begleitbuch zu der Ausstellung der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück/ Felix-Nussbaum-Haus und dem Muzeum Tradycij Niepodleglosciowych w Lodzi

Sztuka w Auschwitz 1940-1945
Publikacja towarzyzsaca wystawie prezentowanej w Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, w Kulturgeschichtlichem Museum Osnabrück/ Felix-Nussbaum-Haus i w Muzeum Tradycji Niepodleglosciowych w Lodzi

Herausgegeben von der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum und vom Museumspädagogischen Dienst Berlin
Herausgeber: Jochen Boberg (MD Berlin) und Herman Simon (Centrum Judaicum)

Publikacja wysana przez Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum i Museumspädagogischen Dienst Berlin
Wydawca: Jochen Boberg (MD Berlin) i Herman Simon (Centrum Judaicum)

Gesamtherstellung/ Druk i oprawa: Rasch Druckerei und Verlag, Bramsche 2005, ISBN 3-89946-051-0 (Broschur) ISBN 3-89946-052-9 (Festeinband)

Hier zitiert: S. 385-387


Links (deutsch):

http://www.mdberlin.de/md_generell/presse/texte_lang.asp?NID=200501211&kat=0

http://lastexpression.northwestern.edu/essays/miltonessay-German.doc..pdf

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