Arturo Toscanini
Dirigent
Geb. 25.3. 1867 in Parma/ Kgr. Italien
Gest. 16.1. 1957 in New York/ USA
Der einzige Sohn und ältestes von vier Kindern einer bürgerlichen Familie aus der norditalienischen Po-Ebene erhält bereits mit neun Jahren Unterricht an der Königlichen Musikschule von Parma. Nach einem Cellostudium beschließt er 1885, Dirigent zu werden und geht bereits im darauffolgenden Jahr auf seine erste Übersee-Tournee nach Brasilien. 1895 folgt eine Festanstellung in Turin, wo der knapp 29-Jährige am 1. Februar 1896 die Uraufführung der Puccini-Oper La Bohème dirigieren darf, obgleich er nur an dritter Stelle für das Dirigat vorgesehen ist. Letztlich sein Engagement für das Werk ist es, daß ihm zu dieser besonderen Auszeichnung verhilft.
Bereits zwei Jahre später folgt der Ruf an die renommierte Mailänder Scala, wo Toscanini u.a. die erste italienische Einspielung von Wagners Siegfried übernimmt, neben Tschaikowskys Eugen Onegin, Richard Strauß‘ Salome und Claude Debussys Pelléas et Mélisande. Daneben widmet er sich den symphonischen Werken zeitgenössischer Komponisten wie Strauss und Sibelius bringt Stücke von Mascagni, Giordano, Cilea und Franchetti auf die Bühne.
Von 1908 bis 1915 übernimmt Toscanini ein Dirigat an der Metropolitan Opera in New York.
Bis Mitte der 30er Jahre sind es insbesondere die Salzburger Festspiele, die Toscanini als Dirigent mitprägt: der Falstaff von Verdi (den damals fast 80Jährigen hat er als junger Cellist im Orchester noch persönlich kennengelernt) und Wagners Meistersinger gehören dabei ebenso zu seinem Repertoire wie Mozarts Zauberflöte. Daneben ist er immer wieder in Wien zu Gast, unter anderem mit Verdis Requiem und Beethovens Fidelio und arbeitet auch in New York, wo er 1932 zusammen mit seinem späteren Schwiegersohn, dem Pianisten Vladimir Horowitz, Tschaikowskys 1. Klavierkonzert einspielt. Das von beiden Künstlern während des Zweiten Weltkrieges 1943 ausgerichtete Benefiz-Konzert in der New Yorker Carnegie-Hall erbringt elf Millionen Dollar – anstelle von Eintrittskarten hat man Kriegsanleihen herausgegeben.
Zu diesem Zeitpunkt befindet sich Arturo Toscanini bereits seit fünf Jahren im Exil: Italienischer Faschismus (mit dem er in der Anfangszeit sympathisiert und sogar 1919 – allerdings erfolglos – für einen Parlamentssitz kandidiert hat) und deutscher Nationalsozialismus haben ihn bewogen, seiner Geburtsheimat endgültig den Rücken zu kehren.
Nicht zuletzt der sogenannte Anschluß Österreichs an Hitler-Deutschland ist für Toscanini schließlich Anlaß, kurzerhand seine für 1938 geplanten Auftritte in Salzburg abzusagen und in die Vereinigten Staaten zu emigrieren.
In New York leitet Arturo Toscanini das extra für ihn gegründete NBC Symphony Orchestra und spielt 1946 – ein halbes Jahrhundert nach der Uraufführung unter seinem Dirigat – für den New Yorker Rundfunk eine Gesamtaufnahme von La Bohème ein.
Im selben Jahr engagiert er die von ihm entdeckte Sopranistin Renata Tebaldi (ebenfalls eine Absolventin der Musikhochschule Parma) an die Mailänder Scala, wo sie am 11. Mai 1946 bei dem von Toscanini dirigierten Konzert zur Wiedereröffnung des Hauses die Solopartie in Giuseppe Verdis Requiem übernimmt.
Arturo Toscanini kehrt von da ab regelmässig zu Gast-Dirigaten nach Europa zurück, behält jedoch seinen Wohnsitz in den Vereinigten Staaten. Wenige Wochen vor seinem 90. Geburtstag stirbt in seinem Haus in Riverdale, im New Yorker Stadtteil Bronx.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Arturo_Toscanini
http://www.toscaninionline.com/bio.htm
Links (deutsch):
http://www.ndrkultur.de/programm/sendungen/die_grossen_stars_der_musik/gsm4.htm
http://www.rondomagazin.de/interpreten/t/toscanini.htm
http://www.culturadeuropa.it/accessibile/deu/ita_compact/toscanini.html
International:
http://en.wikipedia.org/wiki/Arturo_Toscanini
http://it.wikipedia.org/wiki/Arturo_Toscanini
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