Viktor Ullmann
Komponist, Korrepetitor und Kapellmeister
Geb. 1.1.1898 in Teschen/ Österreich-Ungarn
Gest. 18.10. 1944 KZ Auschwitz/ Polen
In den Jahren 1909 bis 1919 hält sich Ullmann in Wien auf, wo er u.a. Schüler von Josef Polnauer und kurze Zeit von Arnold Schönberg ist. Danach hält er sich überwiegend in Prag auf, wo er als Korrepetitor und Kapellmeister am Neuen Deutschen Theater wirkt. Von 1931-bis 1933 ist er Inhaber eines anthroposophischen Buchladens in Stuttgart und geht dann wieder nach Prag, wo er allerdings ohne feste Anstellung bleibt.
1942 wird Viktor Ullmann nach Theresienstadt deportiert, wo er mit den Komponisten Pavel Haas, Gideon Klein, Hans Krása und Rafael Schächter zu den bekanntesten Komponisten im Lager zählt und u.a. Musikveranstaltungen organisiert. Nach seiner Überstellung ins Konzentrationslager Auschwitz wird er dort im Herbst 1944 ermordet.
Fast alle Werke Ullmanns aus den 20er Jahren sind verloren gegengen.
Unter den erhaltenen Werken sind 3 Opern: Der Sturz des Antichrist (1936), Der zerbrochene Krug (1942), Der Kaiser von Atlantis (Theresienstadt 1943), ein Streichquartett, 7 Klaviersonaten und zahlreiche Lieder.
Werke:
Opern
Der Sturz des Antichrist, op. 9 (1935)
Der Zerbrochene Krug, op. 36 (1942)
Der Kaiser von Atlantis oder die Tod-Verweigerung,
op. 49 (1943)
Werke mit Chor
Drei jiddische Frauenchöre a capella (1943)
Drei jiddische Männerchöre a capella (1943)
Eliahu hanavi und Anu olim für gem. Chor a capella (1943)
Drei hebräische Knabenchöre a capella (1944)
Solistische Vokalwerke mit Orchester / Kammerensemble
Herbst (G. Trakl) für Singstimme und Streichtrio (1943)
Lieder der Tröstung (A. Steffen) für tiefere Stimme und Streichquartett (1943)
Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke. 12 Stücke aus der Dichtung Rainer Maria Rilkes für Sprecher und Orchester (Orchesterfassung nach Fragmenten und dem Particell Ullmanns erstellt von Henning Brauel) (1944)
Solistische Vokalwerke mit Klavier
Schwer ist’s, das Schöne zu lassen (A. Steffen) op. 8,2 (1935) (die anderen Stücke aus op. 8 sind verschollen)
Sechs Lieder nach Gedichten von Albert Steffen, op.17 für Sopran und Klavier (1937) Fünf Liebeslieder von Ricarda Huch, op. 26 für Sopran und Klavier (1939)
[6] Geistliche Lieder, op. 20 für hohe Stimme und Klavier (1939/40)
Drei Sonette aus dem Portugiesischen (E. Barrett-Browning) op. 29 für Sopran und Klavier (1940)
Liederbuch des Hafis (H. Bethge) op. 30 für Bass und Klavier (1940)
Six Sonnets de Louize Labé, op. 34 für Sopran und Klavier (1941)
Drei Lieder (C.F. Meyer) op. 37 für Bariton und Klavier (1942)
Wendla im Garten (F. Wedekind) für hohe Stimme und Klavier (1943, geht auf eine Komposition von 1918 zurück)
Der Mensch und sein Tag. Zwölf Bilder von H.G. Adler, op. 47 für Bariton und Klavier (1943)
Little Cakewalk für hohe Stimme und Klavier [Chansons des enfants français Nr. 1](1943)
Immer inmitten (H.G. Adler). Kantate für Mezzo-Sopran und Klavier (1943, nur die Teile Nr. 1+2 sind erhalten)
Drei chinesische Lieder (Klabund) für Singstimme und Klavier (1943, nur Nr. 1 und 2 sind erhalten)
Zwei Hölderlin-Lieder (Sonnenuntergang, Der Frühling) für Singstimme und Klavier (1943)
Abendphantasie (Hölderlin) für Singstimme und Klavier (1944)
Drei jiddische Lieder, op. 53 für Gesang und Klavier (1944)
Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke. 12 Stücke aus der Dichtung Rainer Maria Rilkes für Sprecher und Klavier (1944)
Orchesterwerke
Variationen, Phantasie und Fuge über ein kleines Klavierstück von Arnold Schönberg, op. 3b (1934) für großes Orchester
Klavierkonzert, op. 25 (1939)
Slawische Rhapsodie für Orchester und obligates Saxophon op. 24 (1939/40)
Ouvertüre Don Quixote tanzt Fandango (1944, nach dem Particell instrumentiert von Bernhard Wulff)
Die 5. und die 7. Klaviersonate wurden von Bernhard Wulff auf Grundlage von Partiturfragmenten und Instrumentationshinweisen in den Manuskripten Ullmanns als Sinfonien bearbeitet.
Kammermusik
Variationen und Doppelfuge über ein Thema von Arnold Schönberg, op. 3c für Streichquartett (Originalbearb. von op. 3a für Klavier, 1939)
3. Streichquartett op. 46 (1943)
Klaviermusik
Variationen und Doppelfuge über ein kleines Klavierstück von Arnold Schönberg, op. 3a (verschiedene Fassungen: 1925, 1929, 1933)
1. Klaviersonate, op. 10 (1936)
2. Klaviersonate, op. 19 (1938/39)
3. Klaviersonate, op. 28 (1940)
4. Klaviersonate, op. 38 (1941)
5. Klaviersonate, op. 45 (1943)
6. Klaviersonate, op. 49 (1943)
7. Klaviersonate (1944)
Kadenzen zu Beethovens Klavierkonzerten [Nr. 1 und 3] (1944)
Quelle:
http://www.musica-reanimata.de/komponisten.html
Links (deutsch):
http://mitglied.lycos.de/mwiener/ullmann
http://www.schott-musik.de/autoren/KomponistenAZ/show,3563.html
http://www.komponisten.at/komponisten/250.html
http://www.klassika.info/Komponisten/Ullmann/wv_gattung.html
http://pacifix.ddb.de:7000/DB=2.1/SET=1/TTL=1/REL?PPN=31023414X
http://dispatch.opac.ddb.de/DB=4.1/REL?PPN=119065193
http://www.radiobremen.de/magazin/kultur/musik/erinnerung
http://www.klassikakzente.de/page_9992.jsp
http://www.tojwe.de/komponis.htm
http://www.clockwork.de/hope.htm
International:
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