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Urzidil, Johannes

H.A.M. 0

Johannes Urzidil
Schriftsteller, Kulturhistoriker und Journalist


Geb. 3.2. 1896 in Prag/ Österreich-Ungarn
Gest. 2. 11. 1970 in Rom/ Italien


„Der Sinn […] aller meiner Bemühungen war immer: Verbindungen herzustellen, Brücken zu schlagen, das Vereinigende zu zeigen und zur Wirkung zu bringen.“

(Johannes Urzidil: aus der Dankrede zur Verleihung des Andreas-Gryphius-Preises 1966)


Johannes Urzidil wurde am 3. Februar 1896 in Prag als Sohn eines deutschnationalen Ingenieurs und Eisenbahnverwaltungsbeamten und einer tschechisch-jüdischen Mutter geboren, die aus ihrer ersten Ehe bereits sieben Kinder in die zweite mitgebracht hatte. Kurz vor Urzidils viertem Geburtstag starb die Mutter, und der Vater heiratete im Jahre 1903 eine Tschechin, die nicht minder nationalbewußt war als er selbst. Bereits im engsten familiären Umfeld Urzidils, der von klein auf neben Deutsch auch Tschechisch lernte, sprach und schrieb, spiegelt sich somit jene böhmische Gesellschaft wider, die durch Zweiten Weltkrieg und Shoa unwiderbringlich zerstört wurde.


Noch während der Schulzeit, die er 1914 am Prager Graben-Gymnasium mit der Matura beendete, veröffentlichte Urzidil 1913 unter Pseudonym erste Gedichte im Prager Tagblatt, denen schon bald weitere Gedichte sowie Erzählungen und Übersetzungen von Gedichten des tschechischen Lyrikers Otokar Brezina folgten. In dieser Zeit entstanden auch seine freundschaftlichen Beziehungen zu den Literaten, die sich im legendären Café Arco trafen, wie Max Brod, Franz Kafka oder Franz Werfel. Von 1914 bis 1918 studierte Urzidil an der deutschen Universität seiner Geburtsstadt Germanistik, Slawistik und Kunstgeschichte, mit einer kurzen Unterbrechung durch den Kriegsdienst im Jahre 1916, den er dann 1917/18 in Prag unter Fortsetzung seines Studiums leistete.


Direkt nach Kriegsende und dem Abschluß seines Studiums nahm Urzidil im November 1918 eine Tätigkeit als Übersetzer am deutschen Generalkonsulat (ab 1919 Botschaft) in Prag auf, zudem war er von 1918 bis 1939 als Korrespondent des Prager Tagblattes und von 1923 bis 1938 auch der Bohemia tätig. Sein erstes Buch, der expressionistisch geprägte Gedichtband Sturz der Verdammten, erschien im Jahre 1919 in der renommierten Reihe Der Jüngste Tag des Verlages Kurt Wolff in Leipzig, in der auch die ersten Erzählungen Kafkas veröffentlicht wurden. Zwei Jahre später, 1921, begann er seine Korrespondententätigkeit für den Berliner Börsen-Courier und ab 1922 auch noch für das Wolffsche Telegraphenbureau.


Dieses Jahr 1922 war für Urzidil auch in anderer Hinsicht bedeutsam: Sein Vater starb, und kurz danach heiratete Urzidil Gertrude Thieberger (1898-1977), die aus einer jüdischen Gelehrtenfamilie stammte und selbst eine Lyrikerin von Rang war. Zudem gelang es ihm in diesem Jahr, seine Position an der deutschen Botschaft in Prag zu verbessern und die Stellung eines Pressebeirates zu erlangen.


Während der gesamten zwanziger und dreißiger Jahre unterhielt Urzidil, der 1924 Kafka eine (von drei) Totenreden hielt, vielfältige Kontakte, nicht nur in Literatenzirkeln, sondern auch in Künstlerkreisen, und nicht nur zu deutschböhmischen, sondern auch zu tschechischen Schriftstellern und Malern wie Petr Bezruc, den Brüdern Karel und Josef Capek oder Jan Zrzavý. Von diesen Kontakten zeugen seine Aufsätze zur tschechischen Kunst der Moderne und die Briefwechsel mit den genannten Künstlern.


In den Jahren der ersten tschechoslowakischen Republik veröffentlichte Urzidil neben etlichen literarischen Texten vor allem zahlreiche Aufsätze und Artikel zur Literatur, zur Kunst, zur Geschichte oder zur aktuellen Tagespolitik, die ihn als „Publizist zwischen den Nationen“ (Gerhard Trapp) seiner böhmischen Heimat ausweisen. 1930 kam sein an Umfang schmaler Gedichtband Die Stimme heraus und zwei Jahre später die erste Fassung seiner bis heute nicht übertroffenen umfangreichen Studie Goethe in Böhmen, an der er sein Leben lang weiterarbeitete und deren zweite, stark überarbeitete und erweiterte Fassung dann 1962 erschien.


Nach der Machtergreifung durch die Nazis wurde Urzidil als sogenannter Halbjude, der zudem noch mit einer Jüdin verheiratet war, aus dem diplomatischen Dienst des Deutschen Reiches entlassen; auch seine Korrespondententätigkeit für die deutsche Presse mußte er bald einstellen. Die folgenden Jahre verbrachten Urzidil und seine Frau zum Teil in der ländlichen Abgeschiedenheit des kleinen Ortes Josefsthal im Böhmerwald, wo sich aber auch oft Freunde wie Willy Haas, Paul Kornfeld oder Hugo Steiner-Prag zum „Josefsthaler Stammtisch“ (Gertrude Urzidil) einfanden.
Als letztes Buch vor dem Exil kam 1936 die kunsthistorische Monographie Wenceslaus Hollar. Der Kupferstecher des Barock heraus. Diesem böhmischen Künstler gilt auch Urzidils sechs Jahre später publizierter Band Hollar, a Czech émigré in England; das Leben Hollars gestaltete er zudem, noch einmal zwanzig Jahre später, in der Titelerzählung des Bandes Das Elefantenblatt (1962) auch literarisch.


Im Juni 1939 – die Truppen Nazi-Deutschlands waren bereits in Prag einmarschiert – konnten Urzidil und seine Frau buchstäblich in letzter Minute das Land verlassen; über Italien gelangten sie, finanziell großzügig unterstützt von der britischen Schriftstellerin Bryher (i.e. Annie Winnifred Ellerman), nach England, das die erste Station ihres Exils war. Während dieser Zeit stand Urzidil in näherem Kontakt zur tschechoslowakischen Exil-Regierung unter Edward Beneš, die in London residierte.


Es war erneut Bryher, die dem Ehepaar Urzidil dann im Jahre 1941 die Übersiedlung in die USA ermöglichte, die Sicherheit vor deutschen Bombardements boten. Wenig gesichert waren hingegen die materiellen Verhältnisse in New York, wo sie eine neue Bleibe fanden. Urzidils Honorar als Korrespondent tschechoslowakischer Exilzeitungen reichte nicht aus, so daß seine Frau als Babysitter hinzuverdienen mußte und er selbst begann, als Lederkunsthandwerker zu arbeiten; aus dieser Tätigkeit gingen seine in verschiedenen Essays dargelegten Überlegungen zum Handwerk hervor.


Über den tschechischen Maler Maxim Kopf, den er schon aus Prag kannte, und die gleichfalls befreundeten Dichter Yvan Goll und Carl Zuckmayer kamen die Urzidils in Kontakt mit der amerikanischen Journalistin und engagierten Nazi-Gegnerin Dorothy Thompson, zu deren Kreis sie bald gehörten. Ein ebenso detailliertes wie umfangreiches Panorama der Vereinigten Staaten, wie er sie vor allem in dieser Zeit erlebte, hat Urzidil – seit 1946 U.S.-amerikanischer Staatsbürger – in seinem (übrigens einzigen) Roman Das große Halleluja (1959) gezeichnet, der vielleicht am deutlichsten beweist, wie „tief“ er sich, so Egon Schwarz, im Gegensatz zu anderen Emigranten schon bald „auf die Kultur des Gastlandes eingelassen“ hatte.


Seit dem April 1951 arbeitete Urzidil für die Österreich-Abteilung des Senders Voice of America, wodurch er eine gewisse finanzielle Sicherheit erlangte. Ungefähr seit dieser Zeit auch hatte sich Urzidil darum bemüht, im deutschspachigen Raum einen Verlag für sein literarisches Werk zu finden, an dem er während der ganzen Zeit weitergearbeitet hatte. Als Frucht dieser Bemühungen und eine Art Wiedergeburt des Schrifstellers Urzidil kamen im Jahre 1955 gleich zwei Bücher von ihm heraus: zum einen, als separates Bändchen, die 1945 schon einmal in New York publizierte Erzählung Der Trauermantel über den von ihm hochgeschätzten Adalbert Stifter, sowie zum anderen die Übersetzung des Gedichtbandes By Avon River (im Original 1949) von Bryhers Lebensgefährtin, der amerikanischen Avantgarde-Lyrikerin H.D. (i.e. Hilda Aldington).


Bereits ein Jahr später, nämlich 1956, erschien dann Die verlorene Geliebte, ein Band mit autobiographisch fundierten, jedoch in Stil und Perspektive durchaus unterschiedlichen Erzählungen, die Urzidils für ihn nicht immer hilfreichen und nur eingeschränkt zutreffenden Ruf als „große[r] Troubadour jenes für immer versunkenen Prag“ (Max Brod) begründeten. Die nicht „verlorene“, sondern vielmehr, wie Urzidil selbst in der schon oben zitierten Rede sagt, „bewahrte und wiedererrungene“ Heimatstadt Prag ist auch der Handlungsort in seinem zweiten besonders bekannt gewordenen Buch, dem Prager Triptychon (1960); dieses vereint sechs Erzählungen, die sich nach Art eines mittelalterlichen Tafelbildes aufeinander beziehen und ihren Stoff aus der Geschichte der Stadt nehmen.


In der – mitunter auch längeren – Erzählung hatte Urzidil das ihm und seiner „Poesie der Augenblicke“ (Claudio Magris) gemäße Genre gefunden, und in der Folgezeit erschien nun bis zu seinem Tode alle zwei Jahre ein neuer Band – Das Elefantenblatt (1962), Entführung und sieben andere Ereignisse (1964), Die erbeuteten Frauen (1966), Bist du es, Ronald? (1968) – mit Erzählungen und schließlich postum Die letzte Tombola (1971). Urzidil erweist sich in diesen Büchern als genauer Schilderer zumeist Böhmens – vor allem Prags und des Böhmerwaldes – oder seines Exillandes USA. Außerdem charakterisiert seine Geschichten ein hintergründiger Humor, eine doppelbödige Ironie, die jede Idylle als scheinbar entlarvt, sowie ein Changieren zwischen Stilen und Genres; dies alles kennzeichnet Urzidil, bei aller Verbundenheit mit Vorbildern wie Goethe oder Stifter, als Autor der klassischen Moderne, wie Peter Demetz mit Recht festgestellt hat.


Daneben schrieb Urzidil aber auch weiterhin eine große Zahl von Artikeln und Essays, meist über böhmische Themen (z.B. Die Tschechen und Slowaken, 1960) oder über Schriftsteller die ihm viel bedeuteten; neben Goethe, Stifter und Kafka (Da geht Kafka, 1965, erw. 1966) traten die Amerikaner Henry David Thoreau und Walt Whitman. Des weiteren überarbeitete und erweiterte er, wie schon erwähnt, sein literarhistorisches opus magnum Goethe in Böhmen für die Neuauflage 1962 ganz beträchtlich. Und schließlich verfaßte er auch weiterhin Lyrik, von deren klassizistischem Altersstil vor allem der Band Die Memnonssäule (1957) zeugt. All dies zeigt nicht zuletzt auch die weitgespannte Thematik des Urzidilschen Schaffens.


Daneben schrieb Urzidil aber auch weiterhin eine große Zahl von Artikeln und Essays, meist über böhmische Themen (z.B. Die Tschechen und Slowaken, 1960) oder über Schriftsteller die ihm viel bedeuteten; neben Goethe, Stifter und Kafka (Da geht Kafka, 1965, erw. 1966) traten die Amerikaner Henry David Thoreau und Walt Whitman. Des weiteren überarbeitete und erweiterte er, wie schon erwähnt, sein literarhistorisches opus magnum Goethe in Böhmen für die Neuauflage 1962 ganz beträchtlich. Und schließlich verfaßte er auch weiterhin Lyrik, von deren klassizistischem Altersstil vor allem der Band Die Memnonssäule (1957) zeugt. All dies zeigt nicht zuletzt auch die weitgespannte Thematik des Urzidilschen Schaffens.


Die ungeheure Produktivität der letzten zwei Jahrzehnte seines Lebens brachte Urzidil auch Erfolg und Anerkennung: Unter anderem bekam er den Charles-Veillon-Preis (1957) und den Großen Österreichischen Staatspreis (1964), erlangte 1961 den Titel Professor in Österreich und wurde 1962 korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. Zu seinem Erfolg trugen nicht zuletzt auch die Vortragsreisen bei, die er regelmäßig unternahm. Auf einer solchen Reise ist Urzidil am 2. November 1970 in Rom gestorben, und dort wurde er auch auf dem Campo Santo Teutonico begraben.


War Urzidil bis zu seinem Tode im deutschsprachigen Raum ein relativ bekannter Autor, so geriet er bald danach trotz einzelner Neuveröffentlichungen und einiger wissenschaftlicher Untersuchungen in beinahe völlige Vergessenheit, die erst nach und nach einer erneuten Rezeption weicht. Dagegen wurde er im europäischen Ausland, vor allem in Frankreich und Italien, mehrfach wissenschaftlich untersucht und auch in die jeweilige Landessprache übersetzt. Dies gilt, insbesondere nach der politischen Wende 1989, auch für Urzidils böhmische Heimat; so erschienen in der Tschechischen Republik, wo sich 2005 eine Johannes-Urzidil-Gesellschaft gegründet hat, die wichtigsten Werke in tschechischer Übersetzung.


Nicht zuletzt seine Erfahrungen im Elternhaus mögen ein Grund dafür gewesen sein, daß Urzidil – er selbst bezeichnete sich gern als „hinternational“, d.h. hinter den Nationen – zeit seines Lebens und in allen seinen Werken ein Vertreter jenes supranationalen Bohemismus gewesen ist, wie er noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert in Böhmen weitverbreitet war und den man im Sinne des Urzidilschen dictums „Böhmen ist überall“ als innerböhmische Variante des Europagedankens bezeichnen könnte: Ihm waren alle Bewohner Böhmens zuallererst Böhmen und nicht Tschechen, Juden, Deutsche etc.; denn er war, als Katholik und Freimaurer geprägt von einem weltläufigen Christentum und tiefer Humanität, für jeglichen Nationalismus unempfänglich.


Urzidil kann daher auf Grund seiner Haltung und seines Werkes als völkerverbindendes Vorbild nicht nur für die tschechisch-österreichisch-deutschen Beziehungen im 21. Jahrhundert gelten, sondern er kann dies auch für den Prozeß des europäischen Zusammenwachsens insgesamt sein. Er ist somit gerade heute, angesichts der EU-Osterweiterung und der komplizierter werdenden Beziehung zwischen altem Europa und neuer Welt, ein notwendiger und unverzichtbarer Autor.
Es ist aber nicht nur Urzidils persönliche Haltung als Humanist in inhumanen Zeiten, sondern es ist die literarische Qualitität seines Werkes, die die Bedeutung dieses Schriftstellers ausmachen.


Autor:

Klaus Johann


Literatur:

WERKE (ERSTAUSGABEN IN AUSWAHL):
Sturz der Verdammten. (Gedichte. Leipzig: Wolff 1919. [= Der Jüngste Tag. 65.])
Die Stimme. (Gedichte. Berlin: Lyrische Flugblätter des Kartells Lyrischer Autoren und des Bundes Deutscher Lyriker 1930. [= Die Anthologie. 8.])
Goethe in Böhmen. (Monographie. Wien u. Leipzig: Epstein 1932; erweiterte u. überarbeitete Ausgabe: Zürich u. Stuttgart: Artemis 1962.)
Wenceslaus Hollar. Der Kupferstecher des Barock. (Monographie. Wien u. Leipzig: Passer 1936.)
Zeitgenössische Maler der Tschechen: Capek, Filla, Justitz, Spála, Zrzavý. (Essay. Bratislava/Preßburg: Forum 1936.)
Dr. Edvard Beneš: Masaryks Weg und Vermächtnis. Rede am Sarge des Präsidenten-Befreiers 21. September 1937. (Übersetzung. Prag: Orbis 1937.)
Jaroslav Papoušek: Dr. Edvard Beneš. Sein Leben. (Übersetzung. Prag: Orbis 1937. [= Gedanke und Tat. 4.])
Hollar, a Czech émigré in England. (Monographie. Übersetzt v. Paul Selver, London: Czechoslovak 1942.)
Der Trauermantel. (Erzählung. New York: Krause 1945.)
Über das Handwerk. (Essay. Krefeld: Agis 1954. [= Fragen der Zeit. 4.])
H.D. [i.e. Hilda Aldington]: Avon. (Übersetzung. Frankfurt/Main: Suhrkamp 1955. [= Tausenddrucke. 1.])
Die verlorene Geliebte. (Erzählungen. München: Langen Müller 1956.
Die Memnonssäule. (Gedichte. Wien: Bergland 1957. [= Neue Dichtung aus Österreich. 30.])
Denkwürdigkeiten von Gibacht. (Erzählung. München: Langen Müller 1958. [= Kleine Geschenkbücher. 79.])
Das Glück der Gegenwart. Goethes Amerikabild. (Essay. Zürich u. Stuttgart: Artemis 1958.
Das große Halleluja. (Roman. München: Langen Müller 1959.
Prager Triptychon. (Erzählungen. München: Langen Müller 1960.
Die Tschechen und Slowaken. (Essay. In: Hans Kohn [Hg.]: Die Welt der Slawen. Bd.1: Die West- und Südslawen. Frankfurt/Main: Fischer 1960. [= Fischer-Tb. 340.] S.113-205.)
Das Elefantenblatt. (Erzählungen. München: Langen Müller 1962)
Geschenke des Lebens. (Textauswahl. Hg. und mit einer Einleitung v. Ernst Schönwiese. Graz u. Wien: Stiasny 1962. [= Stiasny-Bücherei. 114.])
Amerika und die Antike. (Essay. Zürich: Artemis 1964. [= Lebendige Antike.])
Entführung und sieben andere Ereignisse. (Erzählungen. Zürich: Artemis 1964.)
Da geht Kafka. (Essays. Zürich u. Stuttgart: Artemis 1965; erweiterte Ausgabe: München: dtv 1966. [= dtv. 390.])
Literatur als schöpferische Verantwortung. (Essay. Zürich u. Stuttgart: Artemis 1965.)
Die erbeuteten Frauen. Sieben dramatische Geschichten. (Erzählungen, Zürich u. Stuttgart: Artemis 1966.)
Prag als geistiger Ausgangspunkt. Festansprache vom 21. 10. 1965 anläßlich des 80. Geburtstages von Erich von Kahler. (Essay. New York: Leo Baeck Institute 1966.)
Der lebendige Anteil des jüdischen Prag an der neueren deutschen Literatur. (Essay. In: Bulletin des Leo-Baeck-Institute. Tel Aviv: Leo Baeck Institute 1967. S. 267-297.)
Bist du es, Ronald? (Erzählungen. Zürich: Artemis 1968.)
Väterliches aus Prag und Handwerkliches aus New York. (Autobiographische Texte. Zürich: Artemis 1969.)
Die letzte Tombola. (Erzählungen. Zürich u. Stuttgart: Artemis 1971.)
Morgen fahr’ ich heim. Böhmische Erzählungen. Nachwort v. Heinz Politzer. München: Langen Müller 1971.
Bekenntnisse eines Pedanten. Erzählungen und Essays aus dem autobiographischen Nachlaß. (Autobiographische Texte u. Essays. Mit einem Vorwort von Hansres Jacobi und einer Bibliographie der Werke Urzidils von Vera Machácková-Riegerová. Zürich u. München: Artemis 1972.)
?¬©ivot s ceskými malíri. Vzájemná korrespondence s Janem Zrzavým. Vzpomínky – texty – dokumenty. (Briefe, Essays u. Erinnerungen. Hg. von Vladimír Musil. Übersetzt von V.M. u. Milada Urbanová. Horní Planá/Oberplan: Fraktál 2003.)

WERKAUSGABE:
Eine (Neu-)Edition der gesammelten Werke in zehn Bänden ist in Vorbereitung und soll nach Klärung der rechtlichen und finanziellen Fragen im Wallstein-Verlag, Göttingen, erscheinen.

SEKUNDÄRLITERATUR (AUSWAHL):
Gerhard Trapp: Die Prosa Johannes Urzidils. Zum Verständnis eines literarischen Werdegangs vom Expressionismus zur Gegenwart. Bern: P. Lang 1967. (= Europäische Hochschulschriften. 2.)
Stella P Rosenfeld: Johannes Urzidil’s Prague and Bohemian stories: major aspects of subject matter and theme. Phil. Diss. Cleveland, Ohio, 1976. [Masch.]
Hedwig Pistorius: Johannes Urzidil und das Exil. Phil. Diss. Wien 1978. [Masch.]
Christa Hellling: Johannes Urzidil und Prag. Versuch einer Interpretation. Triest: Del Bianco Industrie Grafiche 1981. (= Università degli studi di Trieste. Publicazione N.7.)
Peter Herren: Beharren und Verwandeln. Bern und Stuttgart: Haupt 1981. (= Sprache und Dichtung. N.F. 32.)
Johann Lachinger, Aldemar Schiffkorn [sen.] und Walter Zettl (Hg.): Johannes Urzidil und der Prager Kreis. Vorträge des römischen Johannes-Urzidil-Symposions 1984. Linz: Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich 1986. (= Schriftenreihe des Adalbert-Stifter-Institutes des Landes Oberösterreich. 36.)
Isabelle Ruiz: Johannes Urzidil. Le dernier conteur pragois de langue Allemande entre l’engagement et la distance. Phil. Diss. Paris 1997. [Masch.]
Aldemar Schiffkorn [jun.] (Hg.): Böhmen ist überall. Internationales Johannes-Urzidil-Symposion in Prag. Sammelband der Vorträge. Primärbibliographie und Register. Linz: Edition Grenzgänger 1999. (= Edition Grenzgänger. 26.)

BIBLIOGRAPHIEN DER PRIMÄRTEXTE UND DER SEKUNDÄR-LITERATUR (AUSWAHL):
Vgl. neben den Bibliographien in den oben erwähnten Büchern vor allem die folgenden:
Gerhard Trapp: Johannes Urzidil (1896-1970). Bibliographie der Publikationen. In: brücken. N.F. 2. 1994. S. 239-302.
Jitka Kresálková: Zur publizistischen Tätigkeit Johannes Urzidils. Bibliographisches Verzeichnis. In: Germanoslavica. 7. 2/2000. S. 309-333.
Jitka Kresálková: Zur Bibliographie von Johannes Urzidil. In: Germanoslavica. 7. 2/2000. S. 335-343.
Gerhard Trapp: Ergänzungen von Bibliographien zu Johannes Urzidil. In: Germanoslavica. 15. 1/2004. S. 31-34.
Vladimír Musil und Gerhard Trapp: Bibliografie uverejnených del Johannese Urzidila. In: www.johannes-urzidil.cz/bibliografie_cz.html (eine deutsche und eine englische Fassung auf derselben website sind in Vorbereitung).
Klaus Johann: Bibliographie der Sekundärliteratur zu Johannes Urzidil. In: brücken. N.F. 13. 2005. S. 383-427.


Links (deutsch):

http://www.juedisches-museum-berlin.de (Homepage des Jüdischen Museums in Berlin, das auch eine Zweigstelle des LBI beheimatet; ein großer Teil des Urzidil-Bestandes befindet sich hier auf Microfilm.)

http://www.dla-marbach.de (Homepage des Deutschen Literaturarchivs, Marbach, zu dessen Beständen ein Teilnachlaß Urzidils gehört.)

http://www.stifter-haus.at (Homepage des StifterHauses in Linz, in dessen Oberösterreichischem Literaturarchiv ebenfalls ein Teilnachlaß Urzidils aufbewahrt wird.)

http://iza.uibk.ac.at (Homepage des Innsbrucker Zeitungs-archivs mit großem, zum Teil im Internet einsehbarem Urzidil-Bestand.)


International:

http://www.johannes-urzidil.cz
(Ausgezeichnete Homepage der Johannes-Urzidil-Gesellschaft mit zahlreichen wichtigen Informationen zu Leben und Werk.)

http://www.phil.muni.cz/~peceny/Urzidil/index.html
(Interessante Urzidil-website von Štepán Pecený aus Brno/Brünn.)

http://ftp.cbvk.cz/kniha/data/w_urzid.php bzw. http://platon.cbvk.cz/kniha/data/w_urzid.php
(Texte von und über Urzidil in der von Jan Mareš herausgegebenen Online-Anthologie mit Böhmerwaldliteratur „Kohoutí Krí?¬™“ / „’s Hohnakreiz“.)

http://www.cjh.org/academic/findingaids/lbi/nhprc/JGUrzidil.html
(„Guide to the Papers of Johannes and Gertrude Urzidil“ in den Beständen des Leo Baeck Institute in New York, das den größten Teil von Urzidils Nachlaß verwaltet.)

http://www.lbi.org
(Homepage des Leo Baeck Institute; im Master Catalogue findet sich die „Johannes and Gertrude Urzidil Collection“.)

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