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Vordemberge-Gildewart, Friedrich

H.A.M. 0

Friedrich Vordemberge-Gildewart
Grafiker, Maler, Bildhauer und Schriftsteller


Geb. 17.11. 1899 in Osnabrück
Gest. 19.12. 1962 in Ulm


„Ich will die Ordnung, keine Freiheit vom Zufall. Das Kunstwerk entsteht durch Errechnung. Die viel gefürchtete Gehirnarbeit in der Kunst ist nicht gefährlich. Nur durch unerbittliche Konsequenz ist es möglich, die Gesetze und Funktionen eines bisher unbekannten Materials oder Gestaltungsmittels oder einer Aufgabe zu prüfen und auf eine elementare neue Formel zu bringen.“

(Friedrich Vordemberge-Gildenwart: Raum-Zeit-Fläche, 1923-1926)


Der Sohn eines Schreiners (aus derselben Stadt wie der später von den Nazis ermordete Maler Felix Nussbaum und der in die USA emigrierte Schriftsteller Erich Maria Remarque) geht zunächst bei seinem Vater in die Lehre. Bereits mit Zwanzig, im Jahr 1919, übersiedelt er jedoch nach Hannover – in den 1920er Jahren eines der wichtigsten Zentren der Moderne in Deutschland -, um seine Ausbildung an der Technischen Hochschule zu vollenden.


Hier arbeitet Vondemberge-Gildewart an der avantgardistischen Zeitschrift Der Sturm (1910 in Berlin von Herwarth Walden, Ehemann der Dichterin Else Lasker-Schüler, gegründet) mit und trifft mit Vertretern zeitgenössischer Kunst wie Hans Arp, Oskar Schlemmer und Wassily Kandisky zusammen.

1925 schließt er sich der niederländischen Bewegung Stijl an, 1932 der Gruppe Abstraction-Création und wird in der Weimarer Republik einer der entschiedensten Vorkämpfer konstruktivistisch- ungegenständlicher Kunst.


Vordemberge-Gildewarts künstlerisches Schaffen ist von Anfang an durch Vielfalt geprägt. Der geometrischen Abstraktion verpflichtet, schafft er nicht nur Gemälde und Reliefs, Collagen und Fotomontagen, sondern arbeitet auch als Typograph, Theater- und Bühnenmaler, Möbeldesigner und Innenarchitekt. Bis 1939 beteiligt er sich unter anderem an bedeutenden Ausstellungen in New York, Paris und London.

Für die Nationalsozialisten gilt seine Kunst als entartet, und einige seiner Werke sind später auch Bestandteil der Ausstellung Entartete Kunst in München 1938.


1937 emigriert Friedrich Vordemberge-Gildewart zunächst in die Schweiz und später nach Amsterdam, wo der dann niederländische Staatsbürger bis 1954 lebt und im selben Jahr noch einer Berufung an die Hochschule für Gestaltung in Ulm folgt, wo er bis zu seinem Tod die Abteilung für visuelle Kommunikation leitet.

Literatur:

Friedrich Vordemberge-Gildewart zum 100. Geburtstag
Verlag des Museums- und Kunstvereins Osnabrück
ISBN 3-926235-17-9


Links (deutsch):

http://www.vg-initiative.de

http://www.kunstaspekte.de/index.php?k=3352&action=webpages

http://www.osnabrueck.de/kgm/9720.html

http://www.friedrich-vordemberge.de/literatur.shtml

http://www.arteba.ch/virtuelle%20Ausstellung/ordner%20Vordemberge-Gildewart/vordemberge-gildewart.html

http://www.g26.ch/art_vordemberge_gildewart.html

http://www.osnabrueck-net.de/Kultur/Friedrich_Vordemberge.html


International:

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