Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Anthony, Claudia Ainajugor Roselyn

H.A.M. 0

Claudia Ainajugor Roselyn Anthony
Völkerrechtlerin und Journalistin


Geb. 1963 in Sierra Leone


„Ich habe nichts falsch gemacht, ich habe nur das berichtet, was wirklich passiert ist. Warum sollte man schließlich den Menschen nicht die Wahrheit erzählen?“

(Claudia Anthony)


Während ihres Studium an der Universität Kiev bricht im März 1991 in Anthonys Heimatland ein Bürgerkrieg aus. 1996 gelingt der Friedensschluss mit dem demokratisch gewählten Präsidenten Ahmad Kabbah, der von der Militärjunta jedoch 1997 gestürzt wird. Die Rebellen machen gemeinsame Sache mit den Putschisten. Neun Monate später setzen die westafrikanischen Streitkräfte ECOMOG Ahmad Kabbah wieder ein, die Rebellen werden zurückgedrängt.


Die 32jährige Claudia Anthony kehrt nach siebenjährigem Studium am Ukrainischen Institut für Internationale Beziehungen 1995 nach Sierra Leone zurück und setzt hier ihre journalistische Aufklärungsarbeit fort. Als Herausgeberin der Zeitungen For Di People und Unity Now sowie als Reporterin für BBC Network Africa veröffentlicht sie kritische Beiträge über die neue Welle eskalierender Gewalt und weist Verbrechen von Mitgliedern des Obersten Rates des AFRC nach.


Die Journalistin bewegt sich aufgrund zahlreicher lebensbedrohlicher Ereignisse bereits zu diesem Zeitpunkt inkognito in der Hauptstadt Freetown. Im Dezember 1998 berichtet sie über Aktivitäten abtrünniger SLA-Soldaten und prophezeit einen Angriff durch die Rebellen. Daraufhin wird sie des unverantwortlichen Journalismus“ bezichtigt, „der zum Ziel hat, die Staatssicherheit zu untergraben“.

Wenig später, im Januar 1999, marschieren bewaffnete Rebellen in Freetown ein und ermorden zehn einheimische Journalisten. Am 7. Januar 1999 brennen bewaffnete Männer und Jugendliche das Redaktionsgebäude der Tribune of the People, deren Gründerin und geschäftsführende Herausgeberin Claudia Anthony ist, völlständig nieder.


Obwohl die Gewalt im Land wieder zunimmt, gründet Claudia Anthony noch im November 1999 mit der Alliance for Female Journalists eine Organisation, die sich für die Belange der wenigen Journalistinnen in Sierra Leone einsetzt. Von einem Journalistenkongreß in Hamburg kehrt sie dann kurz darauf nicht mehr in ihre Heimatr zurück.

Human Rights Watch verleiht der engagierten Journalistin im Jahr 2000 den Hellman-Hammett-Preis. Sie wird als Stipendiatin in das „Writers-in-Exile“-Projekt des deutschen P.E.N. aufgenommen, aus dem sie Ende Dezember 2005 ausscheidet.


„Im März dieses Jahres rief mich eine unbekannte Person an und fragte: „Halten Sie sich für eine Heldin?“ „Wieso?“ fragte ich. Sie erklärte, sie hätte am Vortag eine Kneipe besucht, wo sie hörte, wie Leute meinen Zeitungsbericht vom Dezember 1998 besprachen und dabei erwähnten, daß wenn die Behörden die Medien stärker beachtet hätten, das Massaker vom Januar verhindert worden wäre. Sie legte auf, bevor ich antworten konnte…“

Klicken Sie bitte hier, um den gesamten Text (PDF-Dokument) zu lesen.

Please click here, to read the complete text (PDF-document).


Quelle:

http://www.pen-deutschland.de/htm/aufgaben/wie/wie_ex/ wie_ex_anthony-claudia.php


Links (deutsch):

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/artikel19/291022

http://www.weltpolitik.net/Regionen/Afrika/NGOs/Analysen/An%20der%20Stelle%20des%20Staates.html


International:

Die Kommentare sind deaktiviert.