Hannes (Hans Emil) Meyer
Architekt
Geb. 1889 in Basel/ Schweiz
Gest. 1954 in Crocifisso di Savosa, Tessin/ Schweiz
„Bauen ist Gestaltung von Lebensvorgängen!“
(Hannes Meyer)
Trotz seines wenig umfangreichen Werkes gehört Hannes Meyer zu den wichtigsten Funktionalisten in der Architektur der zwanziger Jahre. Seine spezielle Vorliebe gilt dabei besonders dem sozialen und gewerkschaftlichen Wohnungsbau. Bereits im Vorfeld der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird Meyer 1930 auf Druck konservativer Kreise aus seinem Amt als Direktor des Bauhauses entlassen und verläßt Deutschland.
Nach einer Maurer- und Steinmetzlehre von 1904 bis 1907 besucht der Sohn des Architekten und Baumeisters Emil Meyer-Ryser die Basler Gewerbeschule und arbeitet von 1905 bis 1909 im Büro der Gebrüder Stamm in Basel mit. 1909 besucht Hannes Meyer in Berlin Städtebau-Kurse und arbeitet bis 1912 bei Adolf Fröhlich und im Büro Emil Schaudt.
Als Dozent für Architektur wird er 1927 ans Bauhaus berufen und hat diese Position bis 1928 inne. Danach ist er bis 1930 Direktor des Bauhauses und Leiter der Architekturabteilung. In seiner Leitungs funktion steht Meyer auch und vor allem für die Integration von technischen, natur- und geistes-wissenschaftlichen Fächer in die Ausbildung am Bauhaus, für dessen Arbeit er unter dem Motto „Volksbedarf statt Luxus-bedarf“ eine neue soziale Zielgruppe definiert. Meyer fühlt sich eng dem genossenschaftlichen Gedanken verbunden, denkt aber auch durchaus ökonomisch: In seiner Amtszeit entstehen u.a. die berühmten Bauhaustapeten, die der Schule auch einen kommerziellen Erfolg bescheren. Unter ihm kommt es – wie in zahlreichen anderen Bereichen der deutschen Gesellschaft Ende der zwanziger Jahre – zu einer immer schärferen Polarisierung und Radikalisierung der Studenten, von denen viele mit der KPD sympathisieren oder ihr beitreten.
Am 01.08.1930 wird Hannes Meyer als Direktor des Bauhauses aus politischen Gründen in Abwesenheit von Meistern und Schülern entlassen und geht als Architekt, Städteplaner und Dozent nach Moskau. 1936 übersiedelt er in die Schweiz, 1938 nach Mexiko, wo er bis 1949 als Dozent, Städteplaner und Architekt arbeitet. Später kehrt er in die Schweiz zurück und lässt sich im Tessin nieder.
Links (deutsch):
http://www.archinform.de/arch/263.htm?ID=cJ6r3pTH6tVO2ADS
http://www.vitruvio.ch/arc/masters/hmeyer.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Bauhaus
http://www.archinform.de/arch/263.htm?ID=Rm0ZqawhWLamsxd0
http://www.brock.uni-wuppertal.de/Schrifte/AGEU/Bauhausk.html
http://www.wsws.org/de/2000/okt2000/bau2-o20_prn.html
International:
http://www.bauhaus.de/english/bauhaus1919/architektur/architektur_meyer.htm
http://craton.geol.brocku.ca/guest/jurgen/bauhaus.htm
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