Esther Andradi
Schriftstellerin und Journalistin
Geb. 1950 in Ataliva (Pr. Santa Fé)/ Argentinien
„Esther Andradi wurde einmal respektvoll Historikerin der einfachen Dinge genannt. Zu Recht! Ihr (…) ins Deutsche übertragenes Buch Über Lebende ist ein lyrisches Kaleidoskop von fünfzig zarten Prosa-Fragmenten, aus denen immer wieder die jüngere Geschichte Argentiniens durchscheint; fünfzig nachdenkliche Beobachtungen des Jetzt oder auch Erinnerungsminiaturen über ein Land, in dem nach Diktatur und wirtschaftlichem Ruin nichts mehr ist, wie es ehemals war. Ein mitreißendes Werk über die Zeit, dessen Größe im stillen Protest liegt und in der Schönheit seiner einfachen Sprache.“
(aus: http://www.romanistik.uni-jena.de/cinco_sentidos/2004/lesung.html)
„Was meine Arbeit bestimmt,
ist der weibliche Blick.“
(Esther Andrati)
Sie studiert Publizistik an der Katholischen Universität von Rosario, arbeitet daneben fürs Radio. Nach Abschluß ihres Studiums 1975 flieht sie vor den Militärs zunächst nach Peru, wo die engagierte Feministin in Lima als Journalistin arbeitet und erste literarische Texte verfaßt. Ihr 1979, gemeinsam mit Ana María Portugal herausgegebenes Buch Ser Mujer en el Perú (Frau sein in Peru) gehört mittlerweile zu den Klassikern der feministischen Literatur Lateinamerikas.
„Für mich bedeutete Peru, das Land zu wechseln. Gemeinhin denkt man, daß wir schließlich alle LateinamerikanerInnen sind, daß wir daher alle gleich sind usw. Kein Problem also. Es gab jedoch Details im Alltag, die zusammengenommen eine Grammatik bildeten, die nicht immer zu meiner paßte. Das Spanisch, das in Peru gesprochen wird, ist nicht das gleiche, das wir in Argentinien sprechen, ebensowenig die Art, sich zu kleiden, denn in der Tat gab es dort ja eine Reihe sozialer Gruppen, die mit denen in Argentinien nicht übereinstimmten. Ich brachte zwar eine gewisse Vorstellung von Peru mit, doch sie hatte im Grunde mehr mit den Büchern zu tun, die ich gelesen hatte, als mit der Wirklichkeit, die sich als viel komplexer und vielschichtiger herausstellte…“
(aus: »Meine Sprache ist mein innerer Ort«, Interview mit Esther Andradi (hier: http://www.ila-bonn.de/lebenswege/schicksalandradi.htm)
Anfang der achtziger Jahren übersiedelt Andrati nach Berlin, zieht nach fast zwei Jahrzehnten im Exil Anfang 1995 mit Mann und Tochter vorübergehend in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires – und kehrt wieder nach Europa zurück, wo sie seitdem in Berlin lebt und arbeitet.
Links (deutsch):
http://www.tranvia.de/buecher/92586786.htm
http://www.ila-web.de/solidaritaet/claudiasosa.htm
International:
http://www.lamaquinadeltiempo.com/critica/criticak.htm
http://www.letraslibres.com/index.php?sec=8&art=9333%22
http://www.ciudaddemujeres.com/poemario/A/AndradiEsther.htm
http://www.isiswomen.org/wia/wia299/isis00004.html
http://www.lacapital.com.ar/2004/11/21/seniales/noticia_150819.shtml
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