Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Roa Bastos, Augusto Antonio

H.A.M. 0

Augusto Antonio Roa Bastos
Schriftsteller, Journalist und Bühnenautor

Geb. 13.6. 1917 in Asunción/ Paraguay 
Gest. 26.4. 2005 ebenda


Neben Gabriel García Márquez zählt Augusto Antonio Roa Bastos mit zu den wichtigsten Vertretern des magischen Realismus. Sein 1974 erschienener Roman Yo, el Supremo (Ich, der Allmächtige) gilt dabei als eine der bedeutendsten literarischen Auseinandersetzungen Lateinamerikas mit den Themen Diktatur und Selbstherrlichkeit. 


Die Quellen über seine Herkunft widersprechen sich: einmal Roa Bastos der Sohn einer hochgebildeten portugiesischen Mutter,  dann wiederum das Kind einer Guarani-Indígena und eines brasilianischen bürgerlich- autoritären Zuckerraffineriebesitzers französischer Herkunft.


Seine Kindheit verbringt Augusto Roa Bastos in Iturbe, einem kleinen Dorf in der Region von Guairá und zieht später zu einem Onkel väterlicherseits – dem Priester Hermenegildo Roa – in die paraguayischen Hauptstadt Asunción. Hier beschäftigt sich Roa Bastos  auch und vor allem mit William Faulkner und der Literaur französischer Klassiker. Mit gerade einmal 15 Jahren meldet er sich zum Pflegedient für Verwundete des Chaco-Krieges gegen Bolivien – und wird durch die Graue, die er mitansieht, von nun an zum Gegner jeglicher Gewalt.


Der Bankangestellte beginnt mit dem Schreiben erster Theaterstücke – und macht das Schreiben zu seiner Profession.  Als Journalist von El País, der Tageszeitung aus Asunción, unternimmt er erste Reisen nach Europa, insbesondere nach Großbritannien. 1944 wird Bastos Mitglied der Gruppe Vy’a Raity (Das Liebesnest, in Guaraní), gemeinsam mit Josefina Pla und Hérib Campos Cervera entscheidend für die dichterische und künstlerische Erneuerung in den 1940er Jahren. Durch die Zeitung El País nimmt er während des Bürgerkrieges nach und nach für die Unterdrückten Partei. 1945 verbringt er auf Einladung des British Council ein Jahr in England, geht von dort nach Frankreich, macht Interviews, u.a. mit General Charles De Gaulle und schreibt Chroniken über das Ende des Zweiten Weltkrieges. Als Beobachter und Korrespondent berichtet er vom Alliierten Kriegsverbrechertribunal in Nürnberg, von wo er als Zeitungsjournalist berichtete.


Von 1947 bis 1976 lebt und arbeitet Roa Bastos im argentinischen Exil in Buenos Aires als Journalist und Schriftsteller, veröffentlicht 1960 Hijo de Hombre (Menschensohn) und publiziert zahllose andere Romane, realistische Erzählungen und ausdrucksstarke Lyrik.. Mit dem Aufkommen der argentinischen Militärdiktatur verläßt Bastos sein Exilland und folgt einer Einladung der Universität Toulouse nach Frankreich, wo er bis 1989 als Professor für lateinamerikanische Literatur und Guaraní lehrt. 1982 wird ihm auf Anordnung des damaligen paraguayischen Diktators Alfredo Stroessner (von Bastos  Tyrannosaurier genannt) anlässlich eines Besuchs in Paraguay die Staatsbürgerschaft aberkannt, die ihm erst nach Stroessners Sturz wieder zurückgegeben wird. Erst 1989 entschließt sich Augusto Roa Bastos – nach über 40jährigem Exil – zur Heimkehr in sein Geburtsland.


Im selben Jahr wird Bastos mit dem wichtigsten Literaturpreis des spanischen Sprach- Raumes, dem renommierten Cervantes-Preis, ausgezeichnet.  

Infolge eines Sturzes in seiner Wohnung wird er im Krankenhaus notoperiert, erliegt aber wenig später im Alter von fast 88 Jahren einem Herzversagen.


Literatur:

– El ruiseñor de la aurora, y otros poemas (1942)
– El naranjal ardiente, nocturno paraguayo (Die Nacht der treibenden Feuer, 1947-49))
– El trueno entre las hojas (1953)
– Hijo de hombre (Menschensohn, 1960)
– Los pies sobre el agua (1967)
– Moriencia (1969)
– Cuerpo presente, y otros textos (1972)
– Yo, el Supremo (Ich, der Allmächtige, 1974))
– El pollito de fuego (1974)
– Los Congresos (1974)
– El somnámbulo (1976)
– Lucha hasta el alba (1979)
– Los Juegos (1979)
– Antología personal (1980)
– Contar un cuento, y otros relatos (1984)
– On Modern Latin American Fiction (1989)
– Vigilia del Almirante (Die Nacht des
– Admirals,  1992)
– El fiscal (1993)
– Contravida (Gegenlauf, 1994)
– Madama Sui (1996)
– Metaforismos (1996)


Quelle:

http://de.wikipedia.org/wiki/Augusto_Roa_Bastos


Links (deutsch):

http://www.romanistik.uni-mainz.de/hisp/roa/

http://www.romanistik.uni-mainz.de/hisp/roa/K9.html

http://www.staff.uni-mainz.de/lustig/texte/nandesymbol.htm

http://www.perlentaucher.de/buch/889.html

http://www.titel-forum.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=3530

http://www.geschichte-im-roman.de/menschensohn.htm

http://www.rose.unizh.ch/seminar/personen/bossong/Bossong_38.pdf#search=%22Augusto%20Roa%20Bastos%2BG


International:

http://pt.wikipedia.org/wiki/Augusto_Roa_Bastos

http://www.romanistik.uni-mainz.de/hisp/roa/La_realidad_superada.htm

http://www.speculum.art.br/bio.php?a_id=1372

http://www.epdlp.com/escritor.php?id=2217

http://revistaepoca.globo.com/Epoca/0,6993,EPT571676-1655,00.html

http://www.clarin.com/diario/2005/04/27/sociedad/s-03815.htm

http://www.ciudadseva.com/textos/cuentos/esp/roa/excava.htm

http://www.granma.cu/portugues/2003/agosto/lun25/34roaba-p.html

http://roabastos.monsite.wanadoo.fr/

http://www.librairie-compagnie.fr/rio_plata/r/roa_bastos.htm

volume_up.gifhttp://news.bbc.co.uk/hi/spanish/misc/newsid_4489000/4489387.stm

http://www.timesonline.co.uk/article/0,,60-1603662,00.html

http://www.centerforbookculture.org/dalkey/backlist/roabastos.html

Die Kommentare sind deaktiviert.