Khalid Al-Maaly
Schriftsteller, Übersetzer und Verleger
Geb. 1956 in As’Samawam/ Irak
„Ich bin gerade zurückgekehrt, um mich umzusehen alle Wege zu kreuzen, meine Bäume rufend auf ihnen rastete die Schlange und ich, als einziger grundlos, lief deshalb davon, als hinter mir wie ein Heer die Träume auftauchten bis die Vision sich verflüchtigte und es schien als breche die Dunkelheit an und es würde Zeit zu rasten.
Ich bin aus dem Exil zurückgekehrt, um mich umzusehen
unterwegs die Haufen der Jahre kreuzend meine Bäume und meine verschwundenen Flüsse vergessend
die Erinnerung suchend den Traum, den kleinen, staubigen Weg doch ich habe mich verirrt, als ich zurückkam aus dem Exil
um mich umzusehen mein Stock verschwand, und Dunkelheit brach herein und ich wusste nicht mehr, wo der Weg war.“
(Khalid Al-Maaly: Rückkehr aus dem Exil)*
Erste Veröffentlichungen des in der Wüste aufgewachsenen Al-Maaly erscheinen im Irak 1974, vier Jahre später kommt in Bagdad sein erster Gedichtband heraus. Als 1979 Saddam Hussein an die Macht gelangt, verläßt der junge Lyriker sein Geburtsland aus politischen Gründen und geht über den Libanon und Frankreich nach Deutschland ins Exil. Seit 1980 lebt und arbeitet er als Schriftsteller und Verleger (dessen al-Kamel-Verlag die FAZ den „Suhrkamp der Araber“ nennt) in Köln, überträgt deutsche Autoren wie Günther Grass, Paul Celan, Gottfried Benn, Ernst Jandl, Ingeborg Bachmann und Kurt Schwitters ins Arabische und legt zahlreiche deutsche Übersetzungen und Anthologien, besonders im Bereich arabischer Lyrik, vor.
„Das Buchgeschäft mit der arabischen Welt ist schwierig. Urheberrechte werden nicht respektiert, der Vertrieb ist chaotisch. ‚Das Hauptproblem jedoch ist die Zensur,‘ sagt Al-Maaly. ‚In einigen Ländern, z.B. in Kuwait, sind 90 Prozent unserer Bücher verboten. Und jedes Land hat andere Tabu-Themen: im Libanon sind es Bücher über den Krieg, in Jordanien islamische Mystik, und immer suspekt sind unsere Bücher über Erotik und Sexualität.‘
Al-Maaly gehört zu den wenigen arabischen Verlegern, die sich auch für die Veröffentlichung und Verbreitung moderner hebräischer und jüdischer Literatur auf Arabisch engagieren. In den Literaturzeitschriften, die in seinem Verlag erscheinen, präsentiert er zeitgenössische israelische Lyrik.“
Quelle: http://www.friedensnews.at/stories/storyReader$470
1986 erhält Khalid Al-Maaly ein Stipendium des Heinrich-Böll-Fonds für verfolgte ausländische Autoren im Exil, wird 1988 mit dem Rolf-Dieter-Brinkmann-Preis der Stadt Köln ausgezeichnet und 1991 mit einem Förderstipendium des Landes Nordrhein-Westfalen.
Nach dem Sturz des irakischen Diktators Saddam Hussein reist – der seit 1996 deutsche Staatsbürger – Al-Maaly im Jahr 2004 das erste Mal wieder in den Irak und eröffnet in Bagdad ein Verlagsbüro seines 1983 in Köln gegründeten und ansässigen Al-Kamel Verlages.
In deutscher Sprache sind bislang von ihm die folgenden Werke erschienen: Gedanken über das Lauwarme (1989), Mitternachtswüste (1990), Klage eines Kehlkopfes (1992), Das halbe Sein (1993), Eine Phantasie aus Schilf (1994), Landung auf dem Festland (1997).
Quelle:
Das Gedicht von Khalid Al-Maaly wurde der folgenden Seite entnommen: http://www.nahost-politik.de/buecher/al-maaly.htm, hier zitiert nach: Fairplanet News
Links (deutsch):
http://www.qantara.de/webcom/show_article.php/_c-243/_nr-13/_p-1/i.html
http://213.209.100.215/arab30_l/forms/news.asp?Q=631
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/366738
http://www.isoplan.de/aid/index.htm?http://www.isoplan.de/aid/2001-2/portraits.htm
http://www.palmyra-verlag.de/PS-AL.html
http://www.zenithonline.de/zenith/literatur_und_musik/literatur.html
http://www.perlentaucher.de/buch/19095.html
http://www.goethe.de/ins/gf/prs/de155161.htm
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2003/0430/feuilleton/0010/
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