Carlos A. Aguilera
Schriftsteller
Geb. 1970 in Havanna/ Cuba
„Ich weiß nicht, was passieren wird, aber ich habe ein Motto: Zigeuner haben kein Haus, sie sind ihr eigenes“ (Carlos Aguilera)
Carlos Aguilera studiert romanistische Philologie mit Schwerpunkt Spanien. Im Jahr 1995 wird er mit dem David de Poesia, dem Preis der Vereinigung der Schriftsteller und Künstler Kubas (UNEAC) ausgezeichnet. Ein Jahr später erhält der den Calendario de Poesia..
1997 gründet Aguilera mit vier Freunden die Untergrund-Zeitschrift Diaspora(s), in der Literaten und Intellektuelle, die sich nicht in den Dienst der staatlichen Schriftsteller- und Künstler-Vereinigung UNEAC stellen wollen, publizieren können.
„Wir haben über die Situation in Kuba nachgedacht und Literatur, die man in Kuba nicht bekommt, übersetzt und darüber kritisch reflektiert“, so der Exilschriftsteller im Gespräch mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Aufgrund seiner regimekritischen Texte bekommt Carlos Aguilera auf Kuba zunehmend Schwierigkeiten.
In seinen Essays nimmt der kubanische Literat immer wieder auf Elias Canetti, Primo Levi, Victor Klemperer oder Joseph Brodsky Bezug. Sein Schriftstellerzirkel übersetzt Kafka, Kundera und Sloterdijk, und neben Texten von Kulturphilosophen wie Gilles Deleuze und Felix Guattari hat nicht zuletzt das Werk des Österreichers Thomas Bernhard Einfluß auf das Schaffen Aguileras. Besonders die kritische Haltung Bernhards gegenüber totalitären Regierungsformen imponiere ihm, so Auilera in einem Interview: „Wenn man in Bernhards Texten anstatt Österreich das Wort Kuba einsetzt, dann gibt das exakt die Situation in Kuba wieder“.
m Frühjahr 2002 erscheint die letzte Ausgabe der Zeitschrift Diaspora(s). Danach kann Aguilera gemeinsam mit seiner Frau, einer Kunsthistorikerin, und seinem kleinen Sohn Milos mit einem einjährigen Schriftstellerstipendium des deutschen P.E.N. nach Bonn reisen. Ab März 2003 lebt und arbeitet Aguilera im steierischen Graz, das sich – neben der österreichischen Hauptstadt Wien – bereits seit 1997 am Projekt ‚Stadt der Zuflucht für verfolgte Autorinnen und Autoren‘ beteiligt. Seit August 2007 lebt und arbeitet Aguilera in Frankfurt am Main, das ebenfalls und mit Unterstützung der Frankfurter Buchmesse seit Ende der 90er Jahre dem Netzwerk ‚Städte der Zuflucht‘ angehört. Eine Rückkehr nach Kuba wird dem Schriftsteller derzeit immer noch verweigert.
Werkauswahl:
Tipoligias (Gedichte, Kuba, 1995),
Retrato de A. Hooper y su esposa (Gedichte, Kuba, 1996),
Das Kapital (Gedichte, Kuba, 1997).
Portrait de A. Hooper“ in französischer Sprache (Gedichtband, Editions Farago, Tours, 2000) sowie
Memorias de la clase muerta. Poesia cubana 1988-2001 (Editorial Aldus, Mexiko).
Links (deutsch):
http://www.erata.de/autoren/aguilera.htm
http://www.erata.de/autoren/aguilera_text.htm
http://www.erata.de/autoren/rezens/07-11-15_carlos_aguilera.pdf
http://www.buchmesse.de/en/company/00637/index.html
http://www.litprom.de/fileadmin/redakteure/download/_LastHiddenVoices_A_Tafel15_Aguilera.pdf
International:
http://www.icorn.org/articles.php?var=115
http://www.shahrazadeu.org/en/content/interview-carlos-aguilera
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