Julius Bab
Schriftsteller, Dramaturg und Theaterkritiker
Geb. 22.12. 1880 in Berlin
Gest. 12.2. 1955 in Roslyn Heights (New York)/ USA
Als die Nationalsozialen Juden aus Theatern und Filmstudios, Rundfunkredaktionen und Orchestern, Ateliers und Museen ausschlossen, gründeten Intellektuelle wie Julius Bab 1933 in Berlin den „Kulturbund Deutscher Juden“. Denn noch glaubten viele jüdische Bürger, dass der „braune Spuk“ schnell verschwinden würde.
Im Oktober 1933 nahm der Kulturbund sein Theater-, Opern-, Konzert- und Vortragsprogramm auf. Wesentliches Motiv zur Mitarbeit war für Julius Rab die nach der Ausgrenzung schockartig erlebte Infragestellung seiner Identität als Deutscher und Jude. Der Schriftsteller, Dramatiker und Theaterkritiker war sich sehr wohl bewusst, dass der Kulturbund eine Einbandstraße in die Isolation war. Doch zugleich bot der Jüdische Kulturbund e. V., wie er sich ab 1935 nennen musste, die Teilhabe am kulturellen Leben.
Seine Form von Widerstand war die engagierte Mitarbeit als Dramaturg, Leiter der Abteilung Vortrag und verantwortlicher Redakteur der „Monatsblätter“ des Kulturbundes. Im Februar 1939 aber waren die Zeichen überdeutlich, um Deutschland auf schnellstem Wege zu verlassen.
Am Beispiel von Julius Bab, eines prononcierten Vertreters der deutsch-jüdischen Kulturtradition, wird die Identitätsproblematik des deutsch-jüdischen intellektuellen Bürgertums deutlich: Er hatte fast zu lange in Deutschland ausgeharrt, was ihm beinahe zum Verhängnis geworden wäre. Über Frankreich emigrierte er in die USA. Deutschland hat er nach dem Kriege nur einmal besucht, 1951. Er hatte kein Verlangen zu bleiben.
Autor:
Hajo Jahn
Links (deutsch):
http://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Bab
http://david.juden.at/buchbesprechungen/44-49/kulturbund-45.htm
http://dispatch.opac.ddb.de/DB=4.1/REL?PPN=116019891
http://www.luise-berlin.de/Gedenktafeln/cha/b/bab_Julius.htm
http://www.antiquario.de/a_autoren/b/Bab_Julius.html
https://www.exilarchiv.de/grafik/biografien/bergner/Bergner_in_New_York.pdf
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