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Bloch, Karola

H.A.M. 0

Karola Bloch
Architektin und Publizistin


Geb. 22. 1. 1905 in Lódz/ Rußland
Gest. 31. 7. 1994 in Tübingen


„Mein Vater pflegte zu sagen, es wundere ihn nicht, daß die Karola politisch so rot geraten sein. Denn während meine Mutter mich zur Welt brachte, krachten Schüsse in den Lodzer Straßen. Ich bin am 22. Januar 1905 geboren, am sogenannten »blutigen Sonntag«, der das Fanal für die russische Revolution von 1905 wurde.“

(Karola Bloch*)


Nach ihrer Schulzeit in Lódz, Moskau und Berlin studiert die Fabrikantentochter Architektur in Berlin – wohin ihre Familie 1921 übersiedelt ist – und schließt das Studium 1934 an der Universität Zürich ab. Im selben Jahr noch heiratet sie Ernst Bloch.


Bereits 1932 ist Karola Bloch der Kommunistischen Partei beigetreten Trotz aller damit verbundenen Risiken, kehrt die Jüdin und Kommunistin Bloch in den dreissiger Jahren nach Berlin zurück, von wo aus sie die Kommunistische Partei in Moskau über die Vorgänge in Nazi-Deutschland informiert.


1937 verläßt das Ehepaar Bloch Deutschland und emigriert über Wien, Prag und Paris in die Vereinigten Staaten, wo Karola Bloch als Architektin zur Haupternährerin ihrer Familie wird. 1956 gehen Karola und Ernst Bloch mit ihrem Sohn Jan-Robert in die DDR, wo sie sich die Verwirklichung der eigenen politischen Vorstellungen erhoffen. Ernst Bloch übernimmt einen Lehrauftrag an der Universität Leipzig und Karola Bloch entwirft Kindergärten und Kinderkrippen im Auftrag der Deutschen Bauakademie.


1957 wird die Stalinistin Bloch aus der KPD ausgeschlossen. Mit dem Mauerbau im August 1961 und der wachsenden Unterdrückung geistiger Freiheit in der DDR entschließen sich die Blochs erneut zur Auswanderung – diesmal von Deutschland nach Deutschland – und übersiedeln von Leipzig nach Tübingen. Karola Bloch bleibt weiterhin politisch aktiv, gründet unter anderem einen Selbsthilfeverein für ehemalige Strafgefangene und unterstützt die von Alice Schwarzer ins Leben gerufene Aktion Frauen gegen den § 218.


Quelle:

http://de.wikipedia.org/wiki/Karola_Bloch

*) Das Karola-Bloch-Zitat wurde dem folgenden Buch entnommen:
Karola Bloch: Aus meinem Leben, © Günther Neske, Pfullingen 1981, ISBN 37885024011, S. 7


Literatur:

Karola Bloch (Hrsg.): Lieber Genosse Bloch…: Briefe Rudi Dutschkes an Karola und Ernst Bloch. ISBN 3-893-760-016
dies.: Denken heißt Überschreiten. In memoriam Ernst Bloch
1885-1977. ISBN 3-548-351-522
dies.: Die Sehnsucht des Menschen, ein wirklicher Mensch
zu werden. Reden und Schriften. ISBN 3-893-760-032


Links (deutsch):

http://www.bautz.de/bbkl/b/bloch_k.shtml

http://dispatch.opac.ddb.de/DB=4.1/CMD?ACT=SRCHA&IKT=8532&SRT=YOP&TRM=118511750

http://www.bloch-online-forum.telebus.de

http://www.bloch-akademie.de/txt/t4_01.htm

http://www.ernst-bloch.net/akt/mitbei/index.html

http://db.swr.de/upload/manuskriptdienst/wissen/wi20050617_3200.rtf

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