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Bergmann, Gustav

H.A.M. 0

Gustav Bergmann
Mathematiker und Jurist


Geb. 4.5. 1906 in Wien/ Österreich-Ungarn
Gest. 21. 4. 1987 in Iowa, Mass./ USA


Nach einem Mathematik-Studium an der Universität Wien promoviert Gustav Bergmann 1928 zum Dr. phil. mit der Dissertation Beiträge zur metrischen Differentialgeometrie. Nach seiner Lehramtsprüfung für Mittelschulen in Mathematik und Physik 1929 arbeitet er für ein Jahr als Lehrer an einer Wiener Realschule und setzt daneben seine wissenschaftliche Arbeit fort. Von 1927 bis 1931 ist er regelmässig zu Gast beim sogenannten Wiener Kreis, einem Zirkel gleichgesinnter, vornehmlich Wiener Wissenschaftler, die sich vor allem mit philosophischen, metaphysikfreien Grundlagen der modernen Wissenschaft befassen (ein Kreis, dem u.a. auch der Physiker, Philosoph und Logiker Hans Reichenbach angehört).


1930/ 31 geht Bergmann mit Hilfe eines Stipendiums der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft zu Walther Mayer – einem engen Mitarbeiter von Albert Einstein – nach Berlin. Nach Mayers Emigration in die USA 1933 kehrt Bergmann nach Wien zurück, um seine wissenschaftliche und Unterrichtsarbeit fortzusetzen, stößt aber im Gefolge des zunehmenden Antisemitismus auf wachsende Schwierigkeiten und muß sich bis 1936 als Privatlehrer durchschlagen. Sein durch den Wiener Kreis gewecktes Interesse für Rechts- und Verfassungsfragen läßt den Mathematiker ein Jura-Studium an der Wiener Universität beginnen, das er 1936 mit der Promotion zum Dr. iur. abschließt. Nach einem Jahr Praxis als Sekretär beim Gericht ist er bis Juni 1938 Juniorpartner in einer Wiener Anwaltskanzlei. Daneben zählt er auch zu den führenden Mitgliedern des sogenannten Fleischer-Kreises, einer Diskussionsrunde von Wiener Wissenschaftlern, Sozialarbeitern und Rechtsexperten um den Kelsen-Schüler Dr. Georg Fleischer.


1938 emigriert Gustav Bergmann in die Vereinigten Staaten, wo er ab 1939 an der State University of Iowa vorerst als Research Assistent im Child Weifare Department bei Kurt Lewin tätig ist. Ab 1950 übernimmt er eine Professur für Philosophie und Psychologie. 1968 wird er zum Präsidenten der American Philosophical Association gewählt.


International:

http://www.philosophypages.com/ph/berg.htm

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