Yosl (Jossel, Vladimir Jossif) Bergner
Maler, Illustrator, Autor, Bühnen- und Kostümbildner
Geb. 1920 in Wien/ Österreich
Bereits in seinem Geburtsjahr übersiedelt die Familie ins damalige Zentrum der Jiddischen Literatur, nach Warschau. Seine früheste Kindheit verbringt der Sohn des Dichters Melech Ravitch allerdings bei seinen Großeltern im galizischen Radymno, besucht danach aber in Warschau die Jiddische Volksschule und anschließend die Technische Schule der Jüdischen Gemeinde, um dann Malerei – u.a. bei Hirsz Altman – zu studieren.
Mit siebzehn Jahren emigriert Yosl Bergner 1937 auf Wunsch seines Vaters nach Australien, wo er sich als Hilfsarbeiter durchschlägt und an der Kunstschule der National Gallery of Victoria in Melbourne sein in Polen begonnenes Studium der Malerei fortsetzt. Seine Bilder (u. a. von Aborigines, den australischen Ureinwohnern) inspirieren in den 1940er Jahren zahlreiche australische Maler. Die Herausbildung einer spezifisch australischen Moderne hat nicht zuletzt ihre Wurzeln in den Arbeiten Yosl Bergners.
Während des Zweiten Weltkrieges dient er ab 1941 in der australischen Armee und setzt nach 1946 seine Kunst-Studien fort. Das Mitglied der Gruppe Social Realists (zu der u.a. auch Noel Counihan und Victor O’Connor gehören) verläßt 1948 jedoch Australien und gelangt über Zwischenaufenthalte in Paris, Montreal und New York 1950 nach Israel, wo Bergner zuerst in Safed, ab 1957 in Tel Aviv mit seiner Frau, der Malerein Audrey Bergner (geb. Keller) lebt und arbeitet. Hier beginnt auch seine Arbeit für jiddische und hebräische Theater (u. a. für die Habima), für die Bergner Bühnenbilder und Kostüme entwirft – so etwa zu den Stücken des bedeutenden hebräischen Dramatikers Nissim Aloni. Daneben illustriert er zahlreiche Bücher der Weltliteratur, darunter viele Werke in jiddischer und hebräischer Sprache.
Für sein Werk und Wirken wird Yosl Bergner u.a. mit dem Dizengoff-Preis für Malerei, dem Israel-Preis für Malerei sowie dem Beit Shalom Aleichem Scheiber Preis für Literatur und Kunst ausgezeichnet.
http://www.literaturepochen.at/exil/a5584.html
Literatur:
Siglinde Bolbecher/ Konstantin Kaiser:: Lexikon der österreichischen Exilliteratur, Wien 2000
Tuvia Rübner: Yosl Bergner
Paintings to Franz Kafka
Tel Aviv 1990
Links (deutsch):
http://www.literaturepochen.at/exil/lecturelist_0.html
International:
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