Felix Bressart (eigtl. Breslau)
Schauspieler
Geb. 12.3.1892 in Eydtkuhnen/Ostp.
Gest. 17.3. 1949 in Hollywood (Cal.)/ USA
Am Stadttheater Würzburg erhält er 1915 sein erstes Engagement und wird 1920 ans Deutsche Theater in Hannover verpflichtet. Zwei Jahre später wechselt Bressart an das Neustädter Schauspielhaus (Albert-Theater) in Dresden und spielt 1925 unter der Intendanz von Max Reinhardt am Wien Theater in der Josefstadt. Von 1926-31 macht sich der Schauspieler an den Barnowsky-Bühnen in Berlin als Charakter-Komiker einen Namen.
Zu Bressarts großen Erfolgen zählt die Rolle des Kompanieschreibers Lipinski in Maxwell Andersons pazifistischem Schauspiel What Price Glory (dt.: Rivalen) unter der Regie von Erwin Piscator im Theater an der Königgrätzer Straße. 1932 wechselt Felix Bressart an das Deutsche Künstlertheater in Berlin und spielt ab 1933 im Komödienhaus und im Kabarett der Komiker.
Ab 1928 kommt zu Bressarts Bühnen- nun auch die Filmarbeit, vor allem im komödiantischen und leichten Fach. Er tritt in Lustspielen und in den beliebten Militärklamotten der frühen 1930er Jahre auf. An der Seite von Willy Fritsch, Heinz Rühmann und Lilian Harvey spielt er in Die Drei von der Tankstelle, und zu einem der erfolgreichsten Filme der Kinosaison 1930/ 31 wird Drei Tage Mittelarrest.
Er ist dabei der komische Kontrapunkt, der dem Publikum erleichtern soll, die reaktionäre Botschaft der Filme anzunehmen. Aber Bressarts widerspenstige Komik entzieht sich weitgehend dieser Vereinnahmung und Mitte 1931 erklärt er in der Presse, in Zukunft an Produktionen dieser Art nicht mehr mitwirken zu wollen
Noch im Jahr der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 emigriert der Jude Bressart über die Schweiz, Österreich und Paris 1938 in die Vereinigten Staaten. In zahlreichen Hollywood-Produktionen spielt er mittlere und kleine Rollen. Besonders – der ebenfalls vor den Nazis emigrierte Regisseur – Ernst Lubitsch nutzt Bressarts Kunst, zwischen grotesker Übertreibung und schwermütigem Innehalten zu balancieren. Zu den bekanntesten gemeinsamen Filmen der beiden zählen unter anderem der Publikumserfolg Ninotschka (an der Seite von Greta Garbo, und mit Alexander Granach in einer Nebenrolle. Musik: Werner Richard Heymann) aus dem Jahr 1939 und Rendezvous nach Ladenschluß (The Shop around the Corner, 1940). Mit Hedy Lamarr spielt Bressart unter der Regie von King Vidor 1940 in Comrade X und 1941 in Mädchen im Rampenlicht (Regie: Robert Z. Leonard)
Neben Komödien dreht Bressart während des Zweiten Weltkrieges auch diverse Anti-Nazi-Filme: er verkörpert den Schauspieler Greenberg in Lubitschs To Be or Not To Be (1942), Mr. Werner in Richard Thorpes Above Suspicion (1943) und Poldi Schlamm in Fred Zinnemanns The Seventh Cross (Das siebte Kreuz, 1944), nach dem gleichnamigen Roman von Anna Seghers. 1941/ 42 nimmt er außerdem an Künstlerabenden des German-Jewish-Clubs in Los Angeles teil.
Felix Bressart – der neben seiner Hauptprofession auch als Heilpraktiker und medizinischer Berater von Schauspielerkollegen tätig ist – stirbt im Alter von 57 Jahren an Leukämie.
Quelle:
Links (deutsch):
http://www.cyranos.ch/smbres-d.htm
http://www.filmevona-z.de/filmsuche.cfm?sucheNach=personNr&wert=69986
http://www.filmzentrale.com/rezis/seinodernichtsein.htm
International:
http://www.cyranos.ch/smbres-e.htm
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