Adolf Bender
Maler
Geb. 4.2. 1903 in Mainz
Gest. 2.4. 1997 in St. Wende
Als Kind erlebt Bender in Mainz den Ersten Weltkrieg und die anschließende Besetzung durch französische Truppen, gefolgt von den politischen Umbrüchen während der Weimarer Republik. In Frankfurt verfolgt der politisch Aktive den Aufstieg Adolf Hitlers und der Nationalsozialisten und wird zweimal in dieser Zeit überfallen und schwer misshandelt.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Ende Januar 1933 emigriert der überzeugte Antifaschist und Pazifist Adolf Bender ins benachbarte Frankreich.
Kurz darauf kehrt er wieder in seine Geburtsstadt zurück, wird aber umgehend verhaftet und ohne Gerichtsverhandlung im November 1933 zunächst ins Konzentrationslager Börgermoor, anschließend ins KZ Esterwegen gebracht. Hier entstehen jene Skizzen, die Adolf Bender später als Grundlage für seine berühmten Moorsoldatenzyklus verwendet.
1935 aus seiner Lagerhaft entlassen, wird der Maler zwei Jahre nach Kriegsbeginn zur Wehrmacht eingezogen und kommt als Soldat an die sowjetische Front, ins besetzte Griechenland und nach Luxemburg. Bender läßt sich nach seiner Gefangenschaft 1945 in St. Wendel nieder. Der Maler saarländischer Landschaften und Ortsansichten widmet sich fortan neben seiner künstlerischen Tätigkeit immer wieder mit zahlreichen Ausstellungen, Veranstaltungen und vor allem einer engagierten Bildungsarbeit mit jungen Menschen dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Und seit 1985 engagiert sich in Benders Wahlheimat St. Wendel das nach ihm benannte Adolf Bender-Zentrum „für eine lebendige Demokratie und die Pflege freiheitlicher Traditionen“ (siehe auch: Dirk Lüerßen, Wir sind die Moorsoldaten. Die Insassen der frühen Konzentrationslager im Emsland 1933 bis 1936. Dissertation, Osnabrück 2001).
Adolf Bender, Träger des saarländischen Verdienstordens und des Mia Münster-Preises der Stadt Wendel, stirbt hochbetagt im Alter von 94 Jahren.
Quelle:
http://www.adolf-bender.de/1624.html
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