Richard („Little“) Dombi (eigtl. Richard Kohn)
Fußballtrainer
Geb. 27.2. 1888 in Österreich-Ungarn
Gest. 1963
Am 12. Juni 1932 kann Dombis Mannschaft in Nürnberg mit einem 2:0-Sieg über Eintracht Frankfurt vor 58.000 Zuschauern den ersten Meistertitel des 1900 gegründeten FC Bayern München – dem wegen seiner zahlreichen jüdischen Mitglieder bald der Ruf des Juden-Clubs anhaftet – erringen.
Die Machtergreifung der Nationalsozialisten Anfang 1933 beendet abrupt die erste große sportliche Glanzzeit des bayerischen Fußballs: der langjährige FC-Bayern-Präsident Kurt Landauer muß als Jude auf politischen Druck am 22. März 1933 zurücktreten und auch Meistertrainer Richard Dombi (der gleichzeitig Geschäftsführer und Masseur der Mannschaft ist) verläßt im Frühjahr desselben Jahres noch Hitler-Deutschland Richtung Schweiz, kurz darauf gefolgt von seinem Stürmer Oskar Rohr (der beim Nürnberg-Spiel übrigens den Führungstreffer erzielt hat).
Dombi betreut zunächst die Grasshoppers Zürich, 1934 den FC Basel und übersiedelt anschließend in die Niederlande, wo er von 1935 bis 1939 als Trainer den damaligen Amateurverein Feyenoord Rotterdam coacht und 1938 mit einem überraschenden 1:0 die Profis von Arsenal London besiegt. Auch nach Kriegsende kann Dombi als Trainer der Rotterdamer Mannschaft (1951/52 und 1955/56) an seine frühen Erfolge noch einmal anknüpfen.
Literatur:
Dietrich Schulze-Marmeling (Hrsg.): Davidstern und Lederball. Die Geschichte der Juden im deutschen und internationalen Fußball, Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-407-3
Links (deutsch):
http://www.s-port.de/david/lederball
http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Dombi
http://www.freitag.de/2003/33/03331501.php
http://www.fifa.com/de/comp/Clubworld/tournament/0,6537,CWC-2005-43,00.html
http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/fussball/306872
International:
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