Milo Dor (eigtl. Milutin Doroslovac, Pseud. Alex Lutin, Alexander Dormann)
Schriftsteller und Journalist
Geb. 7.3. 1923 in Budapest/ Österreich-Ungarn
Gest. 5.12. 2005 in Wien/ Österreich
Sein Vater, ein gebürtiger Serbe, ist Chirurg, seine Mutter leitet einen Kosmetiksalon. Der junge Dor wächst im Banat und später in Belgrad auf. Bereits als Gymnasiast schließt er sich der kommunistischen Jugend an und unternimmt erste Schreibversuche in serbokroatischer Sprache. 1940 organisiert er einen Schulstreik, wird daraufhin prompt von der Lehranstalt verwiesen und kann schließlich 1941 doch noch sein externes Abitur ablegen.
Nach dem deutschen Überfall auf den Balkan schließt sich Milo Dor der jugoslawischen Widerstandsbewegung an und wird 1942 verhaftet, gefoltert und im darauffolgenden Jahr zur Zwangsarbeit nach Wien deportiert. 1944 kommt er erneut in Gestapo-Haft, überlebt jedoch, schreibt sich direkt nach Kriegsende 1945 an der Universität Wien für das Studium der Theaterwissenschaft und Romanistik ein und arbeitet an der von Otto Basil herausgegebenen avantgardistischen Zeitschrift Plan mit.
Die angespannt finanzielle Situation des freien Schriftstellers und Journalisten spitzt sich Ende der 40er, Anfang der 50er Jahre dermassen zu, daß Milo Dor beschließt, vorübergehend in die Bundesrepublik Deutschland zu übersiedeln. 1951 nimmt er hier das erste Mal an einer Tagung der Gruppe 47 teil. Kurz darauf tritt er der Schriftstellervereinigung bei und übernimmt von 1971 bis 1975 sogar deren Vizepräsidentschaft.
Neben einer Reihe von Büchern in Autorengemeinschaft mit dem österreichischen Schriftsteller Reinhard Federmann schreibt Milo Dor auch und vor allem historische sowie Kriminal-Romane, Reportagen, Drehbücher und Hörspiele, gibt Dokumentationen und Anthologien heraus und widmet sich daneben auch immer wieder Übersetzungen aus dem Serbokroatischen. Zu Dors bekanntesten Werken zählt die Trilogie Die Raikow Saga.
Der für sein literarisches Schaffen mit zahlreichen Preisen (darunter 2001 der Bruno-Kreisky– Preis für Verdienste um die Menschenrechte und 2006 der Theodor-Kramer– Preis) geehrte Schriftsteller und Publizist lebt und arbeitet bis zu seinem Tod abwechselnd an seinen beiden Wohnsitzen Wien und Rovinj auf der kroatischen Halbinsel Istrien.
Im Alter von 72 Jahren erliegt Milo Dor in einem Wiener Krankenhaus einem Herzversagen.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Milo_Dor
http://www.literaturepochen.at/exil/articles.pdf
Links (deutsch):
http://dispatch.opac.d-nb.de/DB=4.1/REL?PPN=104594896
http://www.literaturhaus.at/buch/buch/rez/dor/leseprobe.html
http://alpha.dickinson.edu/departments/germn/glossen/heft5/dorgespraech.html
http://cms.ifa.de/index.php?id=dor&L=
http://polyglot.lss.wisc.edu/german/austria/dor.html
http://oe1.orf.at/inforadio/58886.html?filter=5
http://www.perlentaucher.de/autoren/13988.html
http://www.nzz.ch/2004/02/05/fe/article9DUX1.html;jsessionid=F6223BE3EC9F22CEFCCFDE6AD4FDA21D
http://www.hainholz.de/wortlaut/milodor.htm
http://www.antiquario.de/a_autoren/d/Dor_Milo.html
International:
http://www.imdb.com/name/nm0233316/
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