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Beradt, Charlotte

H.A.M. 0

Charlotte Beradt
Journalistun und Publizistin


Geb. 7.12. 1907 in Forst
Gest. 15.5. 1986 in New York/ USA


Die Kaufmannstochter aus der Lausitz beginnt ihre berufliche Laufbahn als freie Mitarbeiterin bei Zeitungen und Zeitschriften und schreibt ab 1930 für Carl von Ossietzkys Weltbühne. Bereits in den Zwanziger Jahren ist sie der Kommunistischen Partei beigetreten, von der sie sich jedoch – vor dem Hintergrund der ersten Stalinistischen Schauprozesse- wieder trennen wird.


Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 darf sie ihre journalistischje Tätigkeit nicht weiter ausüben, geht jedoch erst sechs Jahre später mit ihrem zweiten Mann, dem Schriftsteller und Juristen Martin Beradt, über London ins us-amerikanische Exil.


Die völlige Mittellose verdient für sich und ihren erblindeten Mann den Lebensunterhalt als Friseurin, zu deren Kundinnen u.a. auch die ebenfalls aus Nazi-Deutschland exilierte Schauspielerin Elisabeth Bergner zählt. Neben ihrem Geldberuf als hairdresser übersetzt Charlotte Beradt Texte der mit ihr befreundeten Soziologin und Politologin Hannah Arendt.


Nach Ende des Zweiten Weltkrieges nimmt sie ihre journalistische Tätigkeit wieder auf, schreibt für diverse deutsche Tageszeitungen, macht Rundfunksendungen und wird schließlich regelmässige Mitarbeiterin beim Westdeutschen Rundfunk in Köln.


Ihre bereits zu Beginn des Nationalsozialismus begonnene Sammlung politischer Träume erscheint 1966 unter dem Titel Das Dritte Reich des Traums. Drei Jahre später veröffentlicht Charlotte Beradt ihr Buch: Paul Levi. Ein demokratischer Sozialist in der Weimarer Republik und 1973 die Briefe Rosa Luxemburgs an ihre 1943 in Theresienstadt ums Leben gekommene Sekretärin und Freundin Mathilde Jacob.


Die bis ins hohe Alter schriftstellerisch aktive Journalistin, Übersetzerin und Theaterkritikerin bezieht zeit ihres Lebens engagiert Stellung für Unterprivilegierte und Minderheiten, schreibt über Malcolm X und Martin Luther King und unterstützt aktiv die us-amerikanische Bürgerrechtsbewegung


Quelle:

Renate Wall, Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen im Exil 1933-1945, Haland & Wirth/ Psychosozial-Verlag 2004, ISBN 3-89806-229-5, S. 38-39


Links (deutsch):

http://traumzeit.twoday.net/topics/Das+Dritte+Reich+des+Traums

http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=5017


International:

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