Ismail Coban
Maler
Geb. 1945 in Corum/ Türkei
„Der Mensch lebt nicht von Brot allein. Kunst und Kultur sind Werte einer Gemeinschaft, die Kommunikation, Verständigung und Integration fördern. Eine Gemeinschaft ohne Künstler ist wie Essen ohne Geschmack.“
(Ismail Çoban)
Coban flieht 1968 in die Bundesrepublik und lebt seit 33 Jahren im bergischen Wuppertal als Künstler, der sich in seinen Werken immer wieder mit den Themen Fremdheit, Religion und dem Leiden der Menschheit beschäftigt. Coban kennt aus seiner Kindheit die Zerrissenheit zwischen dem Leben beim Großvater: da war er ein türkisches Kind – im Dorf des Vaters war er ein Kurde. Die Frage der Zugehörigkeit und Heimat hat ihn zeit seines Lebens begleitet. 1979, nach Ausstrahlung der TV-Serie Holocaust, beginnt er einen Zyklus über das menschliche Leben, Leiden und die Liebe: Fegefeuer: was tut der Mensch dem anderen Menschen an? Verarbeitet wird dabei mit 29 Zeich-nungen die Leidensgeschichte des 20. Jahrhunderts, dazu eine Liebesgeschichte nach einer Vorlage von Nazim Hikmet : Taranta Babu. (Einer der Titel: Jeder trägt sein Kreuz selbst…)
Ismail Coban bezeichnet sich selber als „gläubigen Atheisten“. Obwohl er kein religiöser Mensch ist, sind für ihn die Gemein-samkeiten von Religionen ein wichtiges Thema seiner Arbeit als Maler. Coban hat in fast ganz Europa, USA, Kanada und Japan ausgestellt und war Ende 2000 als Deutschlandver- treter auf einem Kunstfestival in Korea. Ein „Kultur-Weltbürger“ im besten Sinne.
In seiner Auseinandersetzung mit dem eigenen Land – der Türkei – und den vielfältigen Kulturen (Armenier, Kurden, Griechen etc.) hat Coban immer wieder die Faszination des Fremden und Anderen zum Thema seiner Arbeit gemacht. Im Nachgang und unter dem Eindruck der Ereignisse vom 11. Septmber 2001 beschäftigte sich Coban auch und vor allem mit dem Themenzyklus Der Fremde in mir.
„Ich lebe in zwei Mentalitäten. Im Grunde genommen, ich lebe in der Türkei, in Sehnsucht. Ich lebe in Deutschland mit meinen Freunden. Wenn ich Deutschland verlasse, in der Türkei bin: ich habe Sehnsucht nach Deutschland. Ich habe meine zweite Heimat hier, und das prägt mich auch in meiner Kunst…“
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© Ulrike Müller
Bilder entommen aus: „Zum Beispiel oder ein orientalisches Anti-Märchen“
Links (deutsch):
http://www.ismailcoban.com/framesDe/home.htm
http://www.ismail-coban-stiftung.de/stiftung.html
International:
http://www.havuz.de/_HAVUZ_DAKiLER/G_-_H__-_I_/Ismail_Coban/ismail_coban.html
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