Pavel Dostál
Chemiker, Autor, Regisseur, Schriftsteller und Politiker
Geb. 25.2. 1943 in Olomouc/ „Protektorat Böhmen und Mähren“
Gest. 24.7.2005 in Brno/ Tschechische Republik
Dostál arbeitet zunächst als Chemiker, wendet sich ab Mitte der 60er Jahre dem Theater zu und ist als Schriftsteller, Dramatiker und Regisseur tätig. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings im August 1968 beteiligt sich Pavel Dostál an Radiosendungen, die gegen die Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes protestieren. Der Regimegegner wird daraufhin mit Veröffentlichungsverbot belegt und gezwungen, sich mit anderen Tätigkeiten, zum Beispiel als Leichenwäscher, durchzuschlagen.
Erst nach der politischen Wende 1989 kehrt Dostál wieder zum Theater zurück. 1991 wird er Mitglied der Sozialdemokratischen Partei, gehört ab 1996 dem Abgeordnetenhaus an und ist seit 1998 Kulturminister seines Landes.
Pavel Dostal, der auch über eine journalistische Praxis verfügte, setzte sich neben der aktuellen Tagespolitik aber ebenso stark für die Belange der tschechischen Gesellschaft ein. Ein besonders wichtiges Anliegen war es ihm dabei, mit dafür zu sorgen, dass für die in dieser Gesellschaft lebenden Menschen, und hierbei insbesondere für die nachrückende jüngere Generation, niemals die Verbrechen des totalitären Regimes des Kommunismus in Vergessenheit geraten sollten. Deshalb hat sich Dostal auch sehr engagiert für die Errichtung der Mitte Mai unweit der mittelböhmischen Stadt Pribram eröffneten Gedenkstätte des ehemaligen kommunistischen Konzentrationslagers „Vojna“ eingesetzt. Bei der Einweihungsfeier sagte der Kulturminister u. a.: „Ich bin mir der Notwendigkeit bewusst geworden, dass man an diese schrecklichen Jahre erinnern muss. Der Notwendigkeit zu zeigen, dass ein Konzentrationslager nicht nur bedeutet, dass es sich um ein deutsches Konzentrationslager handelt. Es war mir damals, als wir auf die Idee eines Museums für die Opfer des Kommunismus kamen, klar, dass es notwendig ist, sich mit der Errichtung der Gedenkstätte zu beeilen – aus einem einfachen Grund: damit es auch diejenigen noch erleben, die hier die schrecklichen Jahre verbrachten.“
Quelle: http://www.radio.cz/de/artikel/68907
Links (deutsch):
http://de.wikipedia.org/wiki/Pavel_Dost%C3%A1l
http://www.radio.cz/de/artikel/35677
http://www.radio.cz/de/artikel/68907
International:
http://www.olomoucko.cz/phprs/view.php?cisloclanku=2005051903
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