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Esser, Johann

H.A.M. 0

Johann Esser
Autor und Gewerkschaftler

 

Geb. 10.4. 1896 in Moers-Meerbeck
Gest. 1971 in Moers


Johann Esser verlebt seine Kinderjahre in einem Waisenhaus und arbeitet nach der Schulentlassung als Weber. Im Ersten Weltkrieg dient er als Frontsoldat und wird anschließend Bergmann am Niederrhein. Er schließt sich der Arbeiterbewegung an, wird Gewerkschaftsmitglied, tritt der Kommunistischen Partei (KPD) bei und beginnt – inspiriert durch die Arbeiterdichtung – selber zu schreiben.


1933 wird Johann Esser von den Nationalsozialisten in Schutzhaft genommen, des Hochverrats angeklagt und in das im Emsland gelegene Konzentrationslager Börgermoor gebracht (eines von fünfzehn Konzentrationslagern, bekannt unter dem gemeinsamen Namen Emslandlager. Zu den bekanntesten Häftlingen gehört der Journalist und Pazifist Carl von Ossietzky). Hier schreibt Esser im selben Jahr noch die Urfassung von Wir sind die Moorsoldaten, das wahrscheilich erste – und wohl bekannteste – KZ-Lied, das von dem ebenfalls inhaftierten Schauspieler und Regisseur Wolfgang Langhoff überarbeitet und – ergänzt durch den Refrain – in die heute bekannte . Form gebracht wird (Vertonung: Rudolf Goguel).


Nach seiner Entlassung aus dem Konzentrationslager wird Esser in den nachfolgenden Jahren immer wieder inhaftiert. Er findet keine Arbeit mehr und lebt mit seiner Familie in ärmlichen Verhältnissen. Nach Ende von Hitlerdiktatur und Krieg nimmt er seine gewerkschaftliche Tätigkeit wieder auf, trennt sich jedoch während der Stalin-Ära von den Kommunisten.

Auch und vor allem nach seiner Pensionierung 1960 intensiviert Johann Esser wieder seine Schreibtätigkeit: am Küchentisch in der Moerser Bergerbeiterkolonie enstehen mehrere hundert Gedichte, die teilweise in Zeitungen und Kalendern veröffentlicht werden. Allerdings wird ihn keines so bekannt machen wie seinerzeit das Moorsoldatenlied.


„Ein Grund dafür mag sein, dass er – vermutlich gezwungen durch die schwere existentielle Not, unter der besonders seine Kinder während des Krieges litten – auch einige patriotische Gedichte zur Veröffentlichung in NS-Publikationsorganen verfasst hatte. In Widerstandskreisen deshalb vielfach verachtet, aber ebenso wenig im Kreise der Nazi-Dichter zu Hause, fand sich am Ende niemand, der seinem Werk und Wirken Ehrung entgegenbringen mochte.“


Quelle:

http://www.autorenlexikon-emsland.de/johann_esser.htm


Links (deutsch):

http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Esser

http://www.bpb.de/popup/popup_druckversion.html?guid=6PJ46W


International:

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