Jiddisch: Sprache und Kultur der osteuropäischen Juden
In ihrem Verbreitungsgebiet war die jiddische Kultur immer wieder Anfeindungen ausgesetzt gewesen – systematisch verfolgt wurde sie aber erst durch die NS-Vernichtungsmaschinerie. In den Ghettos und Konzentrationslagern starben nicht nur unzählige Menschen, mit ihnen ging eine wertvolle europäische Kulturtradition weitgehend verloren.
“Es ist merkwürdig, wie wenig man in der nichtjüdischen Welt vom jüdischen Volk weiß. Dies ist heute nicht anders als in all den zweitausend Jahren“(Salomo A. Birnbaum, Erforscher der Jiddischen Sprache und Literatur, 1915)
Alef Bejt – das hebräische Alphabet
(entnommen aus: Manfred Lemm: Mordechaj Gebirtig – Jiddische Lieder.Mit freundlicher Genehmigung der Edition Künstlertreff, © 1992)
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Während die hebräische Schrift von den in der Diaspora lebenden Juden beibehalten wurde, sprach die jüdische Bevölkerung Europas hebräisch nur im kultischen und synagogalen Bereich. In Alltag bildete sich eine säkulare Sprache heraus: bei den S’fardim, den orientalischen und spanischen Juden, entstand das Laddino mit altspanischen, arabischen und hebräischen Elementen, bei den Ashkenasim, den nord- und osteuropäischen Juden das Jiddisch, das eng mit dem Mittelhochdeutschen verwandt ist. (Erez Aschkenas ist eine hebräische Bezeichnung für Deutschland). Von Deutschland aus breitete sich die jiddische Kultur insbesondere im osteuropäischen Raum aus. Um die Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert befand sich ihr Zentrum im Bereich der heutigen Staaten Polen, Tschechien, Slowakei, Ukraine, Weißrussland und im Westen von Russland. Insbesondere Galizien, damals zu Österreich-Ungarn bzw. Russland gehörend, wurde von der jiddischen Kultur geprägt.
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Links zum Thema:
Einführung zur Geschichte der Juden in Mittel- und Osteuropa Vortragsreihe an der Münchner VHS, von Chaim FRANK, bei Hagalil.com
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Ein Vortrag von Chaim FRANK (1997), veröffentlicht bei Hagalil.com, behandelt ausführlich Entstehung und Ausprägung der jiddischen Sprache von den Ursprüngen bis heute.
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Eine interaktive Sprachkarte bei www.eydes.org mit vielen Hörbeispielen und Aussprachehilfen gibt eine Übersicht über den jiddischen Sprachraum in Osteuropa.
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