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Berinski, Lev

H.A.M. 0

Lev Berinski
Schriftsteller


Geb. 1939 in Kauschan/ Bessarabien


Exil ist so etwas wie das Lebensschicksal dieses 1939 als Sohn eines Schneiders geborenen Schriftstellers mit Wohnsitz in Akko, der alten ehemaligen Kreuzfahrerstadt.


Während des Zweiten Weltkrieges flieht die Familie Richtung Osten und überlebt in Tadshikistan und am Ural. 1945 Rückkehr nach Kischinow (Moldawien). 1953 debüttierte Berinski als russischer Dichter. 1958-62 Arbeit als Akkordeonist und Musiklehrer. 1963-68 Studium am Pädagogischen Institut in Smolensk und Ausbildung zum Deutschlehrer. 1965-70 Studium an der Sektion Dichtung und Übersetzung des Literarischen Instituts in Moskau. 1970-74 Deutschlehrer an einer Moskauer Fachschule. Seit 1975 Literat und Übersetzer aus dem Jid-dischen (Isaac Bashevis Singer, Marc Chagall, Mordechai Za-nin), Deutschen und Rumänischen. 1981 erste Veröffent-lichungen jiddischer Lyrik. 1981-83 Studium der Jiddistik mit einer Gruppe des sowjetischen Schriftstellerverbandes. 1981 erscheint sein erster jiddischer Gedichtband „Der suniker welt-boi“ in Moskau. Der um sich greifende Antisemitismus zwingt ihn und seine Familie, die Sowjetunion zu verlassen.


Seit 1991 lebt Lev Berinski als freier Journalist und Schriftstel-ler in Israel. 1993/94: Arbeitsstipendium in Schleswig-Holstein. 1995: Stipendium des Berliner Europa-Centers. 1997: David Hofstein-, später Itzik Manger-Preis. Berinski übernimmt den Vorsitz des jiddischen Schriftsteller-Verbandes in Israel.


Hörproben (MP3):

volume_up.gif1. Lev Berinski über seine Kinder- und Jugendjahre in der UdSSR, den Antisemitismus, Literatur und Jiddische Sprache
© Ulrike Müller

volume_up.gif2. Lev Berinski rezitiert ein Kästner Gedicht auf jiddisch
© Ulrike Müller

„Fantasie von übermorgen“

„Und als der nächste Krieg begann,
da sagten die Frauen: Nein!
Und schlossen Bruder, Sohn und Mann
fest in der Wohnung ein.
Dann zogen sie, in jedem Land,
wohl vor des Hauptmanns Haus
und hielten Stöcke in der Hand
und holten die Kerls heraus.

Sie legten jeden übers Knie,
der diesen Krieg befahl:
die Herren der Bank und Industrie,
den Minister und General.

Da brach so mancher Stock entzwei.
Und manches Großmaul schwieg.
In allen Ländern gab’s Geschrei,
und nirgends gab es Krieg.

Die Frauen gingen dann wieder nach Haus,
zum Bruder und Sohn und Mann,
und sagten ihnen, der Krieg sei aus!
Die Männer starrten zum Fenster hinaus
und sahn die Frauen nicht an…“


(aus: Erich Kästner, Was nicht in euren Lesebüchern steht,
Fischer Taschenbuch-Verlag.

Quelle:

http://www.geocities.com/Athens/8307/kaestner/kaestg48.htm)


Literatur:

Seminar jiddische Lyrik
Schüler übersetzen Gedichte von Lev Berinski
Hannover 2004, 2. Auflage

Das hier dokumentierte Seminar fand vom 21. bis 23. No vermber im Naturfreundehaus am Löns-See statt. Es wurde veranstaltet von der Sozialistischen Jugend Deutschland – Die Falken (Bezirk Hannover) in Verbindung mit der Deutsch- Israelischen Gesellschaft – AG Hannover.

Die Brochüre ist erhältlich bei:
SJD – Die Falken, Bezirk Hannover
Walderseestr. 100
30177 Hannover

Klicken Sie hier, um einen Auszug aus der Broschüre herunterzuladen


Links (deutsch):

http://ursulahomann.de/HatDasJiddischeNochNichtSeinLetztesWortGesprochen/kap012.html


International:

http://www.poetryinternational.org/cwolk/view/15541

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