Hella Guth
Grafikerin
Geb. 1908 in Böhmen/ Österreich-Ungarn
Gest. 1992 in Paris/ Frankreich
Die Tochter aus einer deutsch-jüdischen Familie geht zum Studium nach Wien und arbeitet ab 1930 Graphikerin in Prag, wo sie mit politischen Grafiken ihre ersten Erfolge verzeichnen kann. Neben Josef Capek, Antonin Pelc und dem aus Deutschland emigrierten Erich Godal gehört Hella Guth hier zum Mitarbeiterstab der satirisch-anti-nazistischen Zeitschrift Simplicus (später Simpl), gegründet von dem Prager Illustrator-Karrikaturisten-Dramatiker Adolf Hoffmeister, nachdem in den 30er Jahren in Deutschland die satirische Zeitschrift Simplicissimus durch die Nazis verboten worden ist.
1939 flieht Hella Guth vor den Nationalsozialisten über Polen nach Großbritannien. Dabei geht ein Großteil ihrer frühen Originale verloren. Ab 1951 lebt und arbeitet sie in Paris und nimmt u.a. Ende der achtziger/Anfang der neunziger Jahre an dem feministischen Projekt „Dialoge – ästhetische Praxis in Kunst und Wissenschaft von Frauen“ in Kiel teil.
Sechs Jahre nach ihrem Tod findet 1998 im Aachener Suermondt-Ludwig-Museum eine Einzelausstellung mit Werken von Hella Guth statt.
Im Rahmen des Kurt-Weill-Festes 2006 präsentiert das Meisterhaus Feininger in Dessau mit Zehn Holzschnitte zu den Songs der Dreigroschenoper frühe politische Arbeiten der Künstlerin aus dem Jahr 1932. Guths Holzschnitte (Die Moritat von Mackie Messer, Kanonensong, Das Liebeslied, Barbara-Song, Seeräuber-Jenny, Tango-Ballade, Die Ballade vom angenehmen Leben, Ballade, in der Mackie Messer alle um Verzeihung bittet, Der Song vom Glück und Finale) gehören zu den ersten Darstellungen der Dreigroschenoper, inspiriert durch die Wiener Aufführung des Brecht/ Weill-Stückes im Jahre 1929.
Links (deutsch):
http://www.mchampetier.com/sitephp/phpall/VIGN3.php?nom=Guth%20Hella
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