Hilde Goldschmidt
Zeichnerin und Grafikerin
Geb. 7.9.1897 in Leipzig
Gest. 7.8.1980 in Kitzbühel/ Österreich
1914-1917 Besuch der Akademie der Bildenden Künste Leipzig: graphische und zeichnerische Ausbildung sowie Abteilung Buchentwürfe (bei Hugo Steiner-Prag). 1917 erste Landschaftsaquarelle, Privatunterricht bei O. R. Bossert.
1920-1923 Akademie der Bildenden Künste Dresden (zunächst bei Prof. Hettner, dann Meisterklasse bei Oskar Kokoschka, u. a. mit F. K. Gotsch und Hans Mey-boden). 1923-1932 verschiedene Reisen gemeinsam mit F. K. Gotsch (1900-1984, ihr Lebensgefährte für mehr als ein Jahrzehnt). Während der Sommermonate gemeinsame Malaufenthalte im Nordseebad St. Peter-Ording. Teils längerfristige Reisen nach New York, Frankreich, Rom, Capri, München. 1932 längerer Aufenthalt bei ihrer Schwester in München, wo sie u.a. Jawlensky, Werefkin, Rilke und Thomas Mann begegnet. Ausstellung in der Münchner Galerie Caspary
1933 wählt nach Beinbruch bei Skiunfall Kitzbühel zum Wohnsitz, als sie von den Judendiskriminierungen in Deutschland erfährt. 1934 Ausstellung in der Wiener Galerie Würthle (Bäuerinnen und Landschaften), Kunstgewerbeaufträge. 1939 nach »Anschluß« Österreichs behördliche Aufforderung zu emigrieren. Geht nach England, wo sie mit kunsthandwerklichen Arbeiten ihr Leben fristet, findet später einen Atelier- und Galeriesponsor. 1950 Rückkehr in ihr Kitzbüheler Haus. 1956-1972 mehrere Venedig-Aufenthalte, aber auch Reisen nach Südfrankreich, Israel, Malta. In dieser Zeit wird ihr Malstil abstrakter, stilisierender, gibt aber den Gegenstand nicht völlig auf. 1970-1980 Anerkennung ihres malerischen Schaffens, u.a. mit dem Ehrentitel »Professor« und Ausstellungen im Wiener Künstlerhaus (1975) und zum 80. Geburtstag in Innsbruck und Kitzbühel. 1980 gestorben am 7. August in Kitzbühel.
Literatur:
Josef Paul Hodin: Spuren und Wege, Leben und Werk der Malerin Hilde Goldschmidt, Hamburg 1974
Kunst im Exil in Großbritannien 1933-1945, Ausst.-Kat. Neue Gesellschaft für Bildende Kunst Berlin 1986, S. 129f.
Matthias Arnold: Hilde Goldschmidt, in Serie: Deutsche .Postexpressionisten, in: Weltkunst, Jg. 59, Nr. 22/1989, S. 3626ff.
Quelle:
Verfemt – Vergessen – Wiederentdeckt. Kunst expressiver Gegenständlichkeit aus der Sammlung Gerhard Schneider; [anlässlich der Ausstellung Verfemt, Vergessen, Wiederentdeckt. Kunst expressiver Gegenständlichkeit aus der Sammlung Gerhard Schneider, Kunstverein Südsauerland Olpe 4.7.-8.8.1999/23.7.- 20.8.2000); Museum Baden, Solingen-Gräfrath (21.11.1999-21.3.2000)] hrsg. Von Rolf Jessewitsch und Gerhard Schneider. Köln: Wienand 1999. ISBN 3-87909-665-1, S. 436
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