Oskar Jellinek
Jurist und Schriftsteller
Geb. 22.1. 1886 in Brünn/ Österreich-Ungarn
Gest. 12.10.1949 in Hollywood (Cal.)/ USA
Jellinek, Sohn aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie, legt 1904 in seiner Geburtsstadt das Abitur ab, studiert bis 1908 Rechtswissenschaften an der Universität Wien und absolviert das Referendariat bei Gericht. Nebenher aber widmet sich der angehende Jurist seiner wahren Leidenschaft: der Schriftstellerei. Und der von ihm bewunderte Karl Kraus veröffentlicht 1908 sogar ein Jellinek-Gedicht in der Fackel.
Ab 1910 arbeitet Oskar Jellinek am Brünner Landesgericht, absolviert seinen Militärdienst und legt 1918 die Richteramtsprüfung ab. Ein Jahr später allerdings quittiert er endgültig den ungeliebten Staatsdienst, wendet sich ganz von der Jurisprudenz ab und dem Schreiben zu. 1925 dann folgt der erste größere Erfolg: Jellinek gewinnt mit seiner Novelle Der Bauernrichter ein mit 5 Tausend Goldmark dotiertes Preisausschreiben der Velhagen & Klasing Monatshefte. 1926 erscheint die Novelle Die Mutter der Neun über den Bauernaufstand in Oberösterreich.
Im Juni 1933 unterschreibt Oskar Jellinek mit 24 weiteren Intellektuellen eine Resolution des Wiener PEN-Zentrums gegen die geistige Unterdrückung in Hitlerdeutschland. 1935 erscheinen seine Sämtlichen Schriften auf der Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums, im März 1936 werden Jellineks in Leipzig lagernden Bücher beschlagnahmt. Nach dem Anschluß Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland flieht er von Wien ins tschechische Brünn und von dort 1939 weiter nach Paris.
Deutsche Truppen überfallen im Mai 1940 Frankreich – Jellinek kann den Nazis jedoch entkommen und im selben Jahr noch in die Vereinigten Staaten emigrieren. Von New York übersiedelt er im Juni 1943 ins kalifornische Hollywood, wird 1945 amerikanischer Staatsbürger und verbringt seine letzten Lebensjahre in der Filmstadt nahe Los Angeles als zunehmend kranker und hilfloser Mann.
Links (deutsch):
http://de.wikipedia.org/wiki/Oskar_Jellinek
http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.j/j346153.htm
http://dispatch.opac.ddb.de/DB=4.1/REL?PPN=118776118
http://www.antiquario.de/a_autoren/j/Jellinek_Oskar.html
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