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Kiepura, Jan

H.A.M. 0

Jan (Wiktor) Kiepura
Sänger und Schauspieler


Geb. 16.5.1902 in Sosnowitz (Sosnowiec)/ PL, damals Russland
Gest. 15.8.1966 in Harrison (New York)/ USA


„Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frau`n. Mein Herz ist groß! Doch was ich tu, ich denke immerzu an eine bloß. Und diese Eine, diese Kleine die hat Beine ! Und ein Mund hat die Kleine, ja, das eine ist mir sonnenklar: Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frau`n. Mein Herz ist groß ! Und doch gehört nur einer offenbar ! Denn die Eine, die ich meine, küßt ja famos…“

(Jan Kiepura in dem UfA-Film: „Ich liebe alle Frauen“ (1935) Musik: Robert Stolz)


Die Familie eines Bäckers aus Oberschlesien (heute: Polen) lebt in einfachen Verhältnissen und finanziert unter grossen Opfern das Studium des Sohnes in Warschau. Jan Kiepura nimmt jedoch – gegen den Willen seiner Eltern – ab 1922 Gesangs-unterricht bei Waclaw Brzezinski in Warschau, singt im Chor des renommierten Teatr Wielki und debütiert 1925 in Lemberg als Gounods „Faust“. Im selben Jahr gewinnt Kiepura einen Gesangswettbewerb, erhält den Titel „König der polnischen Tenöre“ sowie ein erstes Engagement an der Warschauer Oper. Hier steht er in der Folgezeit mit Titelpartien u.a. in Mascagnis „Cavalleria Rusticana“ und Verdis „Rigoletto“ auf der Bühne; 1926 engagiert ihn Franz Schalk für die Wiener Staatsoper, wo Kiepura an der Seite von Maria Jeritza in „Tosca“ debütiert.


Ab 1927 unternimmt der Sänger eine ausgedehnte Europa-Tournee, die ihn u. a. nach London, Mailand und Paris führt; 1930/31 folgen Gastspiele in Südamerika – u. a. am Teatro Colón in Buenos Aires – sowie in den USA (Chicago 1931).;
im Mai 1932 wird er als Mitglied der Wiener Staatsoper zum Kammersänger ernannt.


Sein Filmdebüt gibt der bereits als Opernsänger berühmte Kiepura zwar bereits 1926 in der polnischen Stummfilm-Produktion „O czem sie nie mysli“, seine größten Erfolge feiert er allerdings mit Tonfilmen wie „Die singende Stadt“ (1930), „Das Lied einer Nacht“ (1932) und „Ein Lied für Dich“ (1933). Als er 1934 in „Mein Herz ruft nach Dir“ an der Seite der ungarischen Schauspielerin und Sängerin Martha Eggerth spielt, findet er in ihr die große Liebe seines Lebens. Insge-samt spielt Kiepura in 19 Filmen, größtenteils für die UFA; und oft zusammen mit seiner Frau, z.B. in „Zauber der Bohè me“ (1937) – ihrem grössten Erfolg, „Addio Mimi!“ (1947), „Walzer der Liebe“ (1949) und „Das Land des Lächelns“ (1952).

1935 dreht Jan Kiepura in Amerika den Film „Give Us This Night“ (1936) an der Seite der Sängerin Gladys Swarthout.

1938 singt er in „Rigoletto“ erstmals an der New Yorker „Me tropolitan Opera“ und tritt dort auch in den nächsten Jahren regelmäßig auf. 1939 sieht und hört man Jan Kiepura an der Pariser Oper in „Manon“ von Massenet.


Nach dem deutschen Überfall auf Frankreich 1940 emigriert der Opern- und Filmstar mit seiner Ehefrau Martha Eggerth vor den Nazis in die Vereinigten Staaten, wo beide ihre Karrieren – u.a. am New Yorker Broadway – mit Stücken wie „Die lustige Witwe“ und „Polonaise“ erfolgreich fortsetzen können.

Neben seinem künstlerischen Engagement unterstützt Jan Kiepura während des Krieges humanitäre Organisationen wie den „Hilfsfonds für Polen“ mit grosszügigen finanziellen Mitteln.

Nach Kriegsende kehrt das Künstlerpaar Kiepura/ Eggerth nach Europa zurück und Jan Kiepura dreht seine letzten Filme, darunter „Ihre wunderbare Lüge“ (1950). Im Herbst 1957 gibt Kiepura – mittlerweile amerikanischer Staatsbürger – auf Einladung der polnischen Regierung und nach fast zwanzig-jähriger Abwesenheit – fünfzehn umjubelte Konzerte in Polen.

Jan Kiepura erliegt, 64jährig, in seiner Exilheimat USA den Folgen eines Herzinfarktes und wird in einem Ehrengrab des Warschauer Friedhofs beigesetzt.


Links (deutsch):

http://www.steffi-line.de/Bildergalerie/nost_film20b40/24_kiepura.htm

http://www.einkaufszentrum-online.com/browse_classical_de/query_Jan+Kiepura/type_ArtistSearch

http://www.cyranos.ch/smkiep-d.htm

http://www.mdr.de/doku/844551.html

http://www.jungewelt.de/2002/03-05/018.php

http://www.filmarchiv.at/events/csardas/jaimetoutes.htm

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