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Kleiber, Erich

H.A.M. 0

Erich Kleiber
Dirigent


Geb. 5.8. 1890 in Wien/ Österreich-Ungarn
Gest. 27.1. 1956 in Zürich/ Schweiz


Erich Kleiber studierte zuerst in Prag Violine und Komposition, dann Philosophie und Kunstgeschichte. 1911 begann er als Chorleiter seine spätere Dirigentenkarriere. Nachdem er an vielen Opernhäusern und Theatern dirigiert hatte, wurde er 1923 Generalmusikdirektor an der Staatsoper Berlin.

Dort war er eine Persönlichkeit. Zum Star wurde der durch die Uraufführung der Alban Berg-Oper Wozzeck nach Georg Büchner.


Die Arbeit an der Oper Wozzeck hatte der Komponist Alban Berg zwar bereits schon 1921 beendet. Eine erste Aufführung fand jedoch erst 1924 und nur in Ausschnitten stt, brachte ihm auch ersten öffentlichen Erfolg. Lange Zeit fand sich dennoch kein Opernhaus, das die ganze Oper wegen der immensen Schwierigkeiten für Orchester und Sänger zur Aufführung bringen wollte. Einzig Erich Kleiber, der frischgebackene junge Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper, erkannte die Genialität der Partitur und brachte den Wozzeck nach legendär gewordenen 34 Orchesterproben am 14. Dezember 1925 zur Uraufführung. Wozzeck gilt heute als Markstein in der Geschichte der Oper und als eines der bedeutendsten Werke des 20. Jahrhunderts. Bei diesen Proben war der spätere Komponist und Dirigent Berthold Goldschmidt zuerst als stiller Zuhörer, dann aktiv dabei und erhielt so eine Prägung für das ganze Leben.


1934 floh Erich Kleiber mit seiner Frau und seinem Sohn Carlos – der später berühmter werden sollte als sein autoritärer Vater, in dessem Bann er zeitlebens stehen solllte – vor den Nationalsozialisten aus Deutschland. Zuerst war er bis 1938 in Amsterdam und dirigierte auch an der Mailänder Scala und in Moskau. Ab 1937 zog er nach Buenos Aires, wo er die Aufführungen deutscher Opern am Teatro Colón leitete. Von 1944 bis 1947 wirkte Erich als Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters von Havanna und Hauptgastdirigent des Symphony-Orchestra des NBC.


Nach dem 2. Weltkrieg kehrte die Familie Kleiber nach Europa zurück; er dirigierte am Convent Garden und wurde 1954 Leiter der Deutschen Staatsoper in Berlin.

Seine Einstudierungen mit Werken von Beethoven und Mozart sind Klassiker der Schallplattenindustrie und werden noch immer gern im Rundfunk gesendet.


 

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