Karl Friedrich Willi Bredel
Schriftsteller, Journalist und Politiker
Geb 2.5. 1901 in Hamburg
Gest. 27.10. 1964 in Ost-Berlin/DDR
Von 1916 bis 1920 macht Bredel eine Eisen- und Metalldreher-Lehre und schließt sich bereits in dieser Zeit der Sozialistischen Arbeiterjugend an, tritt 1917 dem Spartakusbund bei und 1918 der Kommunistischen Partei Deutschlands. Nach seiner Teilnahme am Hamburger Aufstand 1923 wird Willi Bredel zu zwei Jahren Haft verurteilt, verdient sich anschließend seinen Lebensunterhalt in seinem gelernten Beruf, arbeitet als Seeman und Taxifahrer, schreibt daneben Artikel für die Bremer Arbeiterzeitung und das Essener Ruhrecho und ist ab 1928 als Redakteur bei der Hamburger Volkszeitung beschäftigt.
1930 wird er erneut verurteilt: diesmal zu zwei Jahren wegen „Vorbereitung literarischen Hoch- und Landesverrats“. In der Festungshaft entstehen seine ersten Romane. Wieder auf freiem Fuß reist Bredel 1932 auf Einladung des Sowjetischen Schriftsteller-Verbandes zum ersten Mal in die UdSSR.
Kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wird er im März 1933 erneut inhaftiert und kommt in Hamburg-Fuhlsbüttel in sogenannte Schutzhaft. Schon 1934 glückt Willi Bredel jedoch die Flucht in die Tschechoslowakei und von dort im selben Jahr noch weiter nach Moskau. Hier erscheint mit Die Prüfung 1935 der erste international beachtete Roman über ein deutsches Konzentrationslager. Das bereits im Prager Exil geschriebene Buch wird in mehr als 20 Sprachen übersetzt.
In der zweiten Hälfte der 30er Jahre gibt Willi Bredel – gemeinsam mit Bertolt Brecht und Lion Feuchtwanger – im Moskauer Exil die literarische Zeitschrift Das Wort heraus. 1937/ 38 nimmt Bredel als Kriegskommissar des Thälmann-Bataillons am Spanischen Bürgerkrieg teil, kehrt 1939 wieder nach Moskau zurück und kämpft ab Sommer 1941 auf sowjetischer Seite im Zweiten Weltkrieg gegen Hitler-Deutschland. 1943 ist Willi Bredel einer der Mitbegründer des Nationalkomitees Freies Deutschland, in dem sich deutsche Kriegsgefangene und Emigranten zum Kampf gegen Nationalsozialismus und Faschismus zusammenschließen.
Nach Kriegsende geht der überzeugte Kommunist und Arbeiterschriftsteller in die damalige sowjetische Besatzungs-Zone und arbeitet für das Zentralkomitee der KPD in Mecklenburg. Von 1947 bis 1949 gehört er als Abgeordneter dem Mecklenburgischen Landtag an und ab 1948 für zwei Jahre der DDR-Volkskammer. Im selben Jahr erscheint unter dem Titel Das schweigende Dorf Bredels Biografie über den im Konzentrationslager ermordeten Arbeiterführer Ernst Thälmann. Er gründet in Schwerin den Petermänken-Verlag und leitet als Chefredakteur die Literaturzeitschriften Heute und Morgen und (bis 1952) neue deutsche literatur.
Seit 1957 ist Willi Bredel Mitglied der Kulturkomission im Zentralkomitee der SED und übernimmt 1962 in Nachfolge des Malers Otto Nagel die Präsidentschaft der von Bredel mitbegründeten Deutschen Akademie der Künste, die unter seiner Leitung zur „sozialistischen Akademie“ umgeformt wird.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Willi_Bredel
Links (deutsch):
http://www.bredelgesellschaft.de/
http://www.nemesisarchiv.de.vu/
http://www.bsz-bw.de/depot/media/3400000/3421000/3421308/99_0171.html
http://dispatch.opac.d-nb.de/DB=4.1/REL?PPN=118514776
http://www.cinegraph.de/filmmat/fm5/fm5_04.html
http://www.antiquario.de/a_autoren/b/Bredel_Willi.html
http://www.clausbredel.de/Cigarren/Willi_Bredel/willi_bredel.html
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