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Leven, Max

H.A.M. 0

Max Leven
Journalist


Geb. 16.12.1882 in Diedenhofen (Bezirk Lothringen im Reichsland Elsass-Lothringen)/ Deutsches Reich
Gest. 9./10.11.1938 in Solingen/ Deutsches Reich


Max Leven ist ursprünglich gelernter Exportkaufmann. Ein mehrjähriger Aufenthalt im oberitalienischen Mailand mit seinem reichhaltigen Kulturleben hinterläßt jedoch einen tiefen und nachhaltigen Eindruck bei ihm. 1916 übersiedelt Leven berufsbedingt nach Solingen, wo er fortan als Kulturredakteur und Kunstkritiker tätig ist. Politisch führt sein Weg von der SPD über die USPD zur KPD: „Und diese Bourgeoisie von dunnemals hat sich wohl selbst nicht so ernst genommen wie die von heute, wo ihre Uhr abgelaufen ist und sie nur noch schön verrecken soll.“ (Max Leven in der Rezension einer Solinger Fledermaus- Aufführung in der  Bergischen Arbeiterstimme Nr. 236 vom 6.11.1924)


Diese Haltung und nicht zuletzt seine Herkunft machen den  (übrigens nicht- praktizierenden)   Juden Max Leven zur doppelten Zielscheibe der Nationalsozialisten. 1933/ 34 inhaftiert man ihn im Wuppertaler SA-Konzentrationslager Kemna. 

Am 9.November 1938 überfällt ein privater Trupp, der sich beim Synagogen-Brand nicht hat „hervortun“ können, den unliebsamen Journalisten in seiner Wohnung, erniedrigt, quält und richtet ihn anschließend regelrecht hin. Levens Frau wird Zeugin der Tat und irrt am nächsten Morgen völlig verstört und nur leicht bekleidet auf Strümpfen durch die Solinger Innenstadt.

 

Erst über vier Jahrzehnte später wird 1979 in Solingen jene schmale Straße am Neumarkt,  wo der jüdische Kulturredakteur mit seiner Familie gewohnt hat, in Max-Leven-Gasse umbenannt.


Autorin:

Sabine Kasper


Die Redaktion des Exil-Archivs bedankt sich beim Solinger Stadtarchiv für die Unterstützung bei der Recherche.


Quellen und Literatur:

Lutz Peters/ Horst Sassin: Max und Emmy Leven – Schicksal einer Familie in: „….daß ich die Stätte des Glücks vor meinem Tode verlassen müßte“. Beiträge zur Geschichte jüdischen Lebens in Solingen. Hrsg.: Manfred Krause/Solinger Geschichtswerkstatt e.V., Solingen 2000

Inge Sbosny/ Karl Schabrod: Widerstand in Solingen. Aus dem Leben antifaschistischer Kämpfer. Frankfurt/ Main, 1975

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