Anton Zoran Music
Maler und Zeichner
Geb. 12.2.1909 in Gorizia/ Österreich-Ungarn
Gest. 25.5.2005 in Venedig/ Italien
„Ein innerer Zwang drängt mich, alles, aber auch jedes kleinste Detail zu zeichnen.“
(Zoran Music)
Der Sohn eines Schuldirektors und einer Lehrerin wächst im damals noch österreichisch-ungarischen Görz auf. Als Italien gegen die Donau-Monarchie in den Krieg eintritt, wird der Vater zum Wehrdienst einberufen und der junge Zoran, seine Mutter und der drei Jahre jüngere Bruder aus dem Grenzgebiet in die Steiermark evakuiert.
Nach Ende des Ersten Weltkrieges kehrt die Familie in ihre Heimat zurück. Als Music‘ Vater 1920 nach Völkermarkt in Kärnten versetzt wird, besucht Zoran zuerst das dortige Gymnasium und macht Abitur im slowenischen Maribor. Zoran Music, der Zeichenlehrer werden will, begegnet in Wien den Werken von Klimt und Schiele, lernt in Prag die Malerei der französischen Impressionisten kennen und studiert von 1930 bis 1934 an der Akademie der Schönen Künste in Zagreb.
Nach Abschluss seines Studiums lebt und arbeitet Music ab 1934 in Madrid, Paris, Wien und Zürich, bevor er sich 1940 endgültig in Venedig niederläßt. 1944 wird Zoran Music wegen des Verdachtes der Kollaboration mit italienischen Oppositionellen von der Gestapo verhaftet und ins KZ Dachau deportiert, wo er unter schwierigsten Umständen das Leiden des Lagerlebens zeichnerisch dokumentiert. Seine zutiefst dramatischen Eindrücke jener Zeit setzt der Künstler erst viele Jahre später aus der reinen Erinnerung in teils großformatigen Bildern um.
Ende April 1945 wird das KZ Dachau durch die Amerikaner befreit. Von seinen rund 200 Zeichnungen kann Zoran Music knapp 35 retten. Schwerkrank kehrt er nach Venedig, später nach Gorizia zurück.
Für seine Arbeiten erhält er auf der Biennale 1950 den ersten Preis, gefolgt von weiteren Auszeichnungen wie dem Prix de Paris, den er 1951 (zusammen mit Antonio Corpora) und 1952 erhält. Die künstlerische Auseinandersetzung mit den dalmatinischen Landschaften seiner Kindheit wird zum malerischen Neubeginn für Zoran Music.
In den fünfziger Jahren arbeitet Music in Paris, behält jedoch weiter sein Atelier in Venedig und stellt 1956 und 1960 erneut auf der Biennale aus. Er erhält den Großen Preis für die Grafik sowie den Unesco-Preis. In den sechziger Jahren werden seine Motive zunehmend abstrakter und die Bildkomposition löst sich von den Gesetzen der tiefenräumlichen Darstellung.
Unter dem Eindruck des Vietnam-Krieges entsteht in den siebziger Jahren Musics vielbeachtete Serie Wir sind nicht die Letzten (Nous ne sommes pas les derniers) in der er die Schrecken seiner KZ-Erfahrungen in Zeugnisse universell gültiger Tragik verwandelt.
„Camarades, je suis le dernier“,
avait crié un détenu,
pendu avant la libération
du camp d’Auschwitz
„Nous ne sommes pas les derniers“
lui répond Zoran Music en 1970.
„Kameraden – ich bin der Letzte!“
tönt der Schrei eines Häftlings
den man noch vor der Befreiung
des Lagers Auschwitz
aufgehängt hatte.
Wir sind nicht die Letzten!“
antwortet ihm Zoran Music 1970
Das bildnerische Werk von Zoran Music wird in zahlreichen internationalen Ausstellungen gewürdigt, u.a. 1995 in einer großen Retrospektive im Pariser Grand Palais.
Nach schwerer Krankheit stirbt er im Alter von 96 Jahren im Frühjahr 2005 in seiner Wohnung in Venedig.
Links (deutsch):
http://www.sammlung-essl.at/deutsch/kuenstler/music
http://www.kettererkunst.de/kunst/kd/bio/ZoranMusic-1909.php
http://www.sammlung-essl.at/frame.htm?/deutsch/ausstellungen/archiv/music.html
http://www.hagalil.com/archiv/2005/05/music.htm
http://www.titel-forum.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=3610
http://www.galerie-walker.at/kuenstler/music/music..htm
http://www.kz-gedenkstaette-dachau.de/german/frame/ausstellungen.htm
International:
http://perso.wanadoo.fr/d-d.natanson/art_et_camps.htm
http://www.michelfillion.com/oeuvres.php?artiste=MUSIC
http://perso.wanadoo.fr/dominicains_en_franchecomte/viespiri/textes/music.htm
http://www.galerie-walker.at/kuenstler/music/music..htm
http://www.tate.org.uk/servlet/ArtistWorks?cgroupid=999999961&artistid=1685&page=1
http://www1.yadvashem.org/exhibitions/museums/art_museum/music.html
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