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Müller-Meiningen jr., Ernst

H.A.M. 0

Ernst Müller-Meiningen jr.
Jurist, Autor und Journalist


Geb. 1908 in München
Gest. 10.4. 2006 in München


„Vielleicht gibt es das nur im Journalismus: Dass man mit 95 nicht nur Junior heißt, sondern auch jung ist…“

(Heribert Prantl, Chef d. Ressorts Innenpolitik der Süddeutschen Zeitung, Köln, Juni 2003)


Auf den „jr“ legt Ernst Müller-Meiningen bis ins hohe Alter großen Wert – im Gedenken an seinen Vater, den ehemaligen bayerischen Justizminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten der Weimarer Republik.


Während des Nationalsozialismus darf der promovierte Jurist Müller-Meiningen nicht als Anwalt arbeiten. Nach Kriegsende tritt er 1946 in die Redaktion der damals neu gegründeten Süddeutschen Zeitung ein. Der „Junior“, wie ihn seine Kollegen bis ins hohe Alter hinein nennen, prägt die SZ in München von ihrer ersten Stunde an. Als einer der führenden rechtspolitischen Journalisten in der Nachkriegszeit wird Müller-Meiningen jr. mit seinen mehr als 4000 Leitartikeln, Glossen und Kommentaren zum Geburtshelfer für Demokratie, Liberalismus und Pressefreiheit in der jungen Bundesrepublik.

Zwei Jahrzehnte, von 1951 bis 1971, steht der streitbare Demokrat, der auch Gründungsmitglied des Deutschen Presserats ist, an der Spitze des Bayerischen Journalisten-Verbandes. Im Jahr 1964 erhält der renommierte Journalist den Theodor-Wolff-Preis, der dem Andenken des von den Nazis aus Deutschland vertriebenen jüdischen Publizisten und Schriftsteller gewidmet ist.

Ernst Müller-Meiningen jr. stirbt im Alter von 97 Jahren in seiner Wohnung in München-Bogenhausen.


Literatur:

Ernst Müller-Meiningen jr.:
Orden, Spiesser, Pfeffersäcke.
Ein liberaler Streiter erinnert sich
Schweizer Verlagshaus, Zürich 1989
ISBN: 3726365982

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