Lutz Rathenow
Schriftsteller
Geb. 22.9.1952 in Jena
Nach dem Abitur 1971 studiert Rathenow ab 1973 Pädagogik, Deutsch und Geschichte in Jena. Im Zusammenhang mit der Biermann-Affäre erfolgt 1977 Rathenows Exmatrikulation. Danach arbeitet er als Transportarbeiter, Produktions- und Regieassistent in Jena und Ost-Berlin. Seit 1978 lebt und arbeitet er als freiberuflicher Autor in Berlin. Erste Texte von ihm erscheinen in „Auswahl 78. Neue Lyrik Neue Namen“. In der Folgezeit unterliegt Rathenow erheblichen Publikationsbeschränkungen und wird 1980 – nach Erscheinen des Prosadebuts (in der Bundesrepublik) “ Mit dem Schlimmsten wurde schon gerechnet“- verhaftet, nach vielfachem Protest aber wieder entlassen.
Lutz Rathenow lehnt ein Ausreiseangebot der DDR-Behörden ab; mit zahlreichen Demonstrationen, Aufrufen und Petitionen plädiert der Poet (der in den STASI-Akten als „feindlich-negativer Schriftsteller“ geführt wird, weshalb seine Bücher nur in der BRD erscheinen können und und sogar auf den Ständen der West-Verlage bei der Leipziger Buchmesse beschlagnahmt werden) für den Abbau der Ost-West-Konfrontation, Meinungs-freiheit und politischen Pluralismus und engagiert sich aktiv in der unabhängigen Friedens- und Bürgerrechtsbewegung, u.a. mit Bohley, Poppe in der Initiative für Frieden und Menschenrechte.
Mit seiner Essayistik und kritischen Publikationen (zumeist im Westen erschienen) zählt er zu den bekanntesten Autoren der unabhängigen Literturszene Berlins. Lutz Rathenow tritt nach der Wende, gemeinsam mit Wolf Biermann und Jürgen Fuchs, für eine umfassende Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit in der Stasi-Literatur-Debatte 1991/92 ein.
Links (deutsch):
http://www.mdr.de/doku/archiv/283280.html
http://www.berliner-lesezeichen.de/lesezei/Blz01_01/text21.htm
http://literaturwelt.de/wandler/w19_rathenow.html
http://www.chronikderwende.de/lexikon/biografien/biographie.jsp?key=Rathenow_Lutz
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