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Capek, Josef

H.A.M. 0

Josef Capek
Maler, Zeichner, Illustrator und Schriftsteller


Geb. 23.3.1887 in Hronov (Böhmen)/ Österreich-Ungarn
Gest. Mitte April 1945 (vermutl. im KZ Bergen-Belsen)


„Hier würde Josef Capek ruhen,
wenn es möglich wäre, seine
sterblichen Überreste zu finden.
Er starb wahrscheinlich im April 1945
während des Todesmarsches
aus einem Konzentrationslager
in ein anderes.“

(Inschrift am Grabmal der Gebrüder Capek
auf dem Nationalen Ehrenfriedenhof Slavín)


Nach seinem Studium in Prag arbeitet Josef Capek als Maler, Zeichner und Illustrator. Gemeinsam mit seinem Bruder, dem Schriftsteller Karel Capek, verbringt er einige Jahre in Paris, und zusammen mit ihm entstehen neben seinen bildnerischen auch literarische und essayistische Werke.


Josef Capek gehört neben Emil Filla, Vincent Kramár, Otto Gutfreund, Josef Chochol, Bohumil Kubišta, u.a. zu jener Gruppe junger tschechischer Künstler, die den Kubismus, in Form von Bildern, Design, Plastiken und Zeichnungen sowie Architektur nach Prag bringen. Capeks spezifische Vorstellung des Kubismus als Stilrichtung nimmt Elemente der tschechischen Volkskunst auf. Josef Capek illustriert auch die meisten Werke seines Bruders Karel. Berühmt geworden ist Josef Capek nicht zuletzt auch durch die Erfindung des Begriffs Roboter(in Anlehnung an das tschechische Wort robota=Fronarbeit), den sein Bruder Karel für das Theaterstück RUR (Rossum’s Universal Robots) verwendet.


In den frühen 30er Jahren wird aus dem Autor kunsttheoretischer und philosophischer Erörterungen, dem Verfasser von Romanen und Kinderbüchern, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland und unter dem Eindruck des spanischen Faschismus der politische Karikaturist. Josef Capek, der zuvor diesem Genre nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt hat, will angesichts zunehmender Aggressionen seine Zeitgenossen mit diesen Karikaturen wachrütteln und vor einem weltweiten, in seinen Ausmaßen kaum mehr vorstellbaren Konflikt warnen.


Nach der Besetzung der Tschechoslowakei 1938 durch Deutschland wird Josef Capek von den Nazis verhaftet.


„Die Odyssee durch die „Hölle, die Dante nicht kannte“ begann für Josef Capek mit seiner Verhaftung am Tag der Okkupation der Tschechoslowakei durch Hitler-Deutschland.
Am 9. September 1939 wurde er in das KZ Dachau verbracht, am 29. September 1939 nach Buchenwald verlegt. Am 26. Juni 1942 findet sich seine Spur im KZ Sachsenhausen wieder. Sie verliert sich – nach der Verlegung in das KZ Bergen-Belsen – Mitte April 1945, unmittelbar vor der Befreiung des Lagers.
1946 wird einer breiten Öffentlichkeit eine Sammlung von Zeichnungen, sowie Übersetzungen und Gedichten in Buchform – unter dem Titel Básné z koncentracniho tábora zugänglich gemacht.
Wer war dieser feinnervige Künstler mit den kreisrunden Brillengläsern, der auf vielen schwarz/weiß Photos selbst wie eine Figur aus einer seiner poetischen Kindergeschichten wirkt?
Was machte diesen in seinem Reihenhausgärtchen harmlos jätenden Geschichtenerfinder im Malerkittel zu einer für die deutschen Faschisten gefährlichen und wichtigen Person ersten Grades?“

Wenn Sie das Porträt von Guido Sauer: Josef Capek – Annäherungen an ein multiples Talent weiterlesen möchten, klicken Sie bitte hier, um den Beitrag als pdf-Datei herunterzuladen!


Links (deutsch):

http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Capek

http://www.radio.cz/de/artikel/49567

http://www.batz-hausen.de/dcapek.htm


International:

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