Franz Graf Schaffgotsch
Maler
Geb. 13.12.1902 in Bregenz
Gest.21.12.1942 in Dubrovnik/ Jugoslawien
Wegen Krankheit keine geregelte künstlerische Ausbildung. 1925 erste Ausstellungsbeteiligung im Kunstsalon Mora in Salzburg. Herausgabe der Mappe Bestien, an Kubin erinnernde Federzeichnungen von Schreckensszenen und Angstvisionen. 1929 Ausstellung in München zusammen mit George Grosz. Tätigkeit als Bühnenbildner am Salzburger Marionettentheater und als Buchillustrator, u.a. Gestaltung des Kinderbuchs »Das kalte Herz« von Stefanie Ginzey. 1934 Beteiligung an der Niederschlagung des nationalsozialistischen Putschversuchs in Lamprechtshausen. 1938 kehrt der Künstler nach dem Einmarsch Hitlers von einer Italienreise mit seiner jüischen Ehefrau nicht nach Österreich zurück. Ab 1939 nach kurzem Aufenthalt in Triest Ansiedlung in Zagreb; Broterwerb durch kirchliche Aufträge und Restaurierungsarbeiten. 1942 Verhaftung durch die kroatischen Behörden, Internierung in einem Lager in Dubrovnik. Dort gestorben unter ungeklärten Umständen. Seine Frau veröffentlicht ein Buch über ihre Schicksale in dieser Zeit.
Literatur:
Hedwig Schaffgotsch: Die Liebenden sind alle von einer Nation, München 1949 (Buch über ihres Mannes und ihr Schicksal zur Nazizeit)
Nikolaus Schaffer: Nachruf nach fünfzig Jahren. Zwei Künstlerschicksale während der NS-Herrschaft in Salzburg: Helene von Taussig und Franz Schaffgotsch, in: Das Salzburger Jahr 1988/89, hrsg. v. der Salzburger Landesregierung, Salzburg 1988
Quelle:
Verfemt – Vergessen – Wiederentdeckt. Kunst expressiver Gegenständlichkeit aus der Sammlung Gerhard Schneider; [anlässlich der Ausstellung Verfemt, Vergessen, Wiederentdeckt. Kunst expressiver Gegenständlichkeit aus der Sammlung Gerhard Schneider, Kunstverein Südsauerland Olpe 4.7.-8.8.1999/23.7.- 20.8.2000); Museum Baden, Solingen-Gräfrath (21.11.1999-21.3.2000)] hrsg. Von Rolf Jessewitsch und Gerhard Schneider. Köln: Wienand 1999. ISBN 3-87909-665-1, S. 470
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