Richard Sprick
Maler
Geb. 3.1.1901 in Herford
Gest. 26.1. 1968 in Bad Salzuflen
1919-1921 Kunstgewerbeschule Bielefeld (bei Godewols). 1921-1923 Kunstakademie Kassel (bei Kurt Witte und Kai H. Nebel), Zeichenlehrer-Examen in Münster. 1923-1925 Berlinaufenthalt. 1925-1927 in Worpswede bei Bernhard Hoetger. Lernt hier seine zukünftige Frau Lotte Heidelbach (geb. 1903) kennen (Heirat 1926), die die Metallwerkstatt der Worpsweder Kunsthütten von Bernhard Hoetger leitet. Bekanntschaft mit vielen der Künstlerkolonie. 1926 Beginn seiner Ausstellungstätigkeit mit fünf Beteiligungen in Dortmund, Kassel, Bremen und Worpswede (zweimal). 1927-1943 Kunsterzieher an der Goethe-Schule Bochum, zugleich Illustrator und Portraitist der Schauspieler am Bochumer Theater unter Saladin Schmitt. Um 1930 auch erste größere Portraitaufträge. 1929 Nordlandfahrt (Dänemark-Schweden-Norwegen). Zeichnet in Oslo Edvard Munch. 1927-1932 diverse Ausstellungsbeteiligungen in Bochum (mehrfach), Dortmund, Hagen, Münster, Bielefeld, Oldenburg, Bremerhaven, Berlin u.a.
1933 Verhör durch die Gestapo, entgeht aber weiteren Nachstellungen. Bei der Aktion „Entartete Kunst“ wird später in der Städtischen Galerie Gelsenkirchen u.a. sein Gemälde „Vater und Sohn“ beschlagnahmt (seitdem verschollen). Zeichnet für Zeitungen und betätigt sich als Portraitist, z.B. Richard Strauß; Zeichnungen von Wilhelm Furtwängler, Heinrich George, Berta Drews, Paul Wegener u.a. 1934-1935 Besuche in der Künstlerkolonie Willingshausen. 1943 Ausbombung in Bochum mit Verlust vieler Arbeiten. Danach ansässig in Schötmar bei Bad Salzuflen. 1943 trotz Nachtblindheit kurzfristig zur Flak eingezogen, dann zum Beaufsichtigungspersonal gefangener russischer Soldaten abkommandiert. Ab 1945 zahlreiche Portraitaufträge von Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur, u.a. des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuß, der Unternehmer Dürrkopp und Nordhoff, des Münsteraner Bischofs Keller; Zeichnungen von Gustav Gründgens, Käthe Dorsch, Tilla Durieux u.a. Ab 1948 Studienreisen in viele Länder, u.a. Frankreich, Belgien, Holland, Italien, Spanien, Griechenland, Türkei.
Für beinahe alle Erben, zum Teil auch andere Interessierte, ist irritierend, dass das Portrait von Valentin Nagel, das ja nur als Sammlungssignet gewählt wurde, den Einträgen vorangeht. „Aber das Bild ist doch nicht von meinem Vater“, wurde mir mehrfach gesagt. Sobald möglich, werde ich mich um den neuesten Stand für korrigierte Eintragungen bemühen. „Verfemt-Vergessen-Wiederentdeckt“ erschien 1999. In der Zwischenzeit gab es zwei neue, jeweils erheblich erweiterte bzw. geänderte Auflagen. Sobald die
Umorganisation in Solingen abgeschlossen ist und vor allem, wenn das Museum, Wuppertaler Str. 160, einen angemessenen Namen trägt, muss ungeheuer vieles neu formuliert bzw. bearbeitet werden, z.B. auch der gesamte Internetauftritt der „Fördergesellschaft“. Er ist inzwischen 4 1/2 Jahre alt.
Literatur:
Kurt Uthoff: Meister des Porträts – Liebe zur Landschaft. Zum 60. Geburtstag des Malers Richard Sprick, in: Westfalenspiegel, Januar 1961, S. 26f.
Kurt Uthoff: Richard Sprick zum Gedenken, in: Westfalenspiegel, März 1968, S. 17f.
Richard Sprick. 1901-1968, in: Retrospektive Ausstellungen in der Kulturbrücke der Sparkasse Bochum Dr.-Ruer-Platz, 1982
Quelle:
Verfemt – Vergessen – Wiederentdeckt. Kunst expressiver Gegenständlichkeit aus der Sammlung Gerhard Schneider; [anlässlich der Ausstellung Verfemt, Vergessen, Wiederentdeckt. Kunst expressiver Gegenständlichkeit aus der Sammlung Gerhard Schneider, Kunstverein Südsauerland Olpe 4.7.-8.8.1999/23.7.- 20.8.2000); Museum Baden, Solingen-Gräfrath (21.11.1999-21.3.2000)] hrsg. Von Rolf Jessewitsch und Gerhard Schneider. Köln: Wienand 1999. ISBN 3-87909-665-1, S. 477
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