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Claudius, Eduard

H.A.M. 0

Eduard Claudius (eigentl. Eduard Schmidt, Pseud.: Edy Brendt)
Schriftsteller, Journalist und Diplomat

Geb.  29. 7. 1911 in Gelsenkirchen-Buer
Gest. 13.12. 1976 in Potsdam/ DDR


Der gelernte Maurer engagiert sich in den 1920er Jahren als Gewerkschaftsfunktionär und Arbeiterorrespondent der KPD-Presse, darunter das Ruhr-Echo. Diverse Wanderungen führen ihn in zwischen 1929 und 1932 durch Italien, Österreich, Frankreich, Spanien und die Schweiz. 1932 wird Eduard Claudius Mitglied der KPD.


Ende Januar 1933 übernehmen die Nationalsozialisten in Deutschland die Regierungsgewalt. Der Kommunist Claudius wird verhaftet, wieder auf freien Fuß gesetzt und kann 1934 in die Schweiz emigrieren. Von hier aus unterstützt er die illegale antifaschistische Arbeit in Deutschland durch Flugblätter, Protest- und Hilfsaktionen. 1936 entzieht sich Claudius der drohenden Verhaftung und Auslieferung durch die Schweizer Behörden an Hitler-Deutschland durch Flucht nach Paris


Auf Seiten der Internationalen Brigaden nimmt er von 1936 bis 1938 am Spanischen Bürgerkrieg teil, wo er mehrmals verwundet wird und über Frankreich 1939 illegal wieder in die Schweiz gelangt. Hier kann er sich vorübergehend in einer psychiatrischen Anstalt verstecken, wird jedoch erneut verhaftet, ins Zuchthaus Witzwil eingeliefert und nur dank der Intervention von renommierten Dichtern wie Albert Ehrenstein und Hermann Hesse nicht ausgeliefert.


Er durchläuft mehrere Arbeitslager und schreibt in dieser Zeit u.a. seinen Spanienroman Grüne Oliven und nackte Berge.  Mit der Erzählung Mensch auf der Grenze gewinnt er den  literarischen Wettbewerb der Emigranten-Zeitschrift Über die Grenzen.

Noch kurz vor Kriegsende schließt sich Claudius 1945 in Oberitalien der Partisanenbrigade Garibaldi an und kehrt noch im selben Jahr über die Schweiz nach Deutschland zurück.


Ab Juli 1945 ist er Pressesprecher im bayerischen Staatsministerium für Sonderaufgaben (zuständig u.a. auch für die Entnazifizierung) und setzt sich publizistisch mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinander, schreibt Texte für die Münchner Kleine Komödie, Reportagen über die Krise im Ruhrbergbau und das zerstörte Deutschland u.a. für die bayrische Neue Presse, die Coburger Nachrichten und Radio Luxemburg (Lexikon sozialistischer Schriftsteller). 1947 läßt Eduard Claudius sich im Ruhrgebiet nieder und berichtet von hier aus u.a. für die Süddeutsche Zeitung. Nach seiner Teilnahme am ersten deutschen Schriftsteller-Kongreß im Oktober 1947 in Berlin übersiedelt er 1948 in die damalige Sowjetische Besatzungszone und tritt im selben Jahr noch der SED bei.


„Im Zentrum der staatlich geförderten Literatur dieser Jahre stand neben der antifaschistisch orientierten Vergangenheitsliteratur die Auseinandersetzung mit der neuen Gesellschaft, mit der sozialistischen Produktion. Die „Aufbauliteratur“ – so eine Chiffre der Zeit – sollte die neuen Produktionsverhältnisse schildern, den Kampf der Menschen für eine gerechtere, für die sozialistische Welt. „Menschen an unserer Seite“ (1951) von Eduard Claudius steht beispielgebend für diese Epoche. Der Roman erzählt die Geschichte des Maurers Hans Garbe, der sich in seinem Betrieb gegen die Widerstände seiner Kollegen als Aktivist durchsetzt.“
 
(zitiert nach: http://www.mdr.de/damals-in-der-ddr/lexikon/1518934.html)


Für sein schriftstellerisches Wirken wird Eduard Clausius 1951 mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet. Von 1956 bis 1959 vertritt der mittlerweile Erste Sekretär des Deutschen Schriftstellerverbandes als Generalkonsul  die DDR in Syrien und ist bis 1961 Botschafter in Vietnam, ehe er sich wieder ganz der Schriftstellerei  widmet.


Quelle:

http://www.lwl.org/literaturkommission/alex/index.php?id=00000003&letter=C&layout=2&author_id=00001064&SID=c4a951

http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Claudius


Links (deutsch):

http://dispatch.opac.d-nb.de/DB=4.1/REL?PPN=11852108X

http://kgg.german.or.kr/kr/kzg/kzgtxt/90-22.pdf

http://www.adk.de/de/archiv/archivbestand/literatur/index.htm?hg=literatur&we_objectID=268

http://www.orbis-linguarum.net/2002/21_02/bbb8zbychugot.html

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