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Susman, Margarete

H.A.M. 0

Margarete Susman
Schriftstellerin und Journalistin

Geb. 14.10. 1872 in Hamburg
Gest. 16.1. 1966 in Zürich/ Schweiz


Die knapp 10Jährige übersiedelt mit ihrer Familie 1882 von Norddeutschland nach Zürich, wo Margarete die Höhere Töchterschule besucht. Zum anschließenden Studium geht sie nach Düsseldorf und Paris und hört in München und Berlin Philosophie bei Georg Simmel, der ihr sein 1906 erschienenes Buch Die Religion widmen wird. Sie schreibt erste Gedichte, die auch veröffentlicht werden, zieht jedoch ihren 1901 erschienenen Band Mein Land nach der zweiten Auflage zurück, nachdem sie Stefan George gelesen und ihre eigenen Gedichte als unzulänglich empfunden hat.


1906 heiratet Margarete Susman den Maler Eduard von Bendemann, mit dem sie von 1912 bis 1918 in Rüschlikon, später dann in Säckingen lebt. Für die Frankfurter Zeitung schreibt sie Rezensionen und engagiert sich auch politisch: zusammen mit Andre Gide und anderen namhaften Persönlichkeiten setzt sie sich für die deutsch-französische und die christlich-jüdische Verständigung ein.


In einem der Seminare bei Georg Simmel macht sie eines Tages auch die Bekanntschaft von Ernst Bloch, mit dem sie fortan eine Freundschaft verbinden wird. Nach ihrer Scheidung übersiedelt Susman 1928 nach Frankfurt/ Main. 


1933, im Jahr der nationalsozialistischen Machtergreifung emigriert Margarete Susman nach Zürich, wo sie sehr bald dem Kreis um den Theologen und Pazifisten Leonhard Ragaz angehört und ab 1935 für die von ihm herausgegebene Zeitschrift Neue Wege schreibt. 


Aber auch in der Schweiz wird ihr gesellschaftspolitisches Engagement kritisch beobachtet. So hält sie 1936 einen vielbeachteten Vortrag unter dem Titel „Die geistigen Tragkräfte des Faschismus und ihre Bekämpfung“. Prompt wird sie von der Fremdenpolizei auf das Rede- und Schreibverbot für AusländerInnen hingewiesen und fortan überwacht.


Zu Susmans bekanntesten Werken gehören neben ihren Gedichten die religions- und literaturwissenschaftlichen Abhandlungen wie Das Buch Hiob und das Schicksal des jüdischen Volkes (1946)  und Deutung einer großen Liebe. Goethe und Charlotte von Stein (1951) sowie ihre 1964 erschienene Autobiografie Ich habe viele Leben gelebt.

1959 wird der Schriftstellerin die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin verliehen.

Ihre letzte Ruhestätte findet Margarete Susman auf dem Friedhof Oberer Friesenberg in ihrer Wahlheimat Zürich.


Quelle:

Ute Kröger, Zürich, du mein blaues Wunder. Literarische Streifzüge durch eine europäische Kulturstadt. Limmat-Verlag, Zürich 2004, ISBN 3-85791 447-5, S.  427/ 428


Links (deutsch):

http://www.philosophenlexikon.de/susman.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_Susman

http://dispatch.opac.d-nb.de/DB=4.1/REL?PPN=118620096

http://www.winklerverlag.de/verlag/v64-7x/index.html

http://www.luise-berlin.de/lesezei/Blz01_08/rezensi/rezensi121.htm

http://www.dla-marbach.de/index.php?id=58882

http://www.antiquario.de/a_autoren/s/Susman_Margarete.html

http://www.babelonline.net/home/003/agora/Czajka_bloch-susmann.pdf

http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/49/24c.htm

http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=874&ausgabe=200002

http://www.ursulahomann.de/DieHiobsfrageIstImmerNochVirulent/kap006.html

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