Hugo Steiner-Prag
Illustrator und Buchkünstler
Geb. 1880 Prag/ Österreich-Ungarn
Gest. 1945 New York/ USA
1907 deutsche Staatsbürgerschaft, Akademie der Künste in Prag und Münchner Akademie der Künste, lehrt 1903-05 in München (Kunstschule Debschitz), konvertiert 1905 zum katholischen Glauben, 1905-07 in Barmen, 1907-33 Professur für Grafik und Illustration an der Staatlichen Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig; zahlreiche Illustrationsaufträge für Zeitschriften und vor allem für Bücher sowie für Buchgestaltungen, Bühnenbilder; 1919-32 zudem künstlerischer Leiter beim Propyläen Verlag; zahlreiche Buchkunstausstellungen.
1933 Entlassung aus dem Lehramt (rassisches Verdikt); Emigration nach Prag, gründet mit Unterstützung der tschechischen Regierung die Officina Pragensis; gestaltet auch Bühnenbilder; Reisen durch Böhmen und die Karpathen; 1938 Emigration nach Schweden, gründet nach dem Vorbild der Officina Pragensis und mit Unterstützung des schwedischen Werkbundes, des Reklamebundes und der Buchdrucker-vereinigung die Skolen för bik- och reklamkonst in Stockholm;
am 7.6.1939 aus NS-Deutschland ausgebürgert; 1941 Emigration über Finnland, UdSSR, Japan nach New Haven, CT, folgt einem Ruf an die Division of Graphic Arts der New York University (diese Einrichtung wurde bei Eintritt der USA in
den Krieg aufgelöst)
Arbeiten in Deutschland vor der Emigration
Sehr erfolgreicher Buchkünstler und Illustrator.
Im US-amerikanischen Exil
Prager Motive als Konstante im illustrativen Œuvre, daneben Landschaftsbilder, die nur an Hand der Titel sich geographisch zuordnen lassen; kann in Prag und Stockholm verhältnismäßig problemlos an die internationalen Erfolge zur Leipziger Zeit anknüpfen; in den USA ebenfalls offizielle Anerkennung und Illustrationsaufträge, schuf Entwürfe für Briefmarken, war künstlerischer Beirat der großen Buchgemeinschaft Book of the Month Club, erzielt jedoch bei weitem nicht die Publicity und die Auftragsfülle wie in Deutschland; zunehmende Resig-nation und Verbitterung
Weitere Kurzbiographien
Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und der Research Foundation for Jewish Immigration New York. 2 Bde. und 1 Reg.bd. München, New York, London, Paris 1980 und 1983: Bd. 2, II, S. 1116f.; Kurt Flemig: Karikaturisten-Lexikon. München, New Providence, London, Paris 1993, S. 276f.; Walter Tetzlaff: 2000 Kurzbiographien bedeutender deutscher Juden des 20. Jahrhunderts. Lindhorst 1982, S. 320; Vollmer – Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Unter Mitwirkung von Fachgelehrten des In- und Auslandes bearb., redigiert und hg. von Hans Vollmer. 6 Bde. Leipzig 1992 (unveränd. Nach-druck der Originalausgabe Leipzig 1953-62): Bd. 4, S. 354; Joseph Walk: Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918-1945, hg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem. München, New York, London, Paris 1988, 352
Archiv / Sammlung
Leo Baeck Institute, New York; Deutsches Exilarchiv in der Deutschen Bibliothek, Ffm.; Sammlung Exil-Literatur 1933-45 in der Deutschen Bücherei Leipzig; Deutsches Literaturarchiv Marbach; Fairleigh Dickinson Univ., Florham-Madison, NJ; Klingspor-Museum, Offenbach; New York University, Institute of Fine Arts and Library of Fine Arts, New York; Ostdeutsche Galerie, Regensburg
Werkverzeichnis
Bibliographie zusammengestellt von Eleanor Steiner-Prag. In: Hugo Steiner-Prag. 12. Dezember 1980 – 10. September 1945. Festgabe anläßlich der Gedächtnisausstellung zum 75. Geburtstag. Bearb. von Franz Hadamowsky und Josef Mayerhöfer (Wien: Gesellschaft der Freunde der Österreichischen Nationalbibliothek Wien, 1955), 49-53
Autorin:
Rosa von der Schulenburg
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