Oscar Straus (eigtl. Oscar Nathan Strauss)
Kapellmeister und Komponist
Geb. 6. 3. 1870 in Wien/ Österreich-Ungarn
Gest. 11. 1. 1954 in Bad Ischl/ Österreich
„Von den noch lebenden Operettenkomponisten der älteren Generation, bin ich eigentlich der einzige gebürtige Wiener. Meine Wiege stand in dem Haus, wo vor Jahren das Cafe Habsburg war.
Trotz aller Staatsbürgerschaften, die mir in den letzten Jahren verliehen wurden, blieb ich ein richtiges Wienerkind!“
(Oscar Straus am 7.12.1948 im Wiener Rathaus)
Der Kaufmannssohn aus Wien-Leopoldstadt (der übrigens nicht mit der Walzerdynastie Strauss verwandt ist!) entschließt sich bereits früh – gegen den Wunsch der Eltern – Musiker zu werden. Nach Studien bei Hermann Graedener in Wien und Max Bruch in Berlin wirkt Straus als Kapellmeister in Brünn, Teplitz, Mainz und Berlin, wo er mit Ernst v. Wolzogen das Kabarett „Überbrettl“ (1901-02) gründet.
1903 kehrt Oscar Straus in seine Geburtsstadt Wien zurück und beginnt – äußerst erfolgreich – mit der Komposition von Operetten. Seine Wagner-Parodie „Die lustigen Nibelungen“ erregt 1904 heftige Proteste von deutsch-nationaler Seite. International bekannt wird Straus 1907 mit „Ein Walzertraum“. Es folgt „Der tapfere Soldat“, 1908 komponiert für das Theater an der Wien, und „Die kleine Freundin“ (1911), gefolgt von „Rund um die Liebe“ (1914).
Straus zieht als erster Komponist der ‚Silbernen Operettenära‘ mit dem Ballett „Die Prinzessin von Tragant“ (1911) in die Wiener Hofoper ein. Ab 1918 lebt der Komponist in Berlin, wo er an seine vorherigen Bühnenerfolge mit „Der letzte Walzer“ (1920) und „Eine Frau, die weiß, was sie will“ (1932) anknüpfen kann.
Für den us-amerikanischen Schwarz-Weiß-Streifen „One Hour With You“ (1932, mit Maurice Chevalier und Jeanette MacDonald in den Hauptrollen. Regie: Ernst Lubitsch und George Cukor) komponiert Oscar Straus die Filmmusik.
Seine jüdische Herkunft zwingt ihn 1938 (nach dem „Anschluß“ Österreichs) zur Emigration nach Paris. Im Mai 1940 überafallen deutsche Truppen Frankreich – Straus gelingt die Flucht in die USA. Sein Sohn Leo kommt 1944 in Auschwitz ums Leben (der erste Sohn Ludwig ist bereits im Ersten Weltkrieg gefallen).
Oscar Straus arbeitet in New York und Hollywood als Dirigent und Komponist für Operette und Film und bereist mit dem Konzertprogramm „Von Strauss zu Straus“ die Vereinigten Staaten. 1948 kehrt der „Weltbürger der Musik“ und mittlerweile amerikanische Staatsbürger nach Österreich zurück und läßt sich in Bad Ischl nieder. In diesen Jahren entstehen „Die Musik kommt“ (1948), „Ihr erster Walzer“ (1950) und „Bozena“ (1952).
Sein Walzer „La ronde de l‘ amour“ für Max Ophuls‘ Verfilmung von Schnitzlers „Reigen“ wird für Straus noch einmal zu einem – seinem letzten – Welterfolg.
Literatur:
Franz Mailer: Weltbürger der Musik
Eine Oscar-Straus-Biographie
Österreichischer Bundesverlag, Wien 1985
Links:
http://www.komponisten.at/komponisten/213.html
http://www.klassika.info/Komponisten/Straus
http://www.operone.de/komponist/straus.html
http://www.aeiou.at/aeiou.music.14.1/140106.htm
http://www.planet-vienna.com/Musik/Komponisten/Straus/straus.htm
http://www.klassik-heute.de/besprechungen/15481.shtml
http://www.musicaltheatreguide.com/composers/straus_oscar/oscarstraus.htm
http://www.cine-holocaust.de/cgi-bin/gdq?dfp00cbp115930.gd
http://www.filmevona-z.de/filmsuche.cfm?sucheNach=Musik&wert=53634
http://www.cinegraph.de/kongress/98/k11_03.html
http://www.wien.gv.at/ma53/45jahre/1948/1248.htm
www.volksoper.at/Content.Node2/ home/medien/VOWausgaben2.pdf
http://www.dandugan.com/maytime/f-onehou.html
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