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Veranstaltungsarchiv ab 2004

H.A.M. 0

Max Beckmann: Exil in Amsterdam

Die Pinakothek der Moderne München bereitet in Kooperation mit dem Van Gogh Museum in Amsterdam erstmals eine Ausstellung über das Amsterdamer Exil von Max Beckmann vor. Während seines zehnjährigen Aufenthaltes in den Niederlanden entstand rund ein Drittel seines Gesamtwerkes, in dem der Künstler mit unvergleichbarer Dichte und kreativer Energie auf die unmittelbare historische und biografische Situation reagierte.

14. September 2007 bis 9. Januar 2008

Pinakothek der Moderne, München


LEBEN UND SCHREIBEN AUF DER FLUCHT –
AUF DEN SPUREN DES EXILS IN MARSEILLE, SANARY-SUR-MER UND AIX-EN-PROVENCE

Nach dem Erfolg der gleichnamigen Studienreise im Oktober 2006 erneuert und erweitert FABRIKAMO das Programm seiner Studienreise, das aus zahlreichen thematischen Stadtrundgängen, Ausflügen, Vorträgen, Rundtischgesprächen und einer – als Option angebotenen – Schreibwerkstatt besteht.
Die VeranstalterInnen wenden sich mit dieser anspruchsvollen Thematik insbesondere an LehrerInnen und an MultiplikatorInnen aus dem sozialpolitischen und kulturellen Bereich, die ihre Kenntnisse über das Exil gestern und heute in Südfrankreich erweitern und vertiefen möchten.
In diesem Schuljahr ist das Thema „Exil“ Bestandteil des Abiturrahmenplans der Länder Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Dies ist ein willkommener Anlass, mit Ihnen gemeinsam auf die Spuren zahlreicher Exil-Künstler zu gehen und Ihnen vor Ort Lust darauf zu machen, eine ähnliche Projektreise mit Ihren SchülerInnen/ StudentInnen zu planen.

14. bis 20. Oktober 2007

Weitere Informationen / Anforderung des Anmeldebogens:
Sabine Günther / Passage & CO.
Chemin de la Porte rouge
F – 13530 TRETS
Tel/Fax: 0033-(0)- 4 42 29 34 05
E-Mail: sabine.gunther@wanadoo.fr
Web: Passage & Co


Kurt Wolff – Ein Literat und Gentleman

Kurt Wolff (1887-1963) war einer der bedeutenden deutschen Verleger des frühen 20. Jahrhunderts. Seine Publikationsreihe „Der Jüngste Tag“, die jungen Autoren wie Franz Kafka, Gottfried Benn, Franz Werfel , Georg Trakl, Emmy Hennings, Max Brod und vielen anderen ein erstes Forum gab, gilt bis heute als Meilenstein der Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Durch geschickte, damals ganz ungewöhnliche Werbemaßnahmen wie Zeitungsanzeigen und Plakate gelangen dem Verlag mit Heinrich Manns „Der Untertan“ und Gustav Meyrinks „Der Golem“ frühe Bestseller. In den zwanziger Jahren konzentrierte sich der Verleger, der großes Geschick in der Auswahl seiner Mitarbeiter bewies, auf Publikationen der bildenden Kunst.

bis 9. September 2007

August-Macke- Haus, Bonn


Werft eure Hoffnung über neue Grenzen – Theater im Schweizer Exil und seine Rückkehr

Die Ausstellung behandelt das Theaterexil in der Schweiz als Glücks- und Sonderfall des Exils. Als einziges vom Krieg verschontes Land in Mitteleuropa bot die neutrale Schweiz bekannterweise unzähligen verfolgten Bühnenkünstlern aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei ein neues Wirkungsfeld.

Mit der Grenznähe zum „Dritten Reich“ blieb die existenzielle Bedrohung zwar bestehen – war doch die Schweiz ökonomisch und kulturell aufs Engste mit dem mächtigen Nachbarn verbunden -, sie wirkte aber auch als Herausforderung. Vor 1933 war das Kulturleben der Staaten durch einen regen Austausch eng mit dem Deutschlands zusammengewachsen. Engagements boten zunehmend der nationale Rundfunk wie Tonfilm dieser Länder, die den „Grenzgänger“ zwischen den Disziplinen hervorbrachte. Die Pleiten und Zusammenlegungen von Theaterhäusern in der Weltwirtschaftskrise erzwangen eine hohe Mobilität und Flexibilität der Künstler und ihrer Agenten.
Diese Entwicklung erfuhr durch den Nationalsozialismus eine gewaltsame Zäsur, ganze Netzwerke von Regisseuren, Redakteuren, Verlagen, Agenten und Künstlern brachen zusammen, verlagerten sich und setzten sich – wenn irgend möglich – neu zusammen.
Mit vielen Fotos, Film- und Tondokumenten, mit Zeugnissen und Schriftstücken einer exemplarischen Auswahl der Theater- und Filmschaffenden wie Autoren wird in der Ausstellung ein Überblick über die künstlerische Produktion im Exil gegeben. Sie zeigt ein differenziertes Bild der Schweizer Flüchtlingspolitik und der Engagements emigrierter Schriftsteller und Künstler, Schauspieler, Musiker, Kabarettisten in einer Zeit äußerster Bedrohung.

4. Mai bis 29. Juli 2007

Theatermuseum München


 

FABRIKAMO – Literatur & Erinnerung
Jugendbegegnungen und Kreativwerkstätten
 
In diesem Jahr geht es um die Erinnerung ans Exil zigtausender Künstler und Intellektueller im 2. Weltkrieg. Wie wurde damals mit dem Umstand, seine Heimat aus politischen oder rassistischen Gründen verlassen zu müssen, umgegangen? Wie wurde und wie wird die Exilerfahrung künstlerisch verarbeitet? Was bedeutet es, in der Fremde, als Nomade an Durchgangsorten und in einer anderen Sprache zu leben? Macht das Exil einsam oder ist es eine Chance zur Öffnung, eine Lektion in Toleranz und Solidarität?

ab 23. Juli 2007 in Marseille

FABRIKAMO Workshops 2007


Gabriele Münter – die Jahre mit Kandinsky
Photographien 1902-1914

Mit den beiden Ausstellungen, die Gabriele Münter als Photographin zeigen, geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung, die Fotos aus Münters persönlichen Nachlass zu bearbeiten und die bekannte Malerin des >Blauen Reiter< auch in ihrer bislang kaum bekannten Rolle als Fotografin vorzustellen. Nach dem Schwerpunkt der ersten Ausstellung auf der Reise nach Amerika 1899-1900, zeigt die zweite Ausstellung ihre Reisen mit Wassily Kandinsky, die sie von 1904 bis 1908 nach Holland, Tunis, Rapallo, Paris und Südtirol unternahm.
Es zeichnet sich ab, dass Münters spezielle Sehweise, ihr klarer, zusammenfassender Blick, auch ihre Fotos in einer Weise prägt, die sie zum Ausgangspunkt mancher ihrer Gemälde und Papierarbeiten werden lassen. So arbeitete Münter etwa ihre Aufnahmen von Straßenszenen in Tunis oder vom Strand in Rapallo in ihren Skizzenbüchern, Druckgraphiken oder der Malerei weiter um. Selbst Kandinsky griff zum Teil auf ihre bündig fokussierenden Fotos für seine Werke zurück.
Fotos aus Murnau, hier besonders die schöne Aufnahmen ihres geliebten, 1909 erworbenen Hauses, setzen die Schau fort. Schließlich wird Münter als Fotografin zur wichtigsten Chronistin des >Blauen Reiter<, etwa mit ihren heute weit bekannten Aufnahmen des Freundeskreises oder auch mit der präzisen Dokumentation der berühmten ersten >Blaue Reiter<- Ausstellung.
Bemerkenswerterweise bricht Münters Interesse an der Fotografie mit Ausbruch des 1.Weltkrieges und dem Ende des >Blauen Reiter< ab; vereinzelte Fotos von Künstlerkollegen und Ausstellungen in Schweden bis 1917 sind die letzten Zeugnisse.
Beide Ausstellungen speisen sich aus dem großen Bestand von erhaltenen Fotos, die sich im Besitz der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung befinden. In der zweiten Ausstellung werden die Photographien, in Originalabzügen oder verschiedener medialer Aufbereitung, zusätzlich durch einige Gemälde und Graphiken der Künstlerin und ihres Gefährten Kandinsky ergänzt.

bis 3. Juni 2007

Lenbachhaus und Kunstbau München


Der Maler, Publizist und Dichter Arie Goral

Arie Goral ist als engagierter Publizist und politischer Schriftsteller in Hamburg, aber auch über Hamburg hinaus, bekannt. Kritisch und streitbar, mitunter polemisch kämpfte er seit den 1950er Jahren vor allem gegen das Verdrängen und Verschweigen der nationalsozialistischen Vergangenheit. Mit seinen vielseitigen Aktivitäten von der Jugendarbeit bis zu Anti-Atomtod-Demonstrationen und seinem unermüdlichen Erinnern an die Verfemten und Vergessenen bereicherte er die politischen Diskurse der Bundesrepublik. So regte er die Würdigung Carl von Ossietzkys durch die Umbenennung der Staats- und Universitätsbibliothek an und initiierte die Errichtung des Heinrich Heine-Denkmals auf dem Hamburger Rathausmarkt.
Goral hat aber auch als bildender Künstler ein umfangreiches und vielseitiges Werk geschaffen. Der künstlerische Nachlass mit rund 800 Gemälden und etwa der gleichen Anzahl an Papierarbeiten wird im Ludwig Meidner-Archiv des Jüdischen Museums Frankfurt betreut.

bis 20. Mai 2007

Jüdisches Museum Frankfurt


Bauhaus-Ideen um Itten, Feininger, Klee, Kandinsky. Vom Expressiven zum Konstruktiven

Das Bauhaus war die wichtigste und zugleich umstrittenste Kunstschule der Weimarer Republik. Walter Gropius gründete sie 1919 in Weimar und führte sie bis 1928. Das Bauhaus war nicht zuletzt durch seine Maler berühmt, die bald zur künstlerischen Avantgarde der Weimarer Republik zählten. Die hier entworfene Architektur und die exemplarisch realisierten Designobjekte waren so ungewöhnlich, daß sie fast immer Gegenstand von Kontroversen und Angriffen wurden.
Am Bauhaus lehrten Johannes Itten, Wassily Kandinsky, Lyonel Feininger, Paul Klee, László Moholy-Nagy und andere. In den Weimarer Jahren (1919 – 1925) vollzog sich ein tiefgreifender Wandel von einer anfangs handwerklichen Ausrichtung zu einer mehr technischen, die im Wechsel der von Walter Gropius formulierten Leitmotive faßbar wird. 1919 forderte er „Zurück zum Handwerk“ und 1923 „Kunst und Technik eine neue Einheit“. Stilistisch vollzogen fast alle Bauhausmeister in diesen Jahren den Wechsel von einer eher expressionistisch orientierten Formensprache zu einem stärker konstruktiven Stil.
Diese bedeutsame erste Zeit des Bauhauses in Weimar, in der sich der Übergang und konsequente Weg zu konstruktiven Formen vollzog, soll in Werken einer Reihe von Künstlern in der Ausstellung des Schloßmuseums Murnau dargestellt werden.

bis 8. Juli 2007

Schloßmuseum Murnau


Dessau: Seltene Fotografien von Eric Schaal im Meisterhaus Kandinsky/Klee

Am Donnerstagabend, dem 01. März 2007 wurde im Meisterhaus Kandinsky/Klee, Ebertallee 63 in Dessau anlässlich des „Kurt Weill Festes“ eine Ausstellung mit seltenen Fotografien von Eric Schaal eröffnet.
Höhepunkt der Ausstellung „Kurt Weill und seine Musikerzeitgenossen fotografiert von Eric Schaal“ sind drei Porträtaufnahmen des Dessauer Komponisten, die bis heute vollkommen unbekannt sind und für die vorliegende Ausstellung erstmals vom Negativ entwickelt wurden. Denn Porträts hat Schaal nur für sich gemacht, wusste Ehefrau Miriam Schaal zu berichten. „Sie wurden nur veröffentlicht, wenn die Person, die er fotografiert hatte, es wünschte, oder, in seltenen Fällen, von jemandem, der von ihrer Existenz wusste.“
Die besagten Fotos entstanden vermutlich 1938 in einem Theater und zeigen Kurt Weill beim Komponieren. Ergänzt wird die Ausstellung durch acht wenig bekannte Porträts berühmter Komponisten und Dichter wie Igor Strawinsky, Arnold Schönberg, Darius Milhaud oder Franz Werfel mit denen Weill zusammen arbeitete oder in Kontakt kam.
Die Ausstellung im Meisterhaus Kandinsky/Klee, ein gemeinsames Werk des Kurt-Weill-Zentrums und der Stadt Dessau, ist von Dienstag bis Sonntag von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet und ist bis Sonntag, den 15. April 2007 zu sehen.

bis 15. April 2007

Meisterhaus Kandinsky/Klee in Dessau


 

Hannah Arendt – Von den Dichtern erwarten wir Wahrheit“
Eine Ausstellung Über Hannah Arendt und die Literatur erarbeitet von Barbara Hahn und Marie Luise Knott

Fällt Hannah Arendts Name, dann denkt man an Totalitarismustheorien oder „Eichmann in Jerusalem“, aber weniger an Dichtung. Doch gibt es keine andere zeitgenössische Autorin, in deren theoretischem Werk literarische Texte eine so große Rolle spielen. Hannah Arendt (1906-1975) denkt dichterisch: „Nur von den Dichtern erwarten wir Wahrheit (nicht von den Philosophen, von denen wir Gedachtes erwarten)“, so notiert sie in ihr Denktagebuch. In allen ihren Büchern spielen literarische Texte eine entscheidende Rolle: Die Studie über den Totalitarismus (1951; deutsch 1955) stützt sich auf Marcel Proust, Joseph Conrad und Franz Kafka. In der „Vita activa“ (1958; deutsch 1960) sind zahllose Verse aus Gedichten von Goethe, Fontane, Rilke und Brecht. In biographischen Essays schrieb H. Arendt über Lessing und Brecht, über Natalie Sarraute, Isak Dinesen, W. H. Auden und Randall Jarrell; als Lektorin für den Schocken-Verlag in New York machte sie die amerikanische Öffentlichkeit mit Wolfskehl, Kafka und Broch bekannt. Freundschaften mit Schriftstellern, etwa mit Mary McCarthy, W. H. Auden, Randall Jarrell und Alfred Kazin, prägten vor allem die Jahre in den Vereinigten Staaten. Theodore Weiss und Ludwig Greve widmeten ihr Gedichte, Uwe Johnson setzte ihr in seinen „Jahrestagen“ ein Denkmal; Randall Jarrell und Arthur Cohen schrieben Romane, in denen sie – mehr oder weniger „verschlüsselt“ – auftritt. Von Martin Heidegger sind ganze Serien von Gedichtzyklen überliefert, die er für H. Arendt schrieb; von Hannah Arendts Gedichten sind fast sechzig überliefert.

bis 15. April 2007

Literaturhaus Frankfurt


 

Das Haus der Lerchen

Berlinale, 14. und 15. Februar 2007: Weltpremiere des italienischen Spielfilms „Das Haus der Lerchen“ über den Völkermord an Armeniern

Die bekannten italienischen Autorenfilmer Paolo und Vittorio Taviani verdichten in La masseria delle allodole/ Das Haus der Lerchen (Italien/Bulgarien/ Frankreich/Spanien) erneut einen zeitgeschichtlichen Stoff zu einer exemplarischen Erzählung. Im Zentrum stehen die Mitglieder einer Familie, die im Mai 1915 mit dem Befehl zur Auslöschung der armenischen Minderheit konfrontiert werden und um ihr Leben kämpfen. In den Hauptrollen: Paz Vega, Moritz Bleibtreu, Arsinée Khanjian, Tcheky Karyo, Angela Molina. Vorlage für das Drehbuch bildete die epenhafte Familiensaga von Antonia Arslan.
Quelle: http://www.aga-online.org/de/aktionen/detail.php?newsId=180

14. und 15. Februar 2007

Berlinale


VOM EXIL-ARCHIV ZUR BERLINALE

Adolf Burger und DIE FÄLSCHER bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin

Burgers Tatsachenbericht über die Fälscherwerkstatt im KZ Sachsenhausen ist Drehbuchvorlage für DIE FÄLSCHER, einen der beiden deutschen Beiträge im internationalen Wettbewerb auf der diesjährigen BERLINALE.
Die Lebensgeschichte des heute fast 90jährigen Buchdruckers und Journalisten Adolf Burger ist aber auch und vor allem Bestandteil des EXIL-ARCHIVS, dem virtuellen Zentrum der verfolgten Künste, einem Gemeinschaftsprojekt der Else Lasker-Schüler-Stiftung „Verbrannte und verbannte Dichter/ Künstler“ mit dem (Kunst)-Museum Baden der Stadt Solingen. Mehr als 1250 Biografien von unter Diktaturen zensierten, verbotenen und/ oder ins Exil getriebenen Intellektuellen aus über 40 Nationen sind nach dreijähriger Arbeit derzeit unter der Adresse www.exil-archiv.de abrufbar.
Adolf Burger ist der Arbeit der ELS-Gesellschaft und -stiftung übrigens seit Jahren auch persönlich verbunden: 2002 als Gast auf der Bildungsmesse in Köln und im Rahmen des ELS-Forums 2004 in seiner Heimatstadt Prag. Von hier reist Burger, einer der letzten heute noch lebenden Zeitzeugen der mithin größten Geldfälschungsaktion aller Zeiten, immer wieder zu Vortragsreisen in bundesdeutsche Schulen. Und auch von den Internationalen Filmfestspielen in Berlin geht es für Adolf Burger zum wiederholten Mal ins bergische Solingen, wo er vom 13.-18.2.2007 vor Schülern über jene FÄLSCHER-Geschichte berichtet, die ab 15. März in die bundesdeutschen Kinos kommt.

bis 18. Februar 2007

Berlinale


28. Filmfestival Max Ophüls – Preis

Das Filmfestival Max Ophüls Preis ist seit über 25 Jahren eine feste und angesehene Größe in der deutschen Festivallandschaft. Das Nachwuchsfestival bietet eine wichtige Plattform für junge Talente aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

1980 begründete Albrecht Stuby das Filmfestival Max Ophüls Preis. Damals startete das Festival mit 700 Zuschauern. Bis heute ist das Publikum und die Anzahl der eingereichten Filme stets gewachsen – im Jahr 2006 zählte das Festival über 32.000 Besucher.

bis 21. Januar 2007

Filmfestval Max Ophüls-Preis


„Ich mache nur, was ich liebe“ Marcel Prawy (1911-2003)

„Das bloße Alphabet ist der Tod jeder Ordnung!“ (Marcel Prawy)

750 volle Umzugskartons mit einer Seitenlänge von je 50 Zentimetern umfasst Prawys Nachlass. Hinzu kommen noch etliche prall gepackte Koffer, viele gerahmte Bilder und Plakatrollen. Damit ließe sich ein etwa 40 Quadratmeter großes Zimmer mit zweieinhalb Metern Raumhöhe bis zur Decke anfüllen. Beim Abtransport aus Prawys Wohnung musste ein voll beladener Lastwagen acht Mal ins Rathaus fahren.

Im Juli 2004 übergab die Erbin des Nachlasses, Senta Wengraf-Herberstein, dieses in seiner Art einmalige Material der Stadt Wien. Seither erfolgt in der Wienbibliothek im Rathaus die Sichtung, Säuberung und Ordnung von Prawys üppiger Hinterlassenschaft.

Marcel Prawy hatte sein eigenes Ordnungssystem entwickelt, doch erschließt sich dieses selbst eingeweihten Personen nur bedingt, und sogar sein Erfinder stieß mitunter an dessen Grenzen. Nach Themen, Werken oder Personen zusammengefasst, füllte er in etwa 1000 grob beschriftete Plastiksackerln, was er zu den jeweiligen Bereichen gesammelt hatte – Fotos, Dokumente, Zeitungsausschnitte, und darunter auch Bücher, Klavierauszüge und Tonträger. Der Vorteil seines Ordnungssystems bestand für ihn darin, dass ihm einmal erstellte Arbeitsunterlagen bei der Wiederaufnahme desselben Themas bereits gesammelt zur Verfügung standen.

Anhand des Nachlasses ist gut dokumentiert, wie Prawy seine Fernsehsendungen, Einführungsmatineen, Vorträge, Aufsätze, Programmeinführungen und Bücher vorbereitete. Von wichtigem Quellenmaterial ließ er Reproduktionen in Form von Fotokopien oder Fotografien anfertigen – zur Sicherheit oft mehrere Exemplare.

bis 13. April 2007

Rathaus Wien, Ausstellungskabinett der Wienbibliothek


Heinz Liepman. Schriftsteller, Journalist, Emigrant, Remigrant
Ausstellung im Foyer des Erich Maria Remarque-Friedenszentrums

Heinz Liepman (1905 – 1966) zählt heute zu den fast vergessenen Schriftstellern. Wegen seines politischen Engagements und seiner jüdischen Herkunft bedroht, floh er nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten aus Deutschland. Über Frankreich, England emigrierte er in die USA. 1947 kehrte er nach Deutschland zurück. 1961 emigrierte er erneut, in die Schweiz, wo er bis zu seinem Tod lebte. Die von seiner Frau und ihm gegründete Literaturagentur, seit 1961 in Zürich ansässig, zählte zu den renommiertesten Agenturen der Welt.

Die von dem Hamburger Historiker Wilfried Weinke kuratierte Ausstellung präsentiert in Originalausgaben, Fotos und Dokumenten das facettenreiche Leben und Werk des Schriftstellers und Journalisten Heinz Liepman.

bis 11. März 2007

Erich Maria Remarque-Friedenszentrum
(danach im Jüdischen Museum Frankfurt/M. und ETH Zürich)


Otto Pankok Bekannte und Unbekannte aus dem Wuppertal

Das Thema der Pankok-Bilder im „Mittag“ war, wenn das auch in dieser Ausstellung nicht ganz so deutlich wird, im allgemeinen das Prominentenportrait. Die Zeichnungen ersetzen also letztlich Pressefotos und wurden sogar größtenteils nach Fotos angefertigt, ein Verfahren, das damals auch von anderen Zeitungen angewandt wurde, etwa dem Dortmunder „General-Anzeiger“.
Pankok zeichnete aber auch nach Originalen, etwa in Bühnenaufführungen in Köln, Düsseldorf, Essen, im Düsseldorfer Zoo, im Rheinischen Provinziallandtag (Vorläufer des Landschaftsverbandes Rheinland), und sogar beim berühmten Haarmann-Prozeß in Hannover war er als Pressezeichner tätig.

27. November 2006 bis 22. Dezember 2006

Rathaus Wuppertal (Barmen)


Klaus Mann und Frankreich. Ein Exil-Schicksal

Die zum Teil unveröffentlichten Dokumente der Ausstellung stammen aus verschiedenen Verlags-, Zeitungs- und Literaturarchiven sowie aus in- und ausländischen Sammlungen. Auf circa 50 Fototafeln werden Klaus Mann und entscheidende seiner Zeitgenossen abgebildet und in ihrem jeweiligen Kontext vorgestellt: einerseits Freunde und Mitstreiter, andererseits politische Gegner. Dokumente illustrieren einschneidende Ereignisse seines schriftstellerischen, privaten und politischen Lebens. Sie machen unter anderem nachvollziehbar, wie sich Klaus Manns Verhältnis zu Frankreich als geistigem und realem Zufluchtsort entwickelt hat. Spürbar werden die zunehmende Bedrohung durch die Nationalsozialisten und ihre Auswirkungen auf die Lebensumstände der Emigranten.

15. November 2006 bis Ende Januar 2007

Goethe Institut Hamburg


Felix Salten: Schriftsteller – Journalist – Exilant

Die Ausstellung wird zum einen als biografisch orientierte Schau „Salten, sein Werk & seine Zeit“ präsentiert werden und in Längsschnitten Themenkreise wie Erotik, urbane Kultur, Zionismus, Physiognomie als Erkenntnis etc. behandeln. Illustriert wird die Dokumentation durch Privatfotografien, Filmstills aus Salten-Verfilmungen, Briefe Saltens an Hofmannsthal, Schnitzler, Gemälde, Kostüme, Plakate, etc.

15. November 2006 bis 18. März 2007

Jüdisches Museum Wien


Wassily Kandinsky: Malerei 1908 – 1921

Wassily Kandinsky, 1866 in Moskau geboren und 1944 in Paris gestorben, ist einer der grossen Erneuerer der Kunst des 20. Jahrhunderts und ein Wortführer der Moderne. Mit der Entwicklung der Abstraktion gab Kandinsky der Kunst einen neuen Impuls, der bis heute wirksam ist, und eröffnete sich eine geistige Wirklichkeit jenseits sichtbarer Vorbilder. Die grosse Ausstellung im Kunstmuseum Basel, die in Zusammenarbeit mit der Tate Modern, London, entstanden ist, konzentriert sich auf die entscheidenden Schaffensjahre zwischen 1908 und 1921. Anhand von rund 60 Gemälden lassen sich seine Vorstösse in künstlerisches Neuland nachvollziehen, wobei neben Meisterwerken aus bedeutenden Sammlungen wie z.B. dem Art Institute of Chicago, dem Solomon R. Guggenheim Museum, New York, oder dem Centre Georges Pompidou, Paris, viele selten gezeigte Leihgaben aus mehreren russischen Museen zu sehen sind.

21. Oktober 2006 bis 04. Februar 2007

Kunstmuseum Basel


XIII. Else Lasker-Schüler-Forum in Zürich

25.10. Israelitische Kultusgemeinde
20.00 h Abend der Begegnung

26.10., Literaturhaus Zürich
15.00 h Vortrag Martin Dreyfus
16.00 h Vortrag Ingrid Bacher

27.10., Literaturhaus Zürich
10.15 h Vortrag Werner Wüthrich
11.00 h Vortrag Wilfried Weinke
14.15 h Vortrag Jakob Hessing
15.15 h Vortrag Lukas B. Suter

27.10. Literargymnasium Rämibühl
9.45 h 1.Zeitzeugen; 2.Workshop „Slam- Poetry f. Schüler“
20.00 h Öffentliche Abendveranstaltung in der Aula:
Performance Poesie Show „Elses Enkel“

28.10., Literaturhaus Zürich
10.00 h Lesung Jakob Hessing
11.00 h Lesung Martin R. Dean
12.00 h Lesung Lukas B. Suter
14.30 h Lesung Jürgen Serke
15.30 h Lesung Malte Ludin

28.10. Hochschule für Musik und Theater Zürich
19.30h Crossover zwischen Musik und Literatur

29.10. Literaturhaus Zürich
11.00 h Podiumsdiskussion

Ausstellung in der Zentralbibliothek Zürich
27.11. 18.00 h Ausstellungseröffnung
05.12. 18.00 h Vorträge/ Diskussion

26. – 29. Oktober 2006

ausführliches Programm


Schreiben im Exil – Das Exil des Schreibens

Deutsch-Französische Schreibwerkstatt FABRIKAMO

Der Verein für deutsch-französischen Kulturaustausch PASSAGE & Co. organisiert seit 9 Jahren in der Provence für ein vornehmlich junges Publikum aus Deutschland und Frankreich Schreib- und Übersetzungswerkstätten. (Wir setzen Französischkenntnisse auf Abiturniveau voraus. Altersgrenze: 30 Jahre).
Die junge französische Dichterin Dorothée VOLUT fürt Sie in die verschiedenen Stile und Praktiken zeitgenössischer Dichtung ein und lockt aus Ihnen die Lust am kreativen Schreiben heraus. Sie lernen das Werk zeitgenössischer Dichter kennen und werden unter Vorgabe bestimmter Regeln zur Produktion eigener Texte angeregt. Auf diese Weise üben Sie den spielerischen Umgang mit der (Fremd-)Sprache und lernen Gefühle mittels Sprache auszudrücken.
Neben der Hauptarbeit, die an den Vormittagen im Lesen und Schreiben literarischer Texte besteht, nutzen wir die Nachmittage zu literarischen Rundgängen und Begegnungen, sowie zur Körper- und Stimmarbeit (unter Anleitung von Véronique Delarché, Tanzcompagnie L“Imparfait).
In unserer Schreibwerkstatt gehen wir der Geschichte der Emigranten, die während des 2. Weltkriegs nach Südfrankreich flüchteten, vor Ort und anhand literarischer Texte auf die Spur.
Wir lernen das Werk zeitgenössischer Schriftsteller und Dichter kennen, die von der Exilerfahrung, vom Übergang von einer Sprache in die andere, geprägt worden sind.
Damit knüpfen wir an die zwei FABRIKAMO-Werkstätten 2005 an, in denen zahlreiche literarische Texte entstanden, die auf der Website des Exil-Archivs nachzulesen sind.

30. Oktober – 4. November 2006

FABRIKAMO in Marseille


Lionel Feininger: Frühe Werke und Freunde

Unsere Ausstellung zeigt auf, wie sich Feiningers Malerei von den frühen Stadtbildern und Figurenszenen, in denen noch karikaturistische Elemente fortwirken, hin zu den kristallinen Lichtformen und den geometrischen Konstruktionen seiner späteren Bilder entwickelte. Besonders interessiert uns dabei, wie Feininger unter dem Einfluss von Künstlern wie Picasso, Braque, Delaunay, Boccioni u. a. in seinen Bildern von thüringischen Kleinstädten rund um Weimar, Orten wie Zottelstedt, Umpferstedt, Niedergrunstedt, Mellingen und Gelmeroda, eine metaphysische Dimension gestaltete, die ihn zu einem führenden Vertreter der europäischen Avantgarde machte. Die Ausstellung präsentiert Beispiele wichtiger Werkgruppen Feiningers: von ersten impressionistischen Naturstudien um 1907 zu den grotesken Straßen- und Dorfszenen um 1908-11, darunter Hauptwerke des Künstlers wie „Dämmerdorf/Rue de Faubourg“ (1909) aus der Nationalgalerie Berlin, „Diabolospielerinnen I“ (1909) aus englischem Privatbesitz und „Die große Revolution“ (1910) aus dem Museum of Modern Art in New York.

17. September 2006 bis 19. November 2006

Von der Heydt-Museum Wuppertal


Curt Sachs: Berlin, Paris, New York – Wege der Musikwissenschaft

Was sind die Fragen der Musikwissenschaft? Was sind ihre Antworten? In mehreren Stationen dieser Ausstellung wird am Beispiel von Curt Sachs‘ Forschungen gezeigt, wie sehr die Musikwissenschaft als Disziplin nach außen wirkt, wie sehr ihre Fragen im Kontext allgemeiner Wissenschaftsideologie stehen und wie sie sich im Zeichen der Vermittlung ihrer Theorien, Thesen und Anliegen verändert hat.

Für so manchen Musiker und nicht wenige Musikfreunde ist Musikwissenschaft eine introvertiert-narzisstische Disziplin, über die man lächeln und sich lustig machen darf. Wozu überhaupt Musikwissenschaft, ist man versucht zu fragen und läuft Gefahr, ihr eine vorschnelle Absage zu erteilen. Nur wenigen ist bewusst, in welchem Maße sie das Musikleben der vergangenen hundert Jahre geprägt hat. Das beginnt mit den von Musikwissenschaftlern entdeckten und edierten Notenhandschriften in den Archiven. Ohne die im Hintergrund wirkenden Musikologen könnten wir uns beispielsweise nicht an Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ erfreuen. Und auch gestandene Berufsmusiker gründen ihre Interpretationen ebenso unbewusst wie selbstverständlich auf musikologischen Recherchen, wenn es etwa um Alte Musik geht. Zu guter Letzt ist all unser Denken über Musik maßgeblich von musikwissenschaftlichen Konzepten beeinflusst. Nur ein Beispiel, das uns direkt in die Sonderausstellung des Berliner Musikinstrumenten-Museums versetzt: der 1919 von Curt Sachs geprägte Begriff „Barockmusik“ hat sich schnell weltweit durchgesetzt. Dabei ist er alles andere als selbstverständlich. Denn Sachs klassifizierte die Musik von einhundertfünfzig Jahren mit einem kunstgeschichtlichen Epochenbegriff.

29. Juni 2006 bis 1. Oktober 2006

Musikinstrumentenmuseum Berlin


Martin Munkácsi: Budapest – Berlin – New York

Er war der bestbezahlte Starfotograf seiner Zeit. Budapest – Berlin – New York hießen die Stationen seines Erfolgs. Er fotografierte Sportler und Tänzer in Aktion, holte die Modefotografie aus den Studios und setzte das statische Medium Fotografie in Bewegung. Martin Munkácsi (1896-1963) gilt als wichtigster Pionier des modernen Bildjournalismus. Der Wandel des Mediums und wechselnder Zeitgeschmack ließen ihn jedoch bald in Vergessenheit geraten. Die große Retrospektive im Martin-Gropius-Bau „Martin Munkácsi – Fotografien“ gibt jetzt dem gebürtigen Ungarn seine einzigartige Position in der Geschichte der Fotografie zurück. Die Ausstellung zeigt mehr als 350 Fotografien aus den Jahren 1923 bis 1963, darunter 300 Originalabzüge. Zahlreiche Aufnahmen wurden nach ihrem Erscheinen in Zeitungen und Magazinen kein zweites Mal veröffentlicht und sind deshalb inzwischen nahezu unbekannt. Jahrelang dauerte die Suche. Bedeutende amerikanische Museen hatten die Schenkung des Munkácsi-Archivs nach seinem Tod 1963 abgelehnt. Seine Bilder und Negative wurden in alle Welt verstreut, ein Großteil des Nachlasses ging verloren. Nur das Ullstein-Archiv in Berlin und die Sammlung F.C. Gundlach in Hamburg besitzen noch geschlossene Konvolute seines Lebenswerks aus den ungarischen, deutschen und amerikanischen Schaffensphasen.

bis 06. November 2006

Martin-Gropius-Bau Berlin


TEO OTTO …ein Mann der Zauberei (Max Frisch)

Erstmalig wird in der Region Ostwestfalen-Lippe das imposante und vielseitige Werk des Bühnenbildners Teo Otto 1904-1968 vorgestellt, der mit mehr als 800 Ausstattungen in 40 Arbeitsjahren ein Lebenswerk geschaffen hat, das seinesgleichen sucht.
Teo Otto gehört zu den bedeutendsten Bühnenbildnern des 20. Jahrhunderts.
Bereits 1928 als 24 jähriger wurde Teo Otto Ausstattungsleiter am Preußischen Staatstheater in Berlin und fand als Emigrant am Zürcher Schauspielhaus von 1938 bis 1958 eine neue Wirkungsstätte. Er bestimmte dort die visuelle Ausstattung der Bühne.
Teo Otto war ein vielgefragter Künstler:
“ Theatermachern, Dirigenten, Komponisten wie Gründgens, Lindtberg, Rennert, Schuh und Stroux, Strehler, Brook, Karajan und Strawinsky war ein anregender Partner.“ (H. Georgsdorf)
Bühnenbilder zu Goethes Faust und zahlreiche Brecht Inszenierungen bilden den Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit, die sich intensiv um Aneignung und Verinnerlichung der literarischen oder musikalischen Vorlage bemüht.
Brecht, Dürrenmatt, Gründgens und Frisch zählten zu seinen Freunden.
Mit Bühnenbildentwürfen in Kreide oder Gouache auf Karton sowie Ölbildern, Filmmaterial und persönlichen Dokumenten versucht die Detmolder Ausstellung das bewegte Leben eines Künstlers nachzuzeichnen, der sich bis zur Erschöpfung in den Dienst des Theaters stellte.

bis 29. Oktober 2006

Lippisches Landesmuseum Detmold


WOLF SUSCHITZKY. EIN FOTOGRAF AUS WIEN

Die Ausstellung bietet erstmals in Österreich einen repräsentativen Überblick über Suschitzkys fotografisches Werk aus 70 Jahren. Bücher, Handschriften und Dokumente aus dem Anzengruber Verlag, Pressematerial und Lebensdokumente belegen die tiefe Verankerung der Familie Suschitzky in der Kulturgeschichte Wiens vor 1938 und die vielfältigen Verbindungen zwischen Literatur, Verlagsgeschichte, Film und Fotografie des Exils in der Biografie des Künstlers.

8. Juni bis 13. September 2006

http://www.literaturhaus.at/veranstaltungen/suschitzky


Chagall in neuem Licht

 

100 Hauptwerke von Marc Chagall sind im Museum Frieder Burda zu sehen. Sie werden von bedeutenden internationalen Museen für die Ausstellung als Leihgaben zur Verfügung gestellt: von der Staatlichen Tretjakow Galerie in Moskau, dem Staatlichen Russischen Museum in St. Petersburg, dem Centre Georges Pompidou in Paris, dem Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, dem Musée national Message Biblique Marc Chagall in Nizza, dem Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid, dem Musée de Grenoble, dem Musée de Saint Etienne, dem Musée des Beaux-Arts in Lüttich, der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, der Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege in Frankfurt und von weiteren namhaften öffentlichen und privaten Sammlungen aus der ganzen Welt.

7. Juli bis 29. Oktober

http://www.museum-frieder-burda.de


Exil in Südfrankreich

Literarische Rundgänge, Workshops und Bildungsreisen

Der in Marseille ansässige Verein PASSAGE & CO. – Deutsch-französischer Kulturaustausch bietet in verschiedenen südfranzösischen Städten (auf deutsch und französisch) literarische Rundgänge sowie Workshops und Bildungsreisen zum Exil-Thema an:

Zum Lesen des gesamten Programms klicken Sie bitte hier


Else Lasker-Schüler – A Poet Who Paints

 

The exhibition curated by Irit Salmon, presents Lasker-Schüler’s poems alongside drawings she created as illustrations for her literary works in prose, poetry, and drama. (For a discussion of the link between script and illustration in her oeuvre, see Itta Shedletzky, „Script and Illustration: Hebrew Accents in Else Lasker-Schüler’s Work,“ Massekhet 3, 2005: 79-100 [Hebrew]).

The present exhibition highlights the other, less familiar facet of Lasker-Schüler’s oeuvre – drawing. Habitually described as a „poet,“ Lasker-Schüler’s drawings also manifest the artist’s uniqueness. They were accentuated in an 1997 exhibition, „I and I: Drawings by Else Lasker-Schüler,“ at Ticho House, Jerusalem, also curated by Irit Salmon. (That exhibition subsequently traveled to the Mané-Katz Museum in Haifa.) The current exhibition, featuring works never presented before, represents, in fact, another layer in the endeavor shared by many organizations in Israel and abroad to preserve the memory and work of this gifted artist, who captivated anyone introduced to her.
What is the secret and magic of her work? A possible answer to this question was provided by the poet Lea Goldberg in her book about Avraham Ben-Yitzhak Sonne (Encounter with a Poet, Tel Aviv, 1988: 43-44):

We went to Zichel’s Café. Upon entering I saw Else Lasker-Schüler sitting at one of the tables. The café was almost empty. She sat in her usual place, gray as a bat, small, poor, withdrawn… This dreadful poverty, the terrible loneliness of the great poet. Was I not also bound to be poor, solitary, and virtually outcast like her, had I not been untrue to myself every single day, had I not been unfaithful to the truth, to purity, to poetry? Was her terrible sitting not a symbol for all those lives of injustice that we, the others, who often write in resounding rhymes, have led?


Sigmund Freud zum 150. Geburtstag
Eine Ausstellung des Jüdischen Museums Berlin bis 27. August 2006

Am 6. Mai 2006 wäre Sigmund Freud 150 Jahre alt geworden. Seine Erfindung, die Psychoanalyse, hat das Selbstverständnis des Menschen grundlegend verändert. Das Ich, so formulierte es Freud, ist nicht Herr im eigenen Haus, vielmehr ist es beeinflusst und gesteuert vom Unbewussten und den Trieben. Auf dieser Grundlage schuf er seine Behandlungsmethode für psychische Erkrankungen. In ihrem Mittelpunkt steht das Erinnern, Wiederholen und Durcharbeiten frühkindlicher Erfahrungen, aus denen sich das Ich gebildet hat.

Vom ersten Moment an sah sich die Psychoanalyse mit Vorurteilen und Vorbehalten konfrontiert, in den Wissenschaften wie im Alltag. Die Ausstellung gibt Einblicke in das Leben, das Werk und die Gegenwart Freuds und stellt die aktuelle Bedeutung der Psychoanalyse zur Diskussion.


„Unser Weg durch die Nacht“

Ausstellung im Museum Baden ab 20. November 2005

Eine Ausstellung zum Ende der Nazidiktatur vor 60 Jahren

Am 8. Mai dieses Jahres beging Deutschland das Ende des Zweiten Weltkrieges mit der gleichzeitigen Befreiung von der 12jährigen braunen Diktatur. Die Auswirkungen dieser Zeit sind in mancherlei Hinsicht auch nach 60 Jahren noch zu spüren und hinterließen in einigen Bereichen Schäden, die niemals wieder gut zu machen sind. Die Entmenschlichung des deutschen Volkes, insbesondere durch die Millionen Toten in Konzentrationslagern und den vom Zaun gebrochenen Krieg, wird als „unsere“ Bürde im Bewusstsein der Weltöffentlichkeit präsent bleiben. Zu den hart getroffenen Bereichen, die durch die diktatorischen Eingriffe der Nazimachthaber unwiederbringlichen Schaden genommen haben, gehört das weite Feld der Kultur, in dieser Ausstellung schwerpunktmäßig die bildende Kunst. Die Aufbrüche in den ersten Jahrzehnten der Kunst des 20. Jahrhunderts wurden durchgängig als „entartet“, bezeichnet, als der arischen Art und Rasse zuwiderlaufend. Ihre Vertreter wurden als „bolschewisierte, verjudete Volksverdummer“ angeprangert.

Der Titel der Ausstellung „Unser Weg durch die Nacht“ greift auf einen von der Dichterin Gertrud von Le Fort 1947 in der Schweiz gehaltenen Vortrag zurück, der später als Essay veröffentlicht wurde. Er befasst sich mit dem Schicksal und der Schuld Deutschlands in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Autorin beruft sich dabei auf eigene Erfahrungen und die nächster Freunde. Ihre Nichte, die Tochter ihrer Schwerster, Elisabeth von le Fort, hat das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück überlebt und war also in ihrer Familie eine unmittelbare Zeugin für Rechtlosigkeit und Gewalt des totalitären Regimes. Analog zeigt die Ausstellung in ganzen Folgen das Grauen und die Entwürdigung von Menschen, speziell von Juden, die überlebende Künstler des Holocaust nach 1945 veröffentlicht haben. Von dem deutschböhmischen Juden Leo Haas (1901-1983) wird neben den bereits früher gezeigten 12 Lithographien „Konzentrationslager“ die erst im letzten Jahr für die Sammlung erworbene Folge „Theresienstadt“ gezeigt. Es handelt sich um 10 jeweils handsignierte Aquatinta-Radierungen, die uns die grauenhaft-beklemmenden Zustände in dieser gelegentlichen „Vorzeigestadt“ der Nazipropaganda vor Augen stellen. Unter dem Titel „In the Eruv of Theresienstadt“ (Der [heilig-abgegrenzte] Bezirk von Theresienstadt) hat Fritz Lederer (1878 – 1949) seine Erlebnisse in 25 Radierungen protokolliert. Mit einem Teil von ihnen wird die Ausstellung den Besucher konfrontieren. – Für die erst in den 1960er Jahren erfolgte juristische Aufarbeitung der infernalischen Verhaltensweisen von SS KZ-Managern und ihren Gefolgsleute in den Konzentrationslagern steht das während des Frankfurter Auschwitzprozesses entstandene „Auschwitz-Triptychon“ von Otto Schubert.


Das Zentrum Paul Klee

Am 20. Juni 2005 öffnete das Zentrum Paul Klee erstmals seine Tore für Kunst- und Kulturinteressierte aus aller Welt. Im Mittelpunkt der neuen Kulturinstitution stehen Person, Leben und Werk von Paul Klee (1879–1940). Der auch als Musiker, Pädagoge und Dichter wirkende Klee zählt heute zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Mit dem Zentrum Paul Klee erhält er in der Stadt Bern, in der er die Hälfte seines Lebens verbrachte, ein Denkmal mit internationaler Ausstrahlung.

Von Paul Klees fast 10’000 Werke umfassenden Gesamtoeuvre konnten gut 40 Prozent, das heisst rund 4’000 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen sowie Archivalien und biografische Materialien zusammengeführt werden. Die Bestände dds Zentrums gelten als die grösste Sammlung eines einzigen Künstlers von Weltformat.

Das Zentrum Paul Klee wird kein traditionelles Kunstmuseum sein. Es soll zum international führenden Kompetenzzentrum für die Erforschung, Vermittlung und Präsentation der Person, des Lebens und Werks von Paul Klee sowie dessen Rezeption werden. Mit Bezug auf die vielfältige künstlerische Tätigkeit Paul Klees wird sich das Zentrum deshalb nicht nur auf die Präsentation von Klees bildnerischem Werk beschränken, sondern auch eine Plattform für spartenübergreifende künstlerische Ausdrucksformen sein.


Neue Ausstellung über «Medizin und Verbrechen» im KZ Sachsenhausen

Oranienburg (ddp-lbg). Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat am 7. November 2004 in Oranienburg eine neue Dauerausstellung über des Krankenrevier des Konzentrationslagers Sachsenhausen eröffnet. Unter dem Titel «Medizin und Verbrechen» werden nach Angaben der Gedenkstätte Sachsenhausen verschiedene Aspekte des Themas von der ärztlichen Versorgung über Menschenversuche bis zum Krankenmord von 1936 bis 1945 beleuchtet.

Die Ausstellung helfe, einen immer noch ungenügend aufgedeckten Teil der Nazi-Herrschaft weiter auszuleuchten, sagte die Ministerin. Gerade das dunkle Kapitel der Rolle der Medizin während des Dritten Reiches sei immer noch nicht wirklich rundum aufgearbeitet, auch wenn die Bereitschaft vieler Ärzte gewachsen sei, sich mit den Untaten ihrer damaligen Berufskollegen in der NS-Todesmaschinerie offensiv auseinander zu setzen.

Die Schau in den historischen Baracken des ehemaligen Krankenreviers ist mit rund 800 Quadratmetern Fläche und rund 1000 Exponaten die größte der Dauerausstellungen in der KZ-Gedenkstätte. Rund 100 Einzelschicksale und Biografien werden erzählt. Die Verbrechen von SS-Ärzten werden ebensn dargestellt wie die Tätigkeit von Häftlingsärzten und -pflegern und das Leiden der Häftlinge.

Ein Abschnitt ist den Männern und Frauen gewidmet, die nach dem Hitler-Attentat im Juli 1944 in das KZ Sachsenhausen verschleppt wurden. Beleuchtet wird auch die nationalsozialistische «Zigeunerforschung» im Konzentrationslager, die als wissenschaftliche Rechtfertigung für den Massenmord an Sinti und Roma gelten sollte. Zwangssterilisation und Zwangskastration werden ebenso thematisiert wie die Euthanasiemorde an KZ-Häftlingen. In einem Raum sind Zeichnungen und Bilder ehemaliger Häftlinge zu sehen, die sich darin mit dem Krankenrevier auseinandersetzen.

http://www.gedenkstaette-sachsenhausen.de


Eine Elfermannschaft aus Spielern, Trainern und Wegbereitern auf einem Fußballfeld im Museumsgarten erinnert an den Beitrag von Juden zum

deutschen Fußball.

14. Mai – 9. Juli 2006

http://www.juedisches-museum-berlin.de/site/DE/02-Veranstaltungen/aktuellezweiveranstaltungen.php


Hommage à Pit | Ellen Auerbach zum 100. Geburtstag

bis 28.05.2006
Ausstellung | PINAKOTHEK DER MODERNE | KUNST

Anlässlich des 100. Geburtstages der deutsch-amerikanischen Fotografin Ellen Auerbach (1906-2004) zeigt die Pinakothek der Moderne den Dokumentarfilm »ringl and pit« des amerikanischen Regisseurs Juan Mandelbaum. Gemeinsam mit Grete Stern (1904-1999) gründete Ellen Auerbach 1929 das Berliner Fotostudio ringl+pit, das schnell zu einem avantgardistischen Werbe- und Porträtatelier avancierte. Auf dem Höhepunkt ihres Erfolges mussten beide Frauen 1933 Deutschland verlassen. Ellen Auerbach emigrierte über Palästina nach New York, wo sie bis zu ihrem Tod im Jahr 2004 lebte.

Der einstündige Film entstand 1995 in Zusammenarbeit mit beiden Fotografinnen und zeichnet detailreich ihre ungewöhnlichen Lebenswege nach. Er ist ein einmaliges Dokument über zwei außergewöhnliche Frauen, ihre 70 Jahre währende Freundschaft sowie über die kulturellen und politischen Geschehnisse, die das 20. Jahrhundert maßgeblich prägten. Parallel werden aus den Sammlungsbeständen 15 Fotografien von Ellen Auerbach gezeigt, die zwischen 1929 und 1955 entstanden sind.


ELLEN AUERBACH ZUM 100. GEBURTSTAG

30.4.2006
Pariser Platz
2.-19.5.2006, Luisenstraße

Ellen Auerbach, die 1906 in Karlsruhe geboren wurde und 2004 in New York starb, hatte den Wunsch, sich mit ihrem Werk und ihrem Namen mit der Akademie der Künste zu verbinden. Mit den Möglichkeiten ihres Nachlasses, der an die Akademie kam, wird nunmehr erstmalig ein Förderungsstipendium für internationale junge Fotografen unter ihrem Namen vergeben. Das Ellen Auerbach Stipendium 2006 erhält die marokkanisch/französische Fotografin Yto Barrada. Mitglieder der Jury waren Barbara Klemm, Ute Eskildsen und Hanns Schimansky.
Das zum 100. Geburtstag erscheinende Buch „Ellen Auerbach. Das dritte Auge. Leben und Werk“ – Verlag Schirmer/ Mosel, voraussichtlich lieferbar ab 15. Mai – von der Buchautorin Inka Graeve Ingelmann vorgestellt. Außerdem werden Originalfotografien und Archivalien aus dem Fundus des Auerbach-Archivs der Akademie der Künste gezeigt, die vom 2. bis 19. Mai in der Luisenstraße 60 zu sehen sind.


HELLA GUTH: Zehn Holzschnitte zu den Songs der Dreigroschenoper (1932)

HELLA GUTH: 10 HOLZSCHNITTE ZU DEN SONGS DER DREIGROSCHENOPER (1932) Kuratorin: Dr. Irene Below, Bielefeld Die Wiener Aufführung der „Dreigroschenoper“ 1929 inspirierte die Künstlerin Hella Guth in Prag 1932 zu 10 Holzschnitten, über die eine deutschsprachige Prager Tageszeitung schrieb: „Diese Blätter sind von einem vehementen Rhythmus erfüllt, adaequat den herrlichen Songs von Brecht-Weill. Es ist beste Schwarz-Weißkunst, kubisch-flächig gehalten, über das deckend Gegenständliche hinaus eine reiche Gefühlsskala bergend. Zuweilen spukt etwas Wedekind-Visionäres in diesen Seiten, die die selbstgestellte Aufgabe glänzend lösen.“ Hella Guth wurde 1908 in Westböhmen geboren, studierte zunächst in Wien, kehrte dann nach Prag zurück, wo sie erste Erfolge als Malerin hatte. Leider sind diese frühen Originale durch ihre Flucht 1939 über Polen und England nach Paris verloren gegangen. Umso interessanter sind die Holzschnitte als Zeugnis einer jungen emanzipierten, politisch links engagierten Künstlerin aus der Entstehungszeit der „Dreigroschenoper“. Die einzelnen Drucke tragen folgende Titel:“ Die Moritat von Mackie Messer“, „Kanonensong“, „Das Liebeslied“, „Barbara-Song“, „Seeräuber-Jenny“, „Tango-Ballade“, „Die Ballade vom angenehmen Leben“, „Ballade, in der Mackie Messer alle um Verzeihung bittet“, „Der Song vom Glück“, „Finale“. Dr. Irene Below entdeckte 1986 zwei Gemälde von Hella Guth in der Kunsthalle Bielefeld und nahm daraufhin Kontakt zu der in Paris lebenden Künstlerin auf. 1989 organisierte sie eine Ausstellung mit Katalog in der Galerie Sfeir-Semler in Kiel. Zu diesem Anlass wurde der Holzschnittzyklus neu herausgegeben. Die Ausstellung in Dessau beinhaltet diese 10 Nachdrucke sowie zwei der Originalholzstöcke und weiteres dokumentarisches Material. Gemeinsame Ausstellung des Kurt Weill Festes Dessau und der Stadt Dessau Ausstellungsdauer: 23.02. bis 23.04.2006 Dienstag bis Sonntag, 10.00-18.00 Uhr


Universität für Musik und darstellende Kunst Wien / Wiener Konzerthaus

Face the Music. Musik. Verfolgung. Freiheit.
Verfolgte Musikschaffende – verdrängte Musik in den totalitären Regimen des 20. Jahrhunderts

Mittwoch, 3. Mai bis Freitag, 5. Mai 2006

Konferenz mit Konzertreihe
Plattform Kultur-Mitteleuropa Projekt 2006

Veranstaltet anlässlich der EU-Präsidentschaft Österreichs vom
österreichischen Außenministerium gemeinsam mit den Außenministerien der Tschechischen Republik, von Polen, Slowenien, Ungarn und der Slowakei

Kooperationspartner:
Orpheus Trust
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien – Institut für Analyse, Theorie und Geschichte der Musik, Institut für Musiksoziologie


Kokoschka, Beckmann, Corinth, Liebermann, Slevogt.

Ein Fest der Künste. Paul Cassirer. Der Kunsthändler als Verleger.

18. Februar – 21. Mai 2006 im Max Liebermann Haus
Die Ausstellung zeigt den legendären Berliner Kunsthändler Paul Cassirer (1871–1926), den leidenschaftlichen Kämpfer für die Moderne, als ebenso engagierten und begeisterten Verleger, der das kulturelle Berlin im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts nachhaltig prägte.

Zusammen mit seinem Vetter Bruno Cassirer (1872–1941) gründete Paul Cassirer 1898 eine Kunstgalerie und einen Verlag im noblen Berliner Tiergartenviertel. Die Atmosphäre ihrer Geschäftsräume war vom Lebensgefühl der Jahrhundertwende erfüllt: Der belgische Jugendstil-Architekt Henry van de Velde entwarf einen Lesesalon, der in der Ausstellung andeutungsweise rekonstruiert wird. Selbst Rainer-Maria Rilke schwärmte davon. Die originale Lampe kann wie damals über dem Tisch mit den Neuerscheinungen hängen. Das Konzept, Galerie und Verlag zu kombinieren, war ein voller Erfolg, neu und werbewirksam!
Als Verlagssignet diente ein Motiv Max Liebermanns: Schreitender Bauer mit Kiepe.


Endstation Schein-Heiligenstadt

Eric Zeisls Flucht nach Hollywood

Eine Ausstellung im Rahmen der Serie “Musik des Aufbruchs” bis zum 26. März 2006 im Jüdischen Museum, Wien

Aus dem österreichischen Komponisten Erich Zeisl (1905-1959) wurde im amerikanischen Exil Eric Zeisl. Das verlorengegangene “h” in seinem Vornamen könnte für “Heimat” stehen. Es ist aber auch ein Symbol für die vielen Dinge, auf die Zeisl verzichten musste, um in seiner neuen Heimat Akzeptanz zu finden.

Diese Ausstellung ist keine der bekannten “Erfolgsgeschichten” einzelner Künstler im Exil. Sie skizziert den Weg eines Komponisten auf der Flucht, der sich, wie viele andere, sowohl eine neue Existenz als auch eine neue (musikalische) Identität erkämpfen musste.

Erich Zeisl kommt 1905 in Wien zur Welt und wächst im Kaffeehaus seiner Eltern am Wiener Praterstern auf. Gegen den Willen seiner Familie wird er Komponist, sein Lehrer Richard Stöhr hält ihn für seinen talentiertesten Schüler. Zeisl erobert Wien vor allem mit seinen Kunstliedern, seine Musik ist eine Synthese aus spätromantischer Tradition und moderat modernen Gestaltungsmitteln.

1938 flieht er mit seiner Frau Gertrud nach Paris. Die Stationen New York und Los Angeles werden folgen. In Paris erhält Zeisl den Auftrag, die Musik für eine Bühnenversion von Joseph Roths Hiob zu schreiben. Im Zuge dieser Arbeit findet der Komponist zu einer quasi jüdischen Musiksprache, die den Kompositionsstil seiner Exiljahre prägen wird. Noch im September 1939 erreicht Zeisl New York. Von dort folgt er mit Unterstützung von Freunden der magischen Anziehungskraft, die von Hollywood ausgeht. Hanns Eisler schreibt ihm: “Sehe eine gute Chance, Sie und Ihre Familie nach Hollywood zu verpflanzen”.

Hollywood wird für Zeisl ein Fiasko. Er arbeitet pausenlos, aber anders als seine Kollegen Korngold oder Eisler wird er in den Filmen, für die er schreibt, kaum genannt. Er fühlt sich ausgelaugt und von der Welt abgeschnitten. In einer Widmung an seinen Freund Fritz Altmann bezeichnet er Hollywood ironisch als “Schein-Heiligenstadt”. Er wird diese Stadt nicht mehr verlassen, aber ihr doch auf eine für die Exilanten typische Art und Weise entkommen: Zusammen mit seiner Frau baut er ein Netzwerk von Emigranten auf, das eine mitteleuropäische Heimat simuliert. Er unterrichtet nun am LA City College und hat wieder Zeit zum Komponieren. Mit dem Ende des Krieges entsteht das Requiem Ebraico, das er seinem in Treblinka ermordeten Vater und allen anderen in der Schoa vernichteten Juden widmet. Im Requiem führt er den im Hiob angetretenen Weg seiner markanten stilistischen Wende konsequent fort. Eric Zeisl stirbt 1959, heuer wäre er 100 Jahre alt geworden.

Parallel zur Ausstellung erscheint ein gleichnamiger Katalog, der auch eine CD enthält.


„Ich reise durch die Welt. Die Zeichnerin und Publizistin Erna Pinner“
Vom 3. Februar bis zum 29. April 2006 in der Deutschen Bücherei Leipzig

Mit der Ausstellung einer Werkauswahl würdigt Die Deutsche Bibliothek die gebürtige Frankfurterin und Kosmopolitin Erna Pinner (1890 – 1987). 69 Jahre nach der Emigration kehrt ihr Werk unter dem Titel „Ich reise durch die Welt. Die Zeichnerin und Publizistin Erna Pinner“ in die Stadt ihrer Jugend zurück.

Die Ausstellung wurde von der Kunsthistorikerin Barbara Weidle in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Exilarchiv 1933 – 1945 Der Deutschen Bibliothek erarbeitet. Zur Eröffnung am 23. November sprechen Barbara Weidle und der Filmemacher Lutz Becker aus London, der Erna Pinner mehr als zwanzig Jahre bis zu ihrem Tod freundschaftlich verbunden war. In der Werkauswahl werden Zeichnungen, Skizzen, Fotos und Erstausgaben gezeigt. Das Leben Erna Pinners wird durch Briefe, Fotografien und andere Dokumente belegt. Die Frankfurter Ausstellung ist die erste Erna Pinner Ausstellung in ihrer Heimatstadt seit 1933. Sie basiert auf der ebenfalls von Barbara Weidle erarbeiteten Erna Pinner Ausstellung im Bonner August Macke Haus aus dem Jahr 1997, die neu konzipiert und um zahlreiche Exponate erweitert wurde.


Pacific Palisades 1932 – 1941
Bis 2. April 2006

Der Weg deutschsprachiger Schriftsteller ins kalifornische Exil« Viele Schriftsteller waren gezwungen, Deutschland während des Dritten Reiches zu verlassen – unter ihnen Thomas Mann, Heinrich Mann, Lion Feuchtwanger, Bertold Brecht, Alfred Döblin, Theodor W. Adorno, Ludwig Marcuse, Vicki Baum, Walter Mehring, Franz Werfel und Alma Mahler-Werfel. Für einige war der Weg ins Exil einfach, für andere war es eine Flucht mit ungewissem Ausgang. Im sonnigen Pacific Palisades Kaliforniens trafen sich viele von ihnen wieder. In Dokumenten, Tagebuchaufzeichnungen, Briefen und Werken spiegeln sich Entscheidungs- und Ablösungsprozesse, Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie die Auseinandersetzung
mit den Geschehnissen in Deutschland wider.


1./2.April: Armin-T.Wegner-Tage 2006 in Berlin

in der Armenischen Gemeinde Berlin,
B-Charlottenburg, Sophie-Charlottenstr. 113 a
mit Ausstellung „Armenische Schatten“
von Haik Dawidjan-Stoltz (Wuppertal)  


Bis zum 26. März 2006 im Von der Heydt Museum, Wuppertal

Das Von der Heydt-Museum zeigt in Zusammenarbeit mit dem Bucerius Kunstforum eine Willi Baumeister Retrospektive. Baumeister (1889-1955), als vehementer Streiter für die moderne Abstraktion, bot einer ganzen Generation von Malern nach dem Zweiten Weltkrieg Anknüpfungspunkte. Die Ausstellung wurde anlässlich des 50. Todestags des Künstlers zusammengestellt. Sie bezieht sich in Struktur und Anordnung auf die letzte von Willi Baumeister selbst eingerichtete Retrospektive im Stuttgarter Kunstverein 1954. So wurde eine Präsentationsform gewählt, die Baumeister selbst favorisierte; nicht die konventionelle Reihung von Bildern, sondern ihre Gruppierung und Anordnung nach freiem Rhythmus.

Zu Wuppertal hatte Baumeister eine ganz besondere Beziehung. Nachdem Gemälde von ihm im Zuge der Aktion „Entartete Kunst“ beschlagnahmt worden waren, konnte er von 1937 bis 1944 zusammen mit Oskar Schlemmer und Franz Krause in dem von dem Wuppertaler Lackfabrikanten Dr. Kurt Herberts eingerichteten „Institut für Malstoffkunde“ arbeiten. In dieser Zeit fand ein intensiver Austausch zwischen Baumeister und Schlemmer statt. In jene Zeit fällt auch eine neue Epoche seiner Malerei mit schwarzen Formlingen und Ideogrammen.
Mit dem Atelierbild I von 1923 und Bildern aus den Montaru-, Aru- und Eidos-Serien besitzt das Von der Heydt-Museum wichtige Werke aus entscheidenden Schaffensphasen.


Kurt Weill Fest in Dessau

Das 14. Kurt Weill Fest findet vom 24.02. bis 05.03.2006 statt und steht unter dem Motto „Weill & Brecht“. Der Todestag des Dichters jährt sich in diesem Jahr zum 50. Mal. Aus diesem Anlass sollen möglichst viele aus der Zusammenarbeit der beiden Künstler entstandenen Werke zur Aufführung gebracht werden.
In Koproduktion mit dem Anhaltischen Theater Dessau wird das Kurt Weill Fest 2006 mit der Premiere der Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny eröffnet (24.02., 04.03.) und die erfolgreiche Neuinszenierung von Happy End des letzten Kurt Weill Festes (25.02.) nochmals präsentiert.
Dominique Horwitz bringt in der zweiten, veränderten Version von „The Best of Dreigroschenoper“, die in Dessau noch nicht zu hören war, seine eigene Sicht auf das mit Abstand bekannteste Werk von Brecht und Weill auf die Bühne des Anhaltischen Theaters (26.02.).
Die Star-Sopranistin Barbara Hendricks wird bei ihrem Lied-Recital u.a. Lieder von Weill vortragen (03.03.).
Artist-in-Residence ist die faszinierende Sängerin und Schauspielerin Salome Kammer, die mit vier Veranstaltungen beim Kurt Weill Fest präsent sein wird. In der Rolle der Jessie wirkt sie bei der Aufführung des Mahagonny Songspiels durch die musikFabrik aus Köln unter Leitung von Stefan Asbury mit. Bei dieser Veranstaltung in der Marienkirche wird auch das Berliner Requiem in der Fassung für drei Solostimmen erklingen (25.02.). Als weitere szenische Produktion wird die Schuloper Der Jasager von Brecht/Weill zusammen mit Brechts Neinsager in der Vertonung von Reiner Bredemeyer unter Beteiligung der Musikschule Dessau, des Anhaltischen Theaters Dessau, der beiden Gymnasien Liborius und Philanthropinum u.a. zu erleben sein (28.02. und 01.03.). Den Abschluss des Kurt Weill Festes 2006 bildet eine konzertante Aufführung der „Sieben Todsünden“ im Anhaltischen Theater mit dem MDR Sinfonieorchester und der umjubelten Weill-Interpretin Helen Schneider.


Jo Mihaly (1902-1989) Tänzerin, Schriftstellerin, Politikerin
Ausstellung bis 28. Februar 2006 im Gerhart-Hauptmann-Haus, Düsseldorf

Jo Mihaly war eine der vielseitigsten Persönlichkeiten der Weimarer Republik, des deutschen antifaschistischen Exils und der frühen Nachkriegszeit. „Die Zeit“ nannte sie „eine der großen Frauen des 20. Jahrhunderts“.
Jo Mihaly wurde in Schneidemühl/Westpreußen geboren. In den 1920er Jahren kreierte sie eine eigene Form sozialkritischer „epischer Tänze“.
In der Schweiz wurde sie eine der aktivsten Gestalten des Exils. Als Präsidentin der „Kulturgemeinschaft der Emigranten“ verschaffte sie später berühmt gewordenen Künstlern erste Auftrittsmöglichkeiten und redigierte die Exil-Zeitschrift „Über die Grenzen. Von Flüchtlingen – Für Flüchtlinge“. 1942 erschien ihr Roman „Hüter des Bruders“ und 1945 der Gedichtband „Wir verstummen nicht“. Nach dem Krieg wirkte Jo Mihaly im Stadtparlament von Frankfurt/Main und als Gründerin der „Freien deutschen Kulturgemeinschaft“ beim politischen und kulturellen Wiederaufbau mit. 1982 veröffentlichte sie ihr Tagebuch aus dem Ersten Weltkrieg „…da gibt’s ein Wiedersehn!“. Posthum erschien der Roman „Auch wenn es Nacht ist“, ein ergreifend versöhnlicher Text über Flucht und Vertreibung aus dem deutschen Osten. Die Ausstellung wurde von Thomas B. Schumann, Nachlassverwalter von Jo Mihaly, dem Westpreußischen Landesmuseum, Münster, und dem Gerhart-Hauptmann-Haus erarbeitet. Sie dokumentiert anhand von Büchern, Bildern, Photos, Dokumenten, Briefen und Manuskripten erstmals Leben und Werk dieser bedeutenden Künstlerin.

http://www.gerhart-hauptmann-haus.de


Wolfgang Hildesheimer: „Mozart“
Lesung bis zum 24. Februar 2006
auf hr2 Kultur, jeweils um 9.30 Uhr

Hildesheimers Mozart ist ein essayistisches Meisterwerk: nicht das Buch eines Musikologen, keine Biographie, in welchem Sinne auch immer, sondern das Buch eines Schriftstellers und Künstlers.

Der Autor steht dem kreativen Prozess der Kunst um einiges näher steht, er versucht, geschult durch Psychoanalyse, den Prozessen des Schöpferischen auf den Grund zu kommen, der aber nicht dem Fehler verfällt, sich der eigenen Seele als Maßstab für die seines Helden zu bedienen.

Hildesheimers außerordentliches Buch über die Jahrtausendgestalt Mozart hat bei seinem Erscheinen hymnische Rezensionen erhalten und ist seitdem mehr als 250.000 mal verkauft worden. Neuartig war und ist es, weil es mit bisher niemals angewandten Kategorien Mozart und sein Werk darstellt.


Die Kinder der Manns – Ansichten einer Familie
Ausstellung im Literaturhaus München bis 26. 2. 2006

Eine Ausstellung des Literaturhauses München, der Monacensia München und des Buddenbrookhauses Lübeck in Kooperation mit dem Rowohlt Verlag, dem Schweizerischen Literaturarchiv in Bern und dem Thomas- Mann-Archiv der ETH Zürich.

Nie war das Interesse an Thomas Mann und den Seinen größer als heute, und es gibt – wie diese Ausstellung eindrucksvoll zeigt – noch immer viel Neues zu entdecken. Erstmals widmet sich eine Ausstellung allen sechs Kindern von Thomas und Katia Mann: von den ältesten, Erika und Klaus, über die mittleren, Golo und Monika, bis hin zu den Nachzüglern Michael und Elisabeth Mann.

»Jemand wie ich sollte selbstverständlich keine Kinder in die Welt setzen.« (Thomas Mann)

»Geheiratet habe ich nur, weil ich Kinder haben wollte.« (Katia Mann)

»Die Kinder der Manns« dokumentiert eine außergewöhnliche Familiengeschichte und präsentiert zugleich ein Panorama des 20. Jahrhunderts. Die zeitliche Spanne reicht von den Anfängen der gemeinsam in München verbrachten Kindheit über die »wilden« Jahre der Weimarer Republik, die Zeit der Emigration ab 1933 und die schwierige Epoche nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die jüngste Vergangenheit.

Ausnahmeerscheinungen waren sie alle. In kaum einer Familie finden sich so viele künstlerische Talente versammelt. Jedes der sechs Kinder wurde früher oder später schriftstellerisch tätig. Sie erlebten eine privilegierte Kindheit und profitierten vom Ruhm des Vaters.
Aber sie litten auch unter seiner strengen Arbeitsdisziplin und mussten sich gegen das übermächtige Vorbild behaupten.


Die Eröffnungsausstellung des Max Ernst Museums
Bis 5. März 2006

Unter der Kuratorenschaft des Max Ernst Spezialisten Werner Spies sind viele Hauptwerke des Künstlers aus internationalem privaten und öffentlichen Besitz für die Eröffnungsausstellung des Max Ernst Museums zusammengetragen worden (u.a. „L’élue du mal“, 1928, Öl auf Leinwand, Neue Nationalgalerie, Berlin; „Sedona Masks“, 1948, Zement, Musée National d’Art Moderne, Centre Pompidou, Paris; „Les fleurs stilisées“, 1929, Öl auf Leinwand, Privatsammlung; „Une nuit d’amour“, 1927, Öl auf Leinwand, Privatsammlung; „La ville entière“, 1936-37, Öl auf Leinwand, Privatsammlung; „La nuit rhénane“, 1944, Öl auf Leinwand, Privatsammlung; Amour violent, 1924, Öl auf Leinwand, Schweiz, Caspar H. Schübbe). Ergänzt wird diese internationale Schau durch wichtige Dauerleihgaben des Museums wie die monumentale Skulpturengruppe „Capricorn“ aus dem Besitz der Deutschen Bank oder drei Gemälde aus dem Hause Eluard aus dem Besitz der Kultur- und Umweltstiftung der Kreissparkasse Köln. Erstmals in der ganzen Welt zeigt das Brühler Max Ernst Museum mit seiner Sammlung einen Großteil des vielseitigen Schaffens von Max Ernst an einem Ort und in nie gekannter Fülle. So sieht man über 60 seiner Skulpturen sowie sein gesamtes grafisches Oeuvre. Das Herzstück des Museums bilden die erst jüngst erworbenen D-Paintings aus dem Besitz von Dorothea Tanning.

In dem Wechselausstellungssaal werden Ausstellungen zu den Künstlerfreunden, zum Surrealismus oder zu einzelnen Werkgruppen bzw. wichtigen Inhalten in der Kunst von Max Ernst zu sehen sein.


Willi Baumeister – Von der Heydt Museum, Wuppertal (12.02. – 26.03.2006) FIGUREN UND ZEICHEN

Das Von der Heydt-Museum zeigt in Zusammenarbeit mit dem Bucerius Kunstforum eine Willi Baumeister Retrospektive. Baumeister (1889-1955), als vehementer Streiter für die moderne Abstraktion, bot einer ganzen Generation von Malern nach dem Zweiten Weltkrieg Anknüpfungspunkte. Die Ausstellung wurde anlässlich des 50. Todestags des Künstlers zusammengestellt. Sie bezieht sich in Struktur und Anordnung auf die letzte von Willi Baumeister selbst eingerichtete Retrospektive im Stuttgarter Kunstverein 1954. So wurde eine Präsentationsform gewählt, die Baumeister selbst favorisierte; nicht die konventionelle Reihung von Bildern, sondern ihre Gruppierung und Anordnung nach freiem Rhythmus.

Zu Wuppertal hatte Baumeister eine ganz besondere Beziehung. Nachdem Gemälde von ihm im Zuge der Aktion „Entartete Kunst“ beschlagnahmt worden waren, konnte er von 1937 bis 1944 zusammen mit Oskar Schlemmer und Franz Krause in dem von dem Wuppertaler Lackfabrikanten Dr. Kurt Herberts eingerichteten „Institut für Malstoffkunde“ arbeiten. In dieser Zeit fand ein intensiver Austausch zwischen Baumeister und Schlemmer statt. In jene Zeit fällt auch eine neue Epoche seiner Malerei mit schwarzen Formlingen und Ideogrammen.
Mit dem Atelierbild I von 1923 und Bildern aus den Montaru-, Aru- und Eidos-Serien besitzt das Von der Heydt-Museum wichtige Werke aus entscheidenden Schaffensphasen.


„Da war auch Kunst in Theresienstadt“

Veranstaltungsreihe mit Konzerten, Ausstellungseröffnung und einem Zeitzeugen im Januar 2006

„Theresienstadt“ – den Namen dieses Konzentrationslagers verbindet man sicher nicht direkt mit Kunst und Kultur. Trotzdem fand in den Jahren 1941 bis 1944 in diesem so genannten „Durchgangslager“ ein sehr vielfältiges und farbiges kulturelles Leben statt. Komponisten, Maler, Filmemacher… konnten die Kunst, zumindest vorübergehend, als eine Art Überlebensstrategie nutzen. Von den etwa 140 000 Häftlingen in Theresienstadt haben ca. 18 000 überlebt, die anderen wurden in Vernichtungslager wie Auschwitz deportiert und dort getötet.
Die Kunst in Theresienstadt, die vielen Konzerte, die Aufführungen voller Schwung und auch Ironie, die sogar eine „Fledermaus“ oder „Verkaufte Braut“ im Lager möglich machten, ist Thema einer Folkwang Veranstaltungsreihe im Januar 2006: „Da war auch Kunst in Theresienstadt“.

Vom 19. bis 27. Januar 2006 gibt es drei Konzerte, eine Ausstellungseröffnung und das Gespräch mit einem Überlebenden aus Theresienstadt zu diesem Thema. Dazu Initiator und für die Konzeption verantwortlicher Folkwang Professor Horst Weber, der sich seit 15 Jahren mit dem Thema Exilforschung beschäftigt: „Theresienstadt war Anfang der 40er Jahre im Deutschen Reich der einzige Ort, an dem man alles spielen konnte, von Jüdischer Musik über Klassik, bis zur Avantgarde. Es gab ein eigenes Streichorchester und viele Komponisten haben ironischerweise gerade dort eine besonders kreative, schöpferische Arbeitszeit gehabt.“
Die Veranstaltungsreihe beginnt am 19. Januar, Donnerstag, um 19 Uhr mit der Ausstellungseröffnung (läuft bis 17. Februar) im Foyer der Neuen Aula. Hier werden Reproduktionen von Exponaten aus dem Jüdischen Museum Prag gezeigt, unter anderem berührende Kinderzeichnungen. Am gleichen Abend um 20 Uhr geht es im Kammermusiksaal weiter mit einem der letzten Überlebenden Theresienstadts : Der Geiger Prof. Thomas Mandl (mit 14 Jahren im Lager inhaftiert) wird im Gespräch mit Horst Weber von seinen persönlichen Erlebnissen erzählen. Um 21 Uhr findet ebenfalls im Kammermusiksaal das erste Konzert der Reihe statt: An diesem Klavierabend werden Werke von in Theresienstadt inhaftierten Komponisten (Pavel Haas, Gideon Klein, Viktor Ullmann) zu hören sein. Es spielen Studierende der Klasse Prof. Till Engel. Engel selbst wird die „Sonate 27. April 1945“ von Karl Amadeus Hartmann aufführen, die unter dem Eindruck der Befreiung Dachaus am 27. April 1945 entstanden ist.

Am 20. Januar, Freitag, um 20 Uhr findet im Kammermusiksaal das zweite Konzert der Reihe statt: „Hommage à Theresienstadt“ . Hier werden Kompositionen der Klasse Prof. Günter Steinke gespielt, alles Uraufführungen , die einen Bezug zum Thema haben. Insgesamt sind dies 16 kammermusikalisch besetzte Stücke.

Das dritte Konzert findet eine knappe Woche später, am 27. Januar (Freitag) um 20 Uhr im Kammermusiksaal statt. Dies ist übrigens der Gedenktag zur Befreiung von Auschwitz. An diesem Abend geht es um kammermusikalische Werke , die allesamt in Theresienstadt entstanden sind ; vom Kunstlied bis zum Streichquartett. Die musikalische Leitung liegt bei Prof. Alexander Hülshoff, moderieren wird Prof. Horst Weber.


Verliebt in die deutsche Sprache
Die Odyssee des Edgar Hilsenrath
Akademie der Künste, Berlin bis 15. 1. 2006

„Ich habe mich in sie verliebt, als ich neun war, damals in Polen. Ich wurde von ihr getrennt, aber ich bin ihr treu geblieben, ein Leben lang.“ In dem noch unpublizierten Roman „Berlin … Endstation“ läßt der Schriftsteller Edgar Hilsenrath (geboren 1926) sein Alter ego Joseph Leschinsky von einer Geliebten schwärmen, der deutschen Sprache, zu der er nach den Irrfahrten des Lebens zurückkehren würde. Hilsenrath, Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie, hat selbst eine Odyssee hinter sich. Emigriert nach Rumänien, deportiert in ein Ghetto in der Ukraine, überlebte er den Holocaust, wanderte nach Palästina aus, ging 1951 in die USA, bis er Ende 1975 nach Berlin kam. Die deutsche Sprache hatte er wie einen Schatz gehütet. Seine ersten Bücher, der Roman „Nacht“ und die bitterböse Satire „Der Nazi & der Friseur“, wurden gleichwohl zunächst auf englisch erfolgreich. Zu viele Tabus verzögerten die Aufnahme in Deutschland. Inzwischen ist Edgar Hilsenrath ein mehrfach preisgekrönter Autor; sein literarisches Archiv befindet sich in der Akademie der Künste. Eine Wanderausstellung, die im neuen Akademiegebäude am Pariser Platz 4 beginnt, würdigt einen großen Schriftsteller, der den Katastrophen des letzten Jahrhunderts literarische Gestalt gegeben hat.


„BRÜCKE – Die Geburt des deutschen Expressionismus“

Bis 15. Januar 2006

Brücke-Museum in der Berlinischen Galerie
Die Gründung der Künstlergruppe „Brücke“ 1905, eines der wichtigsten Ereignisse in der Kunst des 20. Jahrhunderts, jährte sich im Juni 2005 zum 100sten Mal. Den abschließenden Höhepunkt der Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr verspricht die Ausstellung „BRÜCKE – Die Geburt des deutschen Expressionismus“.

Sie vereint ca. 220 Meisterwerke der „Brücke“-Künstler Kirchner, Heckel, Schmidt-Rottluff, Pechstein, Nolde, Mueller und Amiet sowie ihrer künstlerischen Verwandten, wie Edvard Munch und Ferdinand Hodler, aus zahlreichen öffentlichen und privaten internationalen Sammlungen – zum Teil selten gezeigt, einige erstmals in Berlin zu sehen.

Nach Madrid und Barcelona ist die Ausstellung des Brücke Museums
in der Berlinischen Galerie die dritte und letzte Station der umfangreichen Retrospektive, die in Malerei, Zeichnung, Druckgrafik und Plastik außerordentliche Einblicke in das Leben und Arbeiten der „Brücke“-Künstler gibt.


Ausgegrenzt. Kunst in Hamburg 1933-1945
Bis 13. November 2005

Künstler, die sich den Kunstvorstellungen der Nationalsozialisten nicht beugen wollten, wurden ausgegrenzt.

Auch in Hamburg waren in dieser Zeit der Unfreiheit die Künstler Opfer des Kunstdiktats. Waren sie auch noch Juden, Kommunisten oder sonstige Abweichende, drohte ihnen Verfolgung. Viele von ihnen versuchten weiterhin als Künstler zu arbeiten. Angst, ja Verzweiflung sind in ihren Bildern gegenwärtig.

Unter dem Titel Ausgegrenzt. Kunst in Hamburg 1933-1945 wird die Hamburger Kunsthalle Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphik von 47 Künstlerinnen und Künstler zeigen.

Scheinbar arglose Bildthemen wie Landschaften und Stilleben von Karl Kluth, Eduard Bargheer, Ivo Hauptmann und Fritz Flinte bekommen eine weitere Bedeutung, wenn man bedenkt, unter welchen Bedingungen sie entstanden sind. Die Bedrückung wird als drohende Gefahr spürbar.

Das von Brüchen gezeichnete Leben vieler Hamburger Maler jener Zeit spiegelt sich im oft bitteren Ausdruck ihrer Selbstbildnisse. Im Ausdruck gänzlich unterschiedlich, rücken die Bildnisse von Anita Rée und Paula Gans auf diese Weise eng zusammen.

Der Krieg, besonders der Feuersturm über Hamburg im Sommer 1943, war für viele Künstler Anlass, die zerstörte Stadt im Bild festzuhalten oder eindrucksvolle Zeugnisse der Menschen im Krieg zu zeichnen und zu malen.

Das letzte Kapitel der Ausstellung, Nach dem Ende, macht den Zwiespalt zwischen der Verzweiflung über Tod und Zerstörung und der Hoffnung auf Erneuerung anschaulich.

Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit Dr. Maike Bruhns, die sich seit vielen Jahren mit dieser Zeit beschäftigt. Eine Reihe von Werken kommt aus ihrer Sammlung. Doch auch Gemälde der Hamburger Kunsthalle und Werke aus Privatbesitz werden zu sehen sein.


„Erinnerung an… “
Juan Allende-Blin – Ein imaginäres Cabaret.
Chansons und Texte von Kurt Tucholsky, Bertolt Brecht,
Alfred Lichtenstein, Else Lasker-Schüler, Yvan Goll,
Walter Mehring u.a.

Eva Nievergelt – Sopran, Henning Kaiser – Tenor,
Lucius Rühl – Klavier, Robert Schoen – Rezitation/Schauspiel, Juan Allende-Blin – Regie.

Dienstag, 22.November 2005, 20 Uhr

Veranstalter: Kantorei Barmen-Gemarke


George Enescu – Weltbürger vom Rande Europas

Anlässlich des 50. Todestages des Komponisten George Enescu hat die UNESCO das Jahr 2005 auch zum Enescu-Jahr ausgerufen. Insbesondere in Deutschland ist dieser Ruf bislang weitgehend ungehört geblieben.

Während das verlegte Gesamtwerk Enescus mittlerweile mehrfach eingespielt ist, ist der Name Enescu im Konzertsaal wie auch in der wissenschaftlichen Diskussion außerhalb Rumäniens nach wie vor nahezu unbekannt. Aus diesem Grunde haben sich Musiker und Musikwissenschaftler in Berlin entschlossen, den in Rumänien geborenen Komponisten im Rahmen eines mehrtätigen Projekts vorzustellen. Das Projekt umfasst ein dreitägiges musikwissenschaftliches Symposium und vier Konzerte im Zeitraum vom 26. bis 29. Oktober 2005. Zeitgleich wird in den Räumen des Rumänischen Kulturinstituts „Titu Maiorescu“ eine Malerei-Ausstellung mit Werken von aus Rumänien stammenden Malern mit dem Schwerpunktthema „Musik“ stattfinden.


Flüchtlingswege im 2. Weltkrieg. Auf den Spuren von Lisa Fittko, Otto Freundlich und Pitt Krüger

05. – 12. November 2005

Die Grenzübergänge in den Pyrenäen waren im 2. Weltkrieg die einzigen Rettungswege der Verfolgten des Naziregimes aus ganz Europa zum letzten freien Überseehafen in Lissabon. Hier spielten sich dramatische Flüchtlingsschicksale ab, da auch Frankreich Konzentrationslager unterhielt und einen Auslieferungsvertrag für Flüchtlinge mit dem Nazideutschland geschlossen hatte.

In diesem Bildungsurlaub nähern Sie sich diesen Themen auf drei Arten:

– Bei der Lektüre und Diskussion der höchst mitreißend geschriebenen Bücher von Lisa Fittko, die als deutsche Jüdin selber Verfolgte des Naziregimes war und später als Fluchthelferin agierte

– Bei Exkursionen zu den Resten der französischen Konzentrationslager in Rivesaltes und Argelès, Gesprächen mit Zeitzeugen und lokalen Historikern und der Beschäftigung mit dem Schicksal des Malers Otto Freundlich unter dem Thema Kunst und Politik

– Sowie als Höhepunkt bei der gemeinsamen Wanderung entlang des Flüchtlingrpfades am Steilufer des Mittelmeeres von Frankreich über die Grenze nach Spanien mit Besichtigung des Walter-Benjamin– Memorials in Port-Bou.


Erich Fried Tage
24. bis 27. November 2005

Literaturhaus Wien
A-1070 Wien, Zieglergasse 26A
Ungefragt. Über Literatur und Politik

„Und warum sollten die Dichter, wenn sie denn klärende Kommentare zum Lauf der Welt und Zeit schreiben, Pamphlete, Programme, Verhaltensempfehlungen – weniger oft irren als der Nächstbeste?“
(Christoph Ransmayr, Rede zur Verleihung des Brecht-Preises für Literatur 2004)


Deutsche Intellektuelle im Exil
Bis 10. November 2005 in der VHS Dortmund

Im Rahmen des Exils aus dem nationalsozialistischen Deutschland stellt der Versuch, in den USA eine Deutsche Akademie der Künste und Wissenschaften im Exil zu gründen, eine bisher wenig bekannte Unternehmung dar. Es ist weniger der letztlich auch aus finanziellen Gründen gescheiterte Versuch dieser Akademiegründung als die wichtige Tätigkeit der damit verbundenen Hilfsorganisation „American Guild for German Cultural Freedom“, die Exilgeschichte geschrieben hat. Die Ausstellung verdeutlicht anhand ausgewählter Dokumente, Faksimiles und Fotos, welche Hilfe die „Guild“ in Form von Geld und Ausreisevisa für Schriftsteller und Intellektuelle geleistet hat, die auf der Flucht vor den Nazis im besetzten Frankreich via Marseille nach Amerika wollten. Darunter waren bekannte Namen wie Anna Seghers und Ernst Bloch, aber auch sehr viele Unbekannte und heute Vergessene.

Die Ausstellung wurde vom Deutschen Exilarchiv der Deutschen Bibliothek in Frankfurt zusammengestellt und ist im Forum der VHS vom 24. 10. – 10. 11. 2005 zu besichtigen.
Öffnungszeiten: Montag – Freitag 10.00 – 19.30 Uhr, Sa/So 10.00. 15.30 Uhr.
Auf Anfrage besteht die Möglichkeit einer kurzen Einführung in die Ausstellung für Gruppen. Anfragen unter Tel. 50-25616.
Im Begleitprogramm werden drei Personen durch Vorträge näher vorgestellt, die in der Ausstellung Erwähnung finden: Richard A. Berman, einer der beiden Initiatoren der Akademie und der „Guild“,
Anna Seghers als damals schon bekannte Autorin und Maria Leitner, eine heute so gut wie vergessene Journalistin und Reportageschriftstellerin. Der zweiteilige Film „Fluchtweg nach Marseille“ schildert die Exilerfahrungen anhand des Berichtes „Transit“ von Anna Seghers.


Exilerfahrung und Kreativität
Deutsch-französische Schreibwerkstatt vom 24. bis 29. Oktober 2005 in Marseille

Wir organisieren den Literaturaustausch zwischen deutschen und französischen Autorinnen und Autoren und fördern die Übersetzung und Verbreitung neuer Texte in beiden Sprachen.
Wir führen regelmäßig Autoren-Übersetzungswerkstätten in Frankreich und Deutschland durch, organisieren Autorenlesungen und veröffentlichen neue Texte und deren Übersetzung in unserem eigenen zweisprachigen Jahrbuch Nord Süd Passage.
Wir kreieren im Rahmen des deutsch-französischen Kulturaustauschs unterschiedliche Programme für Schrifsteller, Übersetzer und literaturinteressierte Amateure. Wir bereiten Dichterlesungen vor, um neue Autoren im Nachbarland bekanntzumachen. Deutsch-französische Schreibwerkstätten gehören ebenso zu unserem Programm wie die literarischen Spaziergänge durch Marseille, zu denen wir ein breites Publikum (Kulturtouristen, Kongressteilnehmer, Stadt- und Literaturliebhaber) einladen.


Das zweite Leben – Thomas Mann 1955-2005
Lübeck, Katharinenkirche, bis 31. Oktober

Anlässlich des 50. Todestages von Thomas Mann am 12. August zeigt das Buddenbrookhaus die Ausstellung „Das zweite Leben – Thomas Mann 1955-2005“.

In sieben Abteilungen illustrieren Hörinseln und -duschen, Filmstationen und Projektionen, Lesepulte und Textinstallationen das mediale Nachleben Thomas Manns. Diese literarische Installation nähert sich der Frage nach der aktuellen Bedeutung Thomas Manns über die wechselnden Sichtweisen seiner Wirkung.

Thomas Mann war ein Meister der Selbstinszenierung. Er verstand es, die Wahrnehmung seines Werkes und seiner Person zu lenken. Doch damit ist das Bild, das sich die Nachwelt von ihm machte, keineswegs festgelegt. Unumstritten die Bedeutung des literarischen Werkes – umstritten der Autor selbst.

Der Besucher kann sich auf einem chronologischen Pfad entlang der Stationen durch diese wechselvolle Wirkungsgeschichte begeben: Anfangs bestimmten Thomas Manns Selbstentwürfe das Bild. Medien und Wissenschaft pflegten die „offizielle“ Lesart vom Verteidiger der Humanität in der Tradition Goethes und vom Repräsentanten des Bildungsbürgertums. Zum 100. Geburtstag entzündete sich 1975 an der „devoten Glorifizierung“ Thomas Manns, an den Gedenkfeiern als „deutschem Exzess“ heftiger Widerstand.

Eine weitere Abteilung thematisiert die Veröffentlichung der Tagebücher seit Ende der Siebzigerjahre. Sie boten nicht nur Einblick in die Werkstatt des Schriftstellers, sondern gaben auch Intimstes preis. Weitere Revisionen des Thomas Mann-Bildes wurden so in Gang gebracht: der Mensch Thomas Mann rüttelte posthum am eigenen Dichterdenkmal – ein geplanter Neuentwurf seiner selbst? Schließlich bemächtigte sich das Fernsehen Thomas Manns und entdeckte seine medialen Qualitäten als Patriarch einer schillernden Familie. Der Fernsehdreiteiler „Die Manns“ wurde 2001 gefeiert als „nationales Ereignis“, als die endgültige „Heimkehr“ Thomas Manns.

Thematisch übergreifende Abteilungen widmen sich zum Einen den Reaktionen von Autoren auf das übergroße Werk des Kollegen und Vorgängers. Die Antwort auf die Frage „Was bedeutet Ihnen Thomas Mann“ diente über Jahrzehnte der Bestimmung des eigenen Standorts. Zum Anderen wird die divergente Wahrnehmung Thomas Manns in Ost und West sowie schließlich die Popularisierung seiner Werke durch den Film behandelt.

„Das zweite Leben“ – eine erste Bilanz und der Versuch einer Antwort auf die Fragen: Wo befindet sich Thomas Mann im kulturellen Gedächtnis? Wer bestimmt den Ort? Und was gibt es hinter all den Thomas Mann-Bildern für uns heute noch zu entdecken?

Moderne Ausstellungstechnik wirkt dabei als Kontrapunkt an historischem Ort: Die Katharinenkirche der Franziskaner aus dem 14. Jahrhundert ist ein Meisterwerk gotischer Baukunst – das angrenzende Katharineum besuchte Thomas Mann als Schüler.


„BRÜCKE – Die Geburt des deutschen Expressionismus“
Bis 15. Januar 2006

Brücke-Museum in der Berlinischen Galerie
Die Gründung der Künstlergruppe „Brücke“ 1905, eines der wichtigsten Ereignisse in der Kunst des 20. Jahrhunderts, jährte sich im Juni 2005 zum 100sten Mal. Den abschließenden Höhepunkt der Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr verspricht die Ausstellung „BRÜCKE – Die Geburt des deutschen Expressionismus“.

Sie vereint ca. 220 Meisterwerke der „Brücke“-Künstler Kirchner, Heckel, Schmidt-Rottluff, Pechstein, Nolde, Mueller und Amiet sowie ihrer künstlerischen Verwandten, wie Edvard Munch und Ferdinand Hodler, aus zahlreichen öffentlichen und privaten internationalen Sammlungen – zum Teil selten gezeigt, einige erstmals in Berlin zu sehen.

Nach Madrid und Barcelona ist die Ausstellung des Brücke Museums
in der Berlinischen Galerie die dritte und letzte Station der umfangreichen Retrospektive, die in Malerei, Zeichnung, Druckgrafik und Plastik außerordentliche Einblicke in das Leben und Arbeiten der „Brücke“-Künstler gibt.


Von Liebermann zu Pechstein – Kunst der Berliner Secession

Noch bis zum 16.10.05

Aus Anlass „100 Jahre Brücke 1905–1913“ zeigt das Stadtmuseum Berlin aus eigenen Beständen Malerei, Grafik und Skulptur der Berliner Secession. In dieser Ausstellungsgemeinschaft hatten sich die Brücke-Künstler 1908 in Berlin vorgestellt.
Die Ausstellung spürt dem reichen Spektrum künstlerischen Ausdrucks während der drei Jahrzehnte von 1888 bis 1918 nach. Der Bogen spannt sich vom ersten Auftritt des Impressionismus zur Zeit Wilhelms II. bis hin zur Auseinandersetzung des Expressionismus mit Krieg und Revolution. Berücksichtigt wird dabei die Vorgeschichte der Secession, die große Zeit der Gründungsphase wie die weitere, durch Spaltungen und nachdrängende Strömungen geprägte Entwicklung. Gezeigt werden ca. 100 Arbeiten, u.a. von Ernst Barlach, Max Beckmann, Lovis Corinth, Lyonel Feininger, George Grosz, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Oskar Kokoschka, Käthe Kollwitz, Walter Leistikow, Max Liebermann, Ludwig Meidner, Edvard Munch, Max Pechstein, Max Slevogt, Lesser Ury und Heinrich Zille.


Bernhard Wicki – Fotografien

Bis 02.10.2005
Ausstellung -PINAKOTHEK DER MODERNE – KUNST

Bernhard Wicki erlangte 1959 mit seinem Film »Die Brücke« Weltruhm, zuvor hatte er sich als Schauspieler in Film und Theater einen Namen gemacht. Bis heute unbekannt ist, dass Wicki in den 50er Jahren fotografierte und ein Werk hinterlassen hat, das nicht nur seine Arbeit als Regisseur vorbereitete, sondern eine individuelle künstlerische Handschrift trägt. Die Fotografie war für Wicki das entscheidende Instrumentarium, sich optisch auszudrücken.

Die Ausstellung zeigt erstmals 80 Originalfotografien (Vintage Prints) aus dem Nachlaß des Künstlers. Der repräsentative Querschnitt durch das fotografische Werk wird in einem Katalogbuch (Kooperation Pinakothek-DuMont) dokumentiert und von einem Film- und Vortragsprogramm begleitet.

Die Ausstellung wird 2006 vom Niederösterreichischen Landesmuseum, St.Pölten und anderen Institutionen übernommen.

Ab September 2005 zeigt das Goethe-Institut e.V .eine Tourneeausstellung mit 40 Neuabzügen von Bernhard Wicki, die an ausgewählten Orten weltweit zu sehen sein wird.


Max Beckmann
Bilder aus Baden-Baden
Bis 18. September 2005

Zwei Werke von Max Beckmann aus der Sammlung Frieder Burda geben den Anstoß zur ersten Ausstellung der Gemälde und Zeichnungen, die auf Beckmanns mehrfache Aufenthalte in Baden-Baden zurückgehen und Motive aus der Stadt und ihrer Umgebung verwenden. Schon 1923 entstand auf dem Höhepunkt der Inflation die drangvolle Gesellschaftsszene Tanz in Baden-Baden (Pinakothek der Moderne, München).

Kern der Ausstellung sind zehn Gemälde und über zwanzig Zeichnungen und Skizzen, die auf Max Beckmanns Aufenthalte in Baden-Baden zwischen 1935 und 1937 und seine von dort aus unternommenen Spaziergänge zurückzuführen sind. Damals hielt sich der Maler jeweils für mehrere Wochen im renommierten Sanatorium Dr. Dengler auf, um seine angegriffenen Gesundheit zu stabilisieren. Er hatte sein Lehramt an der Frankfurter Städelschule mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten verloren und lebte zurückgezogen in Berlin. Kurze Zeit nach seinem letzten Besuch in Baden-Baden emigrierte er mit seiner Frau nach Amsterdam. Vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund und Beckmanns kritischer Lebenssituation erscheinen die Bildmotive aus der Kurstadt in einem neuen Licht.


La Mémoire de l’Exil
Atelier d’écriture
29 août – 3 septembre 2005 à Aix-en-Provence

Au début de la Seconde Guerre Monidale, la tuilerie au village Les Milles, près d’Aix-en-Provence, a été transformé en camp d’internement pour “étrangers non-désirables”. Entre 1939 et 1943, de nombreux artistes et intellectuels antifascistes ont séjourné plus ou moins longtemps dans ce camp. Parmi eux, de célèbres écrivains et peintres comme Max Ernst, Golo Mann, Lion Feuchtwanger et Wols.
Dans le cadre de notre atelier d´écriture organisé par l’association PASSAGE & Co.(loi 1901) et animé par DOROTHÉE VOLUT (auteur) et SABINE GÜNTHER (auteur, traductrice), nous nous rendrons sur les traces des artistes qui ont été internés au camp des Milles mais aussi des poètes contemporains dont l’œuvre est marquée par l’expérience de l’exil. À partir de leurs textes et dessins, nous créerons ensemble de nouveaux textes de poésie et apprendrons à jouer avec les mots. À la fin de l’atelier, nous présenterons nos textes lors d’une soirée littéraire et mettrons en place leur publication sur internet.

Pour d’autres informations, cliquetez ici, svp. (PDF)

Renseignements/Inscriptions:
Sabine Günther / PASSAGE & Co.
Chemin de la porte rouge
F – 13530 TRETS
Tél/Fax: 04.42.29.34.05
Mobil: 06 63 52 63 71
Email: sabine.gunther@wanadoo.fr
Web: www.passage-co.com

Der Verein für deutsch-französischen Kulturaustausch PASSAGE & Co. bietet in diesem Jahr vom 29.8.-4.9. eine deutsch-französi-sche Schreibwerkstatt zum Thema Emigranten-Künstler in Aix-en-Provence und Marseille während des 2. Weltkriegs, insbesondere im Lager Les Milles, an.

Für weitere Informationen, klicken Sie bitte hier (PDF-Dokument)


Music und Dachau

KZ-Gedenkstätte Dachau bis 28. August 2005

Anton Zoran Music, 1909 in Bukovica bei Görz/Gorica/Gorizia geboren, wurde als Maler in Zagreb ausgebildet und ging 1943 nach Venedig, wo er im Oktober 1944 verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau verschleppt wurde. Dort zeichnete er heimlich und begann kurz vor der Befreiung die fürchterliche Situation im Lager zu dokumentieren. Sein Werk spürt seit den 1970er Jahren immer wieder den Erfahrungen des Graunes und des im Konzentrationslager Gesehenen nach.


„Seelenverwandt“. Ungarische Fotografen 1914 – 2003
Ausstellung im Martin-Gropius-Bau, Berlin
Bis 28. August 2005

„Seelenverwandt“ nennt der ungarische Schriftsteller Péter Nádas die von ihm kuratierte Ausstellung ungarischer Fotografien aus dem Zeitraum von 1914 bis 2003. Sie zeigt Arbeiten so berühmter Fotografen wie László Moholy-Nagy, André Kértesz, Brassaï, Lucien Hervé, Robert Capa, Eva Besnyö und Martin Munkacsi, aber auch von vielen bislang im Westen unbekannten Fotografen.

Péter Nádas, der seine Berufslaufbahn selbst als Fotograf begonnen hat, wagt einen subjektiven Blick auf die Geschichte der ungarischen Fotografie im 20. Jahrhundert. Er zieht Verbindungslinien zwischen eigenen Fotografien und Fotografien derer, die Ungarn frühzeitig verlassen haben – und in Ländern wie Deutschland, Frankreich oder den USA bekannt geworden sind – und Fotografien derer, die im Land blieben.

Nádas entdeckt überraschende Gemeinsamkeiten in der Wahl ähnlicher Themen und Motiven, die in einem speziellen Interesse ungarischer Fotografen an Geschichte begründet sein könnten. Besonders die Erfahrungen des 1. Weltkrieges haben die visuelle Wahrnehmung geschärft und das Interesse auf die Situation des Menschen in einer lebensfeindlichen Umwelt gelenkt. So scheinen die Fotografien des jungen André Kertész vom 1. Weltkrieg auf die späteren, in Paris entstandenen surrealistischen Motive zu verweisen. Gleichzeitig öffnen sie einen Spannungsbogen zu Robert Capas Fotografien vom 2. Weltkrieg.

Dieses Interesse an den Lebensbedingungen der Armen und Entrechteten durchzieht seitdem wie ein roter Faden das Werk ungarischer Fotografen. Besonders die Fotografinnen Kata Kálmán, Klára Langer und Ata Kando beeindrucken durch sensible Reportagen und Porträts aus den 30er bis 50er Jahren.

Hoffnung auf Veränderung gab es während der Zeit der ungarischen Räterepublik. Nach deren Sturz 1919 gingen viele Revolutionäre und Avantgardekünstler außer Landes: nach Paris, Berlin und Wien. László Moholy-Nagy wurde 1923 von Walter Gropius an das Weimarer Bauhaus berufen – der vielleicht erfolgreichste ungarische Künstler in Deutschland. 1925 erschien sein bedeutendes Buch „Malerei, Fotografie, Film“ in der Baushausreihe. Moholy-Nagy prägte entscheidend das Neue Sehen, er entwickelte das Fotogramm und erprobte gewagte fotografische Einstellungen: Impulse, die von ungarischen Studenten am Bauhaus wie Judit Kárász aufgenommen wurden. Die vom Bauhaus vertretene Synthese von Kunst und Leben zog auch die junge Budapester Fotografin Eva Besnyö 1930 nach Berlin. Sie wollte, wie auch ein Jahr später Endre Ernö Friedmann (der sich später Robert Capa nannte), der restriktiven politischen Situation unter dem Horthy-Regime in Ungarn entkommen. Beide hatten in Berlin Kontakte zu linken Kreisen. Fotografisch suchte Besnyö die Poesie im Alltag und im Alltäglichen, Capa engagierte sich für politische Themen. Nach 1933, mit Beginn der Naziherrschaft, mussten die in Berlin ansässigen ungarischen Fotografen aus Deutschland fliehen.

Nádas stellt sein fotografisches Oeuvre in einen spannenden Dialog mit den Arbeiten der 29 anderen ungarischen Fotografen. Seine Philosophie „Schwarz von schwarz unterscheiden“ ist in vielerlei Hinsicht zu deuten: als Suche nach dem Unterschied zwischen Illusion und Realität und als Suche nach Klarheit über sich und die Welt.


Kunst in Auschwitz 1940–1945
150 Kunstwerke aus der Sammlung des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau in Oswiecim
Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum bis 14. August 2005

Das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau in Oswiecim besitzt eine weitgehend unbekannte, umfangreiche Sammlung bildender Kunst. Hierzu zählen 1470 Kunstwerke, die in der Zeit von 1940 bis 1945 im Konzentrationslager Auschwitz entstanden sind. Dieser Teil der heutigen Sammlung umfasst Stillleben, Landschaften, Karikaturen, Genreszenen und vor allem Porträts.

Der 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz ist uns Anlass, 150 Kunstwerke aus der Lagerzeit in einer Ausstellung zu präsentieren.


Max Ernst: A Retrospective
Metropolitan Museum of Art, New York
Bis 10. Juli 2005

A founding member of the Surrealist group in Paris, German-born Max Ernst (1891–1976) was one of the most inventive artists of the 20th century. His paintings, steeped in Freudian metaphors, private mythology, and childhood memories, are regarded today as icons of Surrealist art. Comprising some 180 works, this exhibition—the first retrospective to be shown in New York in 30 years—includes his most important paintings, his celebrated collages, drawings, sculptures, and illustrated books lent by private and public collections in Europe and the United States.


Exile and Patronage
Internationale Konferenz an der Universität Birmingham, vom 11. bis 13. Juli 2005

„This conference is being jointly organised by the Department of History of Art, the Department of Theology (both University of Birmingham), the George Bell Institute (Birmingham, UK), the Historisches Seminar, University of Zurich (Switzerland) and the Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung, TU Dresden (Germany). It will take place at the Barber Institute of Fine Arts at the University of Birmingham, a superb location which combines an internationally admired art gallery with a concert hall and lecturing facilities.

In the spirit of Bishop George Bell (1883-1958), who was a patron of refugees from National Socialism in the 1930s and 1940s, the conference is planned to be interdisciplinary, concentrating on the patronage of those refugees who became known in the fields of

visual culture/fine art, music and drama publishing houses politics (including parties and party-affiliated organisations) the business world/companies (e.g. Marks & Spencer, BBC) and scholarship in the arts and humanities (theology, ancient history, contemporary church history, classics, archaeology and history of art).

The conference seeks to explore patronage not only as a phenomenon involving individuals, but also as a co-operative and even corporate one embracing societies, movements, groups and companies.

Although past conferences have dealt with the refugees‘ contributions to these fields (e.g. Hitler’s Gift to Britain, London, Sept. 1996; Bildende Künstlerinnen und Kunsthistorikerinnen im Exil, Halle, Oct. 2000; Theologen im Exil – Theologie des Exils, Mainz, Nov. 1999 and German-Language Broadcasting of the BBC, London, Sept. 2002, Antike und Altertumswissenschaften in der Zeit von Faschismus und Nationalsozialismus, Zürich, 1998), none has so far explored the topic from the perspective of patronage. This conference will be the first to highlight patronage and with it touch on themes of cultural/intellectual/economic exchange and transfer.

Though the organisers seek to focus principally on the exile in Britain (including, however, transit countries such as Switzerland, Czechoslovakia, France, the Netherlands and Scandinavia) and chronologically the period around the exile from Nazi Germany, abstracts are also invited beyond these boundaries, if they can make an important case of patronage. Furthermore, papers are welcome which examine the phenomenon of patronage and exile from a broader, theoretical viewpoint.“


Brücken über die Zeit
Von Max Liebermann bis Willi Baumeister: Wege deutscher Kunst 1933-1961
Die Neue Nationalgalerie Berlin zu Gast in Corvey
Bis 5.6.2005

Berlin und Dresden waren auch im vorigen Jahrhundert nicht nur vielschichtige Sammelbecken, sondern auch zentrale Schauplätze entscheidender künstlerischer und vor allem politischer Entwicklungen. Die hier ins Blickfeld gerückte Zeit – von 1933 bis 1961 – ist dabei von besonderer Brisanz. Kennzeichnet sie doch einerseits eine Zeit, die wohl zu den dunkelsten Kapiteln deutscher Geschichte gehört, aber andererseits auch den Neubeginn nach 1945, in der Auseinandersetzung mit dieser Vergangenheit und der Frage nach der Zukunft der abstrakten Malerei im Nachkriegsdeutschland Ost und West. Namen wie Max Liebermann, der – in hohem Alter als jüdischer Maler geächtet – 1933 von seinem Amt als Ehrenpräsident der Preußischen Akademie der Künste zurücktrat und Willi Baumeister, der als Lehrer an der Stuttgarter Kunstakademie weitreichenden Einfluss auf die nachrückende Künstlernachkriegsgeneration ausübte sind die künstlerischen Pole, zwischen Figuration und Abstraktion.

Künstler wie die Bildhauer Käthe Kollwitz, Ernst Barlach, Ludwig Kasper, Hermann Blumenthal, stehen für eine Kunst, die auch unter schwierigen Bedingungen einem impressionistischen, ausdrucksbetonten oder strengen Realismus verpflichtet blieben. Sie überlebten die Zeit des Nationalsozialismus nicht, zerbrachen an ihr oder wurden Opfer des Krieges.


Entartete Musik
Eine kommentierte Rekonstruktion zur Düsseldorfer Ausstellung von 1938 im Rahmen der 51. Corveyer Musikwochen 2005
Bis 26.6.2005

Als die Nazis 1933 an die Macht kamen, betrachteten sie dies als den Beginn eines politischen wie auch kulturellen Umsturzes. Sie wollten dem Pluralismus der Weimarer Republik ein Ende bereiten und verfolgten deshalb so unterschiedliche Musiker wie Arnold Schönberg, Ernst Krenek, Kurt Weill und Hanns Eisler, die als „nichtarische“ Künstler den Anforderungen der nationalsozialistischen Rassengesetzgebung nicht genügten. Angegriffen wurden aber auch „arische“ Musiker, die – wie etwa Paul Hindemith und Igor Strawinsky – engen Umgang mit Juden hatten oder mit einem jüdischen Partner verheiratet waren. Die thüringische Stadt Weimar war schon vor 1933 nationalsozialistisch infiltriert gewesen. Unter der Regierung Frick ließ Paul Schultze-Naumburg, der neue Direktor der Kunsthochschule, Gemälde von Bauhaus-Künstlern beseitigen. Zu weiteren prominenten Nazis in Weimar gehörten Baldur von Schirach, Heinz Drewes und Hans Severus Ziegler. Sie alle waren begeisterte Wagnerianer. Drewes organisierte als Leiter der Musik-Abteilung im Propaganda-Ministerium die ersten „Reichsmusiktage“ des neuen Staates, die am 22. Mai 1938, dem 125-ten Geburtstag Richard Wagners, in Düsseldorf begannen. Anlässlich dieser Reichsmusiktage eröffnete Ziegler, Generalintendant des Deutschen Nationaltheaters Weimar, die Propaganda-Ausstellung „Entartete Musik“ für die er verantwortlich zeichnete. Als Vorbild diente ihm die Ausstellung „Entartete Kunst“ (München 1937).

Neben dem Rekonstruktionsversuch der Ausstellung von 1938 durch Peter Girth und Albrecht Dümling (1988) zeigt die Ausstellung auch die Zerstörung des Musiklebens der Weimarer Republik und gibt, wie die „Reichsmusiktage“, einen kursorischen Überblick über das deutsche Musikleben in den Dreißigern.


Max Ernst Ausstellung im Kulturforums Würth, Chur/ Schweiz
Bis 24. Juni 2005

Die Ausstellung ist dem bedeutenden Surrealisten Max Ernst (1891 – 1976) gewidmet. Gezeigt werden druckgraphische Arbeiten und Bücher aus der Sammlung Würth, Künzelsau/D, die von 1919 bis 1974 das gesamte Spektrum dieses wesentlichen Mediums in seinem Werk abdeckt. Darunter Hauptwerke wie „La Femme 100 têtes“, „Histoire naturelle“, „Une Semain de bonté“
Diese graphische Sammlung wurde ursprünglich von dem Max Ernsts – Experten Werner Spies für die Lufthansa zusammengetragen. 1997 ging sie in die im Baden-Württembergischen ansässige Sammlung Würth über. An der Ausstellung werden rund 60 Werke, darunter viele mehrteilige Arbeiten gezeigt.


Bernhard Heisig – Die Wut der Bilder
Museum der Bildenden Künste, Leipzig
Bis 29. Mai 2005

„Das ist ein Künstler,
von dem auch der Kanzler angetan ist.“

Bernhard Heisig ist einer der bedeutendsten deutschen Künstler der Gegenwart. Das ist der Grund, warum Bundeskanzler Gerhard Schröder die Eröffnung der Ausstellung Bernhard Heisig – Die Wut der Bilder im Museum der Bildenden Künste in Leipzig vornahm. Entgegen der naheliegenden Annahme, der Bundeskanzler wolle nur kurzfristig die Aufmerksamkeit von seiner gerade in den letzten Tagen nicht unumstrittenen „Politik“ ablenken, ist das Verhältnis von Gerhard Schröder gerade zur dynamisch-expressiven gegenständlichen und nicht gegenständlichen Kunst nicht auf Kurzfristigkeit angelegt. Schon vor Jahren konnte man von einem befreundeten Galeristen über den ein oder anderen Künstler vernehmen, daß es sich um einen Künstler handele, von dem auch der Kanzler angetan sei.

Allerdings handelt es sich bei Bernhard Heisig um einen Künstler, der die deutsche Geschichte und die eigene Rolle darin schonungslos reflektiert, der in der Verarbeitung des eigenen Erlebten eine politische Konnotation an den Tag legt. Diese Konnotation auf die künstlerische Propaganda der DDR reduzieren zu wollen – deren Nationalpreis Heisig 1978 erhielt -, greift erheblich zu kurz.


relativ jüdisch.
Albert Einstein – Jude, Zionist, Nonkonformist

Eine Ausstellung im historischen Repräsentantensaal der Jüdischen Gemeinde Berlin im Centrum Judaicum bis 6. Mai 2005 und vom 1. bis 30. September 2005.

Albert Einstein bezeichnete sich selbst – nach einer frühen religiösen Phase – als „konfessionslos“. Er lehnte die Vorstellung eines persönlichen Gottes ab. Zugleich war Einstein im Judentum tief verwurzelt.

Konfrontiert mit dem Antisemitismus in Deutschland, erlebte er die jüdische Gemeinschaft als eine Schicksals-gemeinschaft. Ende des Jahres 1932 in den USA beschloss Einstein nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, nicht mehr nach Deutschland zurückzukehren. Von seinem Exil aus konnte er zahllose Verfolgte unterstützen, die sich hilfesuchend an ihn gewandt hatten. Als Einstein nach 1945 vom Ausmaß des Völkermordes an den europäischen Juden erfuhr, war er derart erschüttert, dass er nie wieder deutschen Boden betrat.

Für Einstein standen kulturelle und politische, nicht religiöse jüdische Aspekte im Vordergrund. Ein wichtiges Anliegen war ihm ein friedlicher Ausgleich zwischen jüdischen und arabischen Interessen. Bis zur Gründung des Staates Israel 1948 trat Einstein für eine binationale Lösung in Palästina ein. Gegen Ende seines Lebens bezeichnete er sein Verhältnis „zum jüdischen Volke“ als „die stärkste menschliche Bindung“, die er jemals hatte.


Warschau – Hauptstadt der Freiheit – Der Warschauer Aufstand – August bis Oktober 1944
04.10.2004 – 30.06.2005

Eine Ausstellung des Rates zum Schutz des Gedenkens an Kampf und Martyrium, Warschau, der Botschaft der Republik Polen, Berlin, und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin


Fritz Grünbaum: „Grüß mich Gott“
Ausstellung anlässlich seines 125. Geburtstages am 7. April 2005

Die Ausstellung stellt Leben und Schaffen des österreichischen Kabarettisten der Zwischenkriegszeit, des Operetten-, Revue- und Drehbuchautors, des Bühnen- und Filmschauspielers und auch des Kunstsammlers Fritz Grünbaum dar.
Die Ausstellung wird zweisprachig, deutsch und tschechisch, im Herbst 2005 in Brünn gezeigt.

17. Februar bis 8. Mai 2005
Österreichisches Theatermuseum, Wien


Helmut Newton: A gun for hire

Unbekannte Modefotos von Helmut Newton in Monaco, bis 24. April 2005


Robert Capa – Retrospektive
Martin-Gropius-Bau, Berlin
22. Januar – 18. April 2005

Dem Fotografen Robert Capa, der große Freund von Henri Cartier-Bresson, wird von Januar bis April 2005 im Martin-Gropius-Bau eine außergewöhnliche Retrospektive gewidmet. Sie wurde von der Bibliothèque Nationale de France in Paris konzipiert.
Diese Ausstellung wirft ein neues Licht auf den Fotografen, der gemeinsam mit David Seymour und Henri Cartier-Bresson – dem von Mai bis August 2004 die letzte Retrospektive zu Lebzeiten in Berlin gewidmet war – die Fotoagentur Magnum gründete.
Robert Capa ist bekannt geworden als Kriegsreporter. Er vermochte wie kein anderer dem Schrecken des Krieges wie auch dem Leid der Zivilbevölkerung Ausdruck zu verleihen. Bereits 1938 wurde er von der internationalen Presse als der «bedeutendste Kriegsreporter» ausgerufen. Capa dokumentierte den Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939), den chinesischen Widerstand gegen die japanische Besetzung (1938), den Zweiten Weltkrieg in Europa (1941–1945) und die Landung der Alliierten in der Normandie (1944), den ersten israelisch-arabischen Krieg (1948) und schließlich den Krieg in Indochina (1954), wo er am 24. Mai 1954 von einer Mine tödlich getroffen wurde. Er wurde vierzig Jahre alt.

http://www.berlinerfestspiele.de/de/aktuell/festivals/11_gropiusbau/
mgb_04_programm/mgb_04_kommende_ausstellungen/mgb_04_komm_
Ausstell_ProgrammlisteDetailSeite_1121.php


Felix Nussbaum – Ein deutscher Maler der Moderne

Ausstellung bis 28. März 2005

Paul Klee, Max Beckmann und Pablo Picasso: Dies sind nur einige der vielen bekannten Maler, deren Werke in der großen Jubiläumsausstellung „Zeit im Blick – Felix Nussbaum und die Moderne“ anlässlich des 100. Geburtstages des in Osnabrück geborenen Malers Felix Nussbaum bis 28. März im Felix-Nussbaum-Haus präsentiert werden.


Jawlensky: Meine liebe Galka!

23. Oktober 2004 bis 13. März 2005 im Museum Wiesbaden

Im Jawlensky-Jahr 2004 ehrt das Wiesbadener Museum den bedeutendsten Künstler der Stadt, den Maler Alexej von Jawlensky, zu seinem 140. Geburtstag mit einer großen Sonderausstellung. Thematischer Schwerpunkt ist die langjährige Zusammenarbeit zwischen dem russischen Expressionisten und seiner Agentin und Freundin Galka Scheyer.

Mit rund 120 Gemälden bietet die Ausstellung einen umfassenden Überblick über Jawlenskys künstlerisches Gesamtwerk. Sie verfolgt insbesondere seinen Weg als Mitglied der Künstlergruppe „Die Blaue Vier“ in die damals noch sehr junge internationale Kunstszene Amerikas. Zugleich fächert sie ein Stück lokaler Entstehungs- und Wirkungsgeschichte seines Werkes im Wiesbaden der 20-er und 30-er Jahre auf.

Weitere Infos finden Sie hier:
http://www.wiesbaden.de/jawlensky


Moï Wer, Ci-Contre, 1931

Ausstellung bis 27.02.2005 in der Pinakothek der Moderne, München

Der litauisch-jüdische Künstler Moï Ver (1904-1995), in den 20er Jahren Student am Dessauer Bauhaus und Freund des ungarischen Konstruktivisten Laszlo Moholy-Nagy, kam 1929 nach Paris. In spannungsgeladenen und atemberaubend neuen Fotografien erschafft er ein rhythmisiertes Kaleidoskop der modernen Metropole. 1931 erschien sein Bildband „Paris“ mit überwälti-gendem Erfolg. Im gleichen Jahr entstand der Buchentwurf „Ci-Contre“ („Gegenüber“) mit 110 Originalfotografien. Dieser konnte jedoch in der Folge von 1933 – Moï Ver ging ins palästinensische Exil – nicht mehr realisiert werden. Anlässlich des 100. Ge-burtstags des Künstlers wird „Ci-Contre“ erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Parallel erscheint mit mehr als 70 Jahren Verzögerung das Buch in der von Moï Ver konzipierten Fassung.


Ausstellung:
„Musikerexil in Frankreich“

Frankreich als Exil- und Durchgangsland für vom NS-Regime verfolgte Musikschaffende

Bis zum 6. März im Palais Clam-Galas, Wien/ Österreich

http://www.doew.at/aktuell/france.html


Eduard Bargheer (1901-1979) – Retrospektive in Aquarellen

16.01. – 27.02.2005, Von der Heydt-Museum, Wuppertal

Florenz am Abend, 1936
Eduard Bargheers Schaffen entwickelte sich von nachexpressionistischen Anfängen zu einer abstrahierenden, dennoch gegenständlich gebundenen Farb-Licht-Malerei. Ihren unmittelbarsten und persönlichsten Ausdruck fand sie in der Aquarell-Malerei, die ihm so wichtig war wie das „Atmen“ selbst. Erstmals zeigt diese gemeinsam mit dem Eduard-Bargheer-Haus in Hamburg als Nachtrag zum 25. Todestag Bargheers realisierte Ausstellung mit 140 Werken eine umfassende Retrospektive des Künstlers ausschließlich in Aquarellen.

Von frühen, sensibel aufgefassten Elblandschaften aus den 20er und 30er Jahren über die während des Zweiten Weltkriegs im italienischen Exil geschaffenen Arbeiten bis zu dem auf Ischia, der zweiten Heimat Bargheers, entstandenen Spätwerk der 50er und 60er Jahre und den Motiven seiner Afrika-Reisen dokumentiert die Ausstellung alle wichtigen Stationen im Leben und Schaffen Bargheers. Die Faszination des südlichen Lichts führte zur Ausprägung seines „orphisch-kristallinen“Stils, mit dem Bargheer, ein moderner Deutsch-Italiener wie Hans Purrmann, Werner Gilles und Max Peiffer Watenphul, seine eigenständige Position in der Auseinandersetzung mit Figuration und Abstraktion behauptet.

http://www.von-der-heydt-museum.de/untermenus/ausstellung/
uebersicht.htm


Josef and Anni Albers: Designs for Living

The first retrospective ever of the pioneering artists‘ iconic as well as relatively unknown designs for everyday living.

1.10.2004 – 27.2.2005

Weitere Infos finden Sie hier:
Smithsonian
Cooper-Hewitt, National Deisgn-Museum, New York
http://ndm.si.edu


Zum 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz

Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Truppen die Häftlinge des Konzentrationslagers Auschwitz. Etwa 1,5 Millionen Menschen wurden dort ermordet. Auschwitz, heute Gedenkstätte, wurde zum Synonym für den Völkermord und den Rassenwahn der Nationalsozialisten. Seit 1996 ist der Tag der Befreiung des Lagers Auschwitz in der Bundesrepublik Deutschland offizieller Gedenktag.

Beiträge in Hörfunk und Fernsehen:

http://www.lernzeit.de/sendung.phtml?detail=421586

http://www.swr.de/kriegsende/print6.html

http://www.daserste.de/auschwitz

http://www.heute.de/ZDFde/einzelsendung/0,1970,2429021,00.html
ZDF-History rekonstruiert mit Zeitzeugen und zum Teil unveröffentlichten Dokumenten die Geschichte dieses größten aller NS-Vernichtungslager. Ehemalige Häftlinge erinnern sich an den dramatischen Moment ihrer Befreiung. Außerdem geht die Sendung der Frage nach, wie die Einwohner der polnischen Stadt Oswiecm
heute mit der schrecklichen Geschichte ihres Ortes umgehen.

http://www.ard-digital.de/index.php?id=3401&languageid=1

http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID907860,00.html

http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID907860,00.html

Weitere Links:

http://www.un.org/ga/28special/index.html
Die Vereinten Nationen gedenken am 24. Januar 2005 der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 60 Jahren. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Weltorganisation, dass sich diese in einer Plenarsitzung mit dem Holocaust befasst.
Bei der Veranstaltung in New York sprechen unter anderem UNO-Generalsekretär Kofi Annan, der Holocaust-Überlebende und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel und der israelische Außenminister Silvan Schalom.

http://www.bundestag.de/aktuell/gedenktag/index.html
Am 27. Januar, dem 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, findet im Deutschen Bundestag die zentrale Gedenkveranstaltung statt, an der Vertreter aller Verfassungsorgane teilnehmen. Nach der Begrüßung durch Bundestagspräsident Thierse wird Prof. Dr.h.c. Arno Lustiger, Überlebender verschiedener Konzentrationslager, heute in Frankfurt am Main lebend, sprechen. Die Veranstaltung wird musikalisch von Wolf Biermann begleitet, der Lieder aus dem „Großen Gesang vom ausgerotteten jüdischen Volk“ von Jizchak Katzenelson vorträgt.

http://www.lehrer-online.de/dyn/9.asp?url=443459.htm
Seit 1996 ist der Jahrestag der Auschwitz-Befreiung in Deutschland der offizielle Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Gedenken ist wichtig. Denn es gibt immer wieder Stimmen aus dem rechtsextremen und rechtsradikalen Lager, die den Massenmord an Millionen Juden während des Nationalsozialismus bezweifeln. Auf die Unterrichtsreihe „Argumente gegen Leugner des Holocaust“ erhält die Lehrer-Online-Redaktion immer wieder E-Mails, die ihr zum Beispiel vorwerfen, Teil des „Meinungskartells des Holocausts“ zu sein. Für Lehrer-Online ein Grund mehr, immer wieder Materialien zu den Themen Antisemitismus und Rechtsextremismus anzubieten. Neben Unterrichtsanregungen zum Thema Holocaust und Nationalsozialismus hier eine Auswahl von Fernsehtipps zum 60. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz.


Wien – La Paz – Montevideo. Die Sammlung Fritz Kalmar

Vitrinenausstellung in der Bibliothek des Literaturhauses Wien
Noch bis zum 31. Dezember 2004


Max Beckmann / Friedrich Vordemberge-Gildewart Apokalypse und Utopie
10. Oktober 2004 – 16. Januar 2005

Im Jahre 1937 suchte Max Beckmann in Amsterdamer Exil Zuflucht vor der Verfolgung durch die nationalsozialistische Kunstpolitik. 1941 schuf er dort Entwürfe zu einer Edition über die Johannesapokalypse. Diese lange verschollenen Blätter, eine Vision der eigenen grauenvollen Wirklichkeit, stehen nun für eine Ausstellung zur Verfügung, die ihren Ausgangspunkt im Museum Wiesbaden nimmt und die danach noch in Goch, Heidelberg, Osnabrück und abschließend im MMK Frankfurt gezeigt wird.
Eine konträre Position zu Beckmann bieten die zeitgleich entstandenen Bildkonstruktionen und typographischen Arbeiten von Friedrich Vordemberge-Gildewart, von dem das Museum Wiesbaden ein größeres Werkkonvolut besitzt. Vordemberge, der 1938 ins Amsterdamer Exil geflüchtet war und sich dort 1941 mit Beckmann anfreundete, realisierte in seiner niederländischen Periode „reine, lichte Gegenbilder“ (Arp), die im Gegensatz zu Beckmanns apokalyptischer Sicht so etwas wie die Utopie einer besseren Wirklichkeit verkörpern.


„Bauhaus – Möbel. Eine Legende wird besichtigt“
15. 09.2004 – 9.1.2005

Die bedeutendste europäische Schule für Gestaltung und Architektur im 20. Jahrhundert wurde 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründet. Er verlieh seiner Vision von der Erneuerung des Menschen den programmatischen Titel „Bauhaus“. Die Schule sollte ähnlich den mittelalterlichen Dombau-hütten sämtliche Gewerke unter einem Dach vereinen: Tischlerei, Bildhauerei, Werkstätten für Metall, Keramik, Wandmalerei, Weberei, Reklame, Fotografie und Bauhausbühne. Ein obligatorischer Vorkurs half den Studierenden, bisher Gelerntes über Bord zu werfen, um die Sinne frei zu machen für eine visuelle und haptische Neuerkundung der Umwelt.


Festliche Eröffnung des ersten Abschnitts eines „Museums“ oder „Zentrums der verfemten bzw. verfolgten Künste“.

Sonntag, 12. Dezember 2004, 11 Uhr

Damit wird ein Teil der (Bilder-)Sammlung Gerhard Schneider der Öffentlichkeit übergeben und künftig permanent im Museum Baden, Solingen-Gräfrath ausgestellt.

Der Sammler Schneider hat Bilder verfemter Künstler im Wert von einer halben Million Euro eingebracht in die Bürgerstiftung verfemte Künste, für die Solinger Mäzene dankenswerterweise 1 Million Euro zur Verfügung gestellt haben.

Mitwirkende dieser Gemeinschaftsveranstaltung mit der Else-Lasker-Schüler-Stiftung „Verbrannte und verbannte Dichter und Künstler“ sind u.a. ein Musikensemble mit Werken verfolgter Komponisten und der tschechische Exilpoet Jaromir Konecny. Die Berliner Schauspielerin Susanne Lothar liest Texte verbrannter Dichter, darunter Selma Meerbaum-Eisinger, Else Lasker-Schüler, Walter Mehring, Robert Musil, Hans Sahl, Rose Ausländer, Nelly Sachs. Moderation: Hajo Jahn.

Die Eröffnungsveranstaltung findet aus Platzgründen leider nur für geladene Gäste statt – wir bitten um Verständnis.

Die gestifteten Bilder aus der Sammlung Gerhard Schneider sollen künftig auch für Einzelveranstaltungen zu Spezialthemen im In- und Ausland zur Verfügung stehen. Zudem sollen indiesem Zentrum Veranstaltungen mit Filmen, Musikwerken, der Architektur und Literatur zu Themen wie Zensur, Verfolgung, Exil in Vergangenheit und Gegenwart stattfinden oder für andere Veransxtaltungsorte organisiert werden.

Klicken Sie hier, um die Einladung als PDF-Dokument zu öffnen


Die unbekannte Moderne
Verfemte Kunst aus der Sammlung Gerhard Schneider

27. 08. – 01. 11. 2004 im AugustinerMuseum Freiburg

Die Kunst der Klassischen Moderne genießt beim heutigen Museumspublikum hohes Ansehen. Umso erstaunlicher ist vor diesem Hintergrund, dass es herausragende Künstler und Künstlerinnen der 20er und 30er Jahre gibt, die selbst Kunstinteressierte nicht kennen. Es sind jene um 1890/1900 Geborenen, die erst im Begriff waren, sich zu etablieren, als sie von den Nazis als „entartet“ verfemt und mit Malverbot belegt wurden.

Der Wiederentdeckung dieser „verschollenen Generation“ widmet sich der Sammler Gerhard Schneider. Seine Kollektion umfasst figurative Werke der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts, die im Spannungsfeld von Expressionismus, Realismus und kritischem Verismus stehen.

Für Freiburg wurden rund 250 Graphiken und Gemälde ausgewählt, welche die dramatischen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen jener Zeit eindrucksvoll spiegeln.

Ergänzend wird in einem Raum die Beschlagnahme von Werken „entartete“ Kunst im Augustinermuseum dokumentiert, die 1937 knapp 200 Graphiken und 17 Gemälde betraf.

Weitere Infos finden Sie hier:
http://www.augustinermuseum.de/frame_sonder.htm


Die Dritte Front. Literatur in Brandenburg 1930 bis 1950

Ausstellung des Brandenburgischen Literaturbüros und des Deutschen Rundfunkarchivs in Kooperation mit dem HBPG vom 4. September bis 31. Oktober 2004

1940 schreibt der Schriftsteller Herbert Scurla – zu DDR-Zeiten als Biograph von Wilhelm und Alexander von Humboldt und Rahel Varnhagen bekannt – in seinem Buch „Die Dritte Front“, im „totalen Krieg“ seien „die geistig-moralischen Kräfte des Volkes ebenso entscheidend wie die militärisch-politischen und ökonomischen“.

Ausstellung und Buch zeichnen, bezogen auf Brandenburg, den Verlauf der „geistig-moralischen Front“ auf schriftstellerischem Gebiet für die politisch wechselvollen Jahre von 1930-1950 nach. Vorgestellt werden verschiedene Schreib- und Lebensmuster von Schriftstellern und Wissenschaftlern im Dritten Reich und der DDR. Ins Blickfeld geraten außerdem Parallelitäten beim Versuch der verschiedenen politischen Systeme, die Autoren mit Mitteln der Restriktion oder Förderung für die „Dritte Front“ gefügig zu machen.

Weitere Infos finden Sie hier:
http://www.literatur-im-land-brandenburg.de/ausstellung/a_front.htm

http://www.potsdam.de/live/contentpe/
powerslave,id,1233,nodeid,1064,_language,de,a,1.html


Theo Balden: Facetten eines Lebenswerks
Skulpturen und Zeichnungen

31. 10. – 05. 12. 2004

Das Werk von Theo Balden (1904-1995) ist für die deutsche Kunstgeschichte des 20.Jahrhunderts von großer Bedeutung. „Wie die Natur zu schaffen“ und in die sie bewegenden Energien einzutauchen – dieser ästhetischen Perspektive verpflichtete sich der Künstler ein Leben lang. Über die Expressivität der frühen Jahre und die narrativen Bildfindungen der Nachkriegszeit findet er zur organisch fließenden Formensprache der anthropomorphen Figuren im Alterswerk. Sein Schaffen beginnt in den 1920er Jahren und umfasst nach dem Zweiten Weltkrieg – in seiner Entfaltung ebenso wie in den Brüchen – alle Phasen der Kunstentwicklung in der DDR mit ihren besonderen Bedingungen. Nach der Ausbildung am Weimarer Bauhaus und Jahren freischaffender Arbeit gerät Balden als Mitglied der ASSO und einer antifaschistischen Widerstandsgruppe in Gestapohaft und emigriert 1935 vor den Nationalsozialisten nach Prag, 1939 nach London. Zwischen 1941 und 1947 wird er im englischen Derby künstlerisch tätig und begegnet Henry Moore, dessen bildhauerische Konzeption ihn nachhaltig beieinflusst. Als er 1947 nach Deutschland zurückkehrt und sich in Ostberlin niederläßt, wird er zur Lehrer- und Brückenfigur für eine Vielzahl von jungen ostdeutschen Künstlern und vermittelt zwischen der Moderne Westeuropas und dem kulturpolitischen Anspruch der DDR. Am 6. Februar 2004 jährt sich zum 100. Mal der Geburtstag dieses Künstlers und gibt uns Gelegenheit, einen Überblick über die verschiedenen Facetten seines Werkes zu wagen, dabei seine humanistische Vision ebenso zu würdigen wie die monumentale Perspektive selbst noch im kleinplastischen Format.

http://www.kunsthalle-erfurt.de/2004/2004_content.htm


Oscar Straus Sonderausstellung

Das HAUS DER MUSIK präsentiert in seinem Sonderausstellungsraum
im September und Oktober 2004

Oscar Straus (1870 – 1954) – Leben und Werk

In dem kleinen Schauraum, der über den Innenhof bei freiem Eintritt täglich von 10 – 22 Uhr zu betreten ist, sowie in zwei angrenzende großen Vitrinen im Innenhof präsentiert das HAUS DER MUSIK im Zweimonatsrhythmus ausgewählte Sonderausstellungen.

Vorschau:
November – Dezember 2004: Die Herzogin von Chicago
(in Kooperation mit der Volksoper Wien)

Am 24. Januar 2004 jährte sich zum 50. Mal der Todestag von Oscar Straus. Dies war Anlass für Frau Inge Prebil-Straus und die Leitung des HAUS DER MUSIK in Wien den Weltbürger der Musik – die Spannweite seiner Opera umfasst symphonisches, kammermusikalisches, Ballett, Cabarettlied, Operette, Filmschlager – in einer Ausstellung zu würdigen.
In dieser Ausstellung wird der Versuch unternommen, dem Besucher einen möglichst vollständigen Überblick (Forschungsstand 8. September 2004) über das Schaffen von Oscar Straus zu vermitteln.


Wassily Kandinsky
Der Klang der Farbe 1900 – 1921

01.08. – 19.09.2004 im Von-der-Heydt-Museum, Wuppertal

„Die ersten Farben, die einen starken Eindruck auf mich gemacht haben, waren Hell-Saftig-Grün, Weiß, Karminrot, Schwarz und Ockergelb. Diese Erinnerungen gehen bis ins dritte Lebensjahr zurück. Diese Farben habe ich an verschiedenen Gegenständen gesehen, die nicht mehr so klar wie die Farben selbst heute vor meinen Augen stehen.“
So beschreibt Wassily Kandinsky 1913 die Kraft, mit der sich Farben immer schon in sein Gedächtnis eingeschrieben haben, wichtiger wurden als die Gegenstände selbst und verweist damit auf eine empfundene Abstraktion, die dazu führte Kunst zu machen, ohne damit etwas „Realistisches“ zu erzählen.

Die Ausstellung zeigt Werke des russischen Malers Wassily Kandinsky, der 1866 in Moskau geboren und 1944 in Neuilly-sur-Seine gestorben ist, und zeigt seine Entwicklung von seinen Anfängen um 1900 bis ins Jahr 1921, als der Maler eine Lehrtätigkeit am Bauhaus in Weimar übernahm.
Einen Schwerpunkt der Schau bilden bisher außerhalb Russlands kaum gezeigte Arbeiten aus russischen Sammlungen.
Wie kein anderer Künstler seiner Zeit hat Wassily Kandinsky die Moderne geprägt, gilt er doch als der bedeutendste Wegbereiter der abstrakten Kunst, die zu einer der wichtigsten Strömungen in der Malerei des 20. Jahrhunderts wurde.


Aus Anlaß des 100. Geburtstags von Rudolf Arnheim am 15. Juli 2004 richtet das Filmmuseum Düsseldorf bis zum 22. August im Foyer eine Ausstellung zu Ehren des renommierten Medientheoretikers und Kunstpsychologen aus.

Rudolf Arnheim, Träger des Käutner-Preises der Stadt Düsseldorf 1999, lebt heute in Ann Arbour/USA. Prof. Arnheim arbeitete als Redakteur der legendären „Weltbühne“ mit Carl von Ossietzky, Kurt Tucholsky und Erich Kästner zusammen und veröffentlichte 1932 noch das Standardwerk „Film als Kunst“, bevor er als Jude nach der Machtergreifung der Nazis emigrieren musste.

Der runde Geburtstag bewog den Freundeskreis des Filmmuseums Düsseldorf, eine kleine Ausstellung im Foyer des Museums zu organisieren. Es werden auch Briefe, Fotos und Zeitungsausschnitte aus dem „Vorlass“ im Literaturarchiv Marbach zu sehen sein. Ein Interview mit Rudolf Arnheim wird auf Video zu sehen sein. Zur Eröffnung ist am 15. Juli um 19 Uhr im Studio des Filmmuseums eine kleine Veranstaltung geplant, bei der auch Prof. Helmut Diederichs von der Fachhochschule Dortmund anwesend sein wird.
Er steht seit Jahrzehnten in Kontakt zu Rudolf Arnheim und hat kürzlich im Suhrkamp-Verlag unter dem Titel „Die Seele in der Silberschicht “ Schriften Arnheims herausgebracht.


„So habe ich es also mit dem Buch einfach gewagt“ – Peter Suhrkamp und sein Jahrzehnt in Frankfurt am Main

Peter Suhrkamp blieben nach seiner Verlagsgründung 1950 in Frankfurt noch neun Jahre Lebenszeit, in denen er das literarische Profil der Bundesrepublik prägte. Die bisher unbekannten Exponate aus seinem Nachlass veranschaulichen seine Biographie, seine Arbeit und sein Werk genauso wie die Entstehung der Werke seiner Autoren: Brecht, Hesse, Adorno, Frisch, Enzensberger, Walser, Proust und Eliot markieren auch in der Ausstellung Peter Suhrkamps Stationen, deren letzte die Übergabe des Verlags an Siegfried Unseld bildet.

Im Rahmen der 90-Jahrfeier.

Campus Bockenheim, Bockenheimer Landstr. 134-138, Stadt- und Universitäts-bibliothek, B-Ebene.
Bis Mittwoch 25.08.2004; Montag bis Freitag: 10 bis 17 Uhr

http://univis.uni-frankfurt.de/prg?search=events&name=habe.ich.es.also
&start=2004-06-15&end=2004-08-25


Kurt Weill in Bregenz

Der 59. Festivalsommer am Bodensee setzt den diesjährigen Schwerpunkt auf Kurt Weill. Erstmals stehen die Bregenzer Festspiele damit im Zeichen eines bedeutenden Komponisten, dessen Werk sich durch das ganze Programm zieht: Aus Weills Frühwerk werden die Operette in 2 Akten Der Kuhhandel und die Ballettoper Die sieben Todsünden zu sehen sein. Beide Werke entstanden in der intensiven Zusammenarbeit mit Bertold Brecht an der Wendestelle in ihren Biographien, der Emigration 1933.

http://www.bregenzerfestspiele.com


„Ich bin in mir selbst zu Hause“. Anna Mahler (1904-1988)
Literaturhaus, bis 17.09.2004

Anna Mahler, Tochter von Alma Mahler-Werfel und Gustav Mahler, ist eine faszinierende Gestalt der Kulturgeschichte.
Nach dem »Anschluß« im März 1938 mußte Anna Mahler Österreich verlassen. Nicht nur ihre Biographie, zu der Ehemänner wie der Komponist Ernst Krenek und der Verleger Paul Zsolnay gehörten, auch ihr bildhauerisches Werk mit den Porträtbüsten bekannter Künstler wie Arnold Schönberg, Alban Berg, Bruno Walter, Arnold Rosé, Fritzi Massary oder Julie Andrews zeigen ihre starke Vernetzung in der musikalischen, literarischen und künstlerischen Szene ihrer Zeit. Die auch musikalisch begabte Tochter ihres berühmten Vaters entschied sich ganz bewußt für eine Laufbahn als bildende Künstlerin. Fritz Wotruba begleitete sie als wichtiger Ratgeber auf ihrem Weg zur Bildhauerei, die eine der wenigen Konstanten in ihrem Leben sein sollte.

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Bertolt Brecht und Hans Tombrock -Eine Künstlerfreundschaft im skandinavischen Exil
Ausstellung bis 12. September 2004 im Nicolaihaus, Stiftung Stadtmuseum Berlin, Brüderstraße 13, 10178 Berlin-Mitte

Bisher z.T. noch nie in der Öffentlichkeit gezeigte Bilder eines weitgehend unbekannten, engen Künstler-Freundes Bertolt Brechts werden dort gezeigt. Die bunteste und an Abenteuern reichste Biografie unter allen engen Freunden Bertolt Brechts hatte gewiss Hans Tombrock.
Die Ausstellung dokumentiert anhand seiner zahlreichen Originalgrafiken, historischem Fotomaterial und anderen Dokumenten die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Schriftsteller Brecht und dem Maler Tombrock in der Ausnahmesituation ihres Exils.
Brecht-Liebhaber werden eine bisher wenig erforschte Seite der Brecht‘schen Arbeit kennen lernen. An der Kunst Interessierte haben die Gelegenheit den zu Unrecht fast vergessenen Künstler Hans Tombrock zu entdecken. War er doch der Aktion der Nationalsozialisten „Entartete Kunst“ zum Opfer gefallen, durch die seine Bilder aus den bedeutendsten Kunstmuseen Deutschlands fast vollständig entfernt und oft vernichtet worden waren.

In dieser Ausstellung sind Werke von ihm nach siebzig Jahren in großer Fülle endlich wiederzusehen und werden gewiss auch Sie in ihrer expressiven Kraft überzeugen!
Nicht zuletzt bietet die Ausstellung eine künstlerische Auseinandersetzung mit elementaren Problemen gesellschaftlicher Strukturen und Machtverhältnisse
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Charlotte Salomon (1917-1943)
Leben? Oder Theater?
Ein Singspiel
In Zusammenarbeit mit dem joods historisch museum

Ausstellung bis 22. August 2004 im Städtel-Museum, Frankfurt am Main

„Das ist mein ganzes Leben“, so charakterisiert Charlotte Salomon ein Konvolut von etwa 1300 Gouachen, die sie in einem energischen Schaffensdrang zwischen 1940 und 1942 in Südfrankreich gemalt hat.
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Katalog im Prestel-Verlag, München 448, 860 Abbildungen, 29,90 (im Buchhandel 59) Euro


Helmut Newton in Berlin
Fotoausstellung im Landwehr-Casino am Berliner Bahnhof Zoo

Seit dem 4. Juni ist es soweit. Von diesem Tage an wird das Werk von Helmut Newton und seiner Frau June im Landwehr-Casino am Berliner Bahnhof Zoo zu besichtigen sein. Wenige Monate vor seinem Tod hatte der Fotograf, der zu den bestverdienenden der Welt zählte, sein Lebenswerk der Stiftung Preußischer Kulturbesitz als Dauerleihgabe überlassen.

In den extra hergerichteten Ausstellungsräumen wird Newtons Sammlung auf rund 2600 Quadratmetern gezeigt. Bis 1993 beherbergte der 1909 errichtete klassizistische Bau die Kunstbibliothek. Ihr galt angeblich Newtons letzter Blick, bevor er 1938 vor den Nazis aus Deutschland floh. Die Umbaukosten trägt die Helmut-Newton-Stiftung, den jährlichen Unterhalt wird die Stiftung Preußischer Kulturbesitz bestreiten.

An die 1000 Werke umfasst Newtons Nachlass, der in wechselnden Ausstellungen dokumentiert wird. Den Anfang machen «Sex And Landscapes» und «Us And Them». Dabei sind Selbstporträts des Ehepaares und Aufnahmen von Berühmtheiten zu sehen. Die Witwe June Newton steuert ein Bild bei, das sie von sich und ihrem Mann im Krankenhaus aufgenommen habe.
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Schwitters Arp
Ausstellung bis zum 22. August 2004

Das Kunstmuseum Basel widmet Hans Arp (1886–1966) und Kurt Schwitters (1887–1948) eine grosse Sonderausstellung
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Kurt Schwitters
MERZ – ein Gesamtweltbild

Bis zum 22. August 2004 im Tinguely Museum, Basel

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„Verdrängt, vertrieben aber ncht vergessen“

Unter diesem Motto ist noch bis zum 12. September 2004 eine Ausstellung des Hamburger Historikers und Publizisten Wilfried Weinke im Jüdischen Museum Frankfurt am Main zu sehen, mit der die Arbeiten von vier jüdischen Porträt-Fotografen gewürdigt werden.
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Carl Einstein im Exil – Kunst und Politik in den 30er Jahren

Carl-Einstein-Kolloquium an der Universität zu Köln, Zentrum für Moderneforschung
8.-10. Oktober 2004
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„Verehrt und Verfemt. Chagall und Deutschland“

Die Stiftung „Brandenburger Tor“ zeigt vom 1. Mai bis 1 August 2004 die Ausstellung „Verehrt und Verfemt. Chagall und Deutschland“ im Max Liebermann Haus am Brandenburger Tor. Schwerpunkt der Ausstellung ist die Darstellung der nicht einfachen Beziehung zwischen Chagall und Deutschland, die den Künstler ein Leben lang beschäftigte. Unter den ca. 140 gezeigten Werken finden sich neben bekannten Gemälden, Zeichnungen und Lithographien auch Arbeiten, die in Deutschland bislang nicht zu sehen waren.
Kuratorin ist Dr. Annette Weber vom Jüdischen Museum in Frankfurt/Main

Die Ausstellung geht den Fragen nach, warum die Deutschen Chagall zu ihrem Lieblingsmaler erkoren haben, und was sein Werk in den Augen des deutschen Publikums so bedeutsam macht. Dies ist insofern spannend und erstaunlich, als der Künstler bei seinen ersten Ausstellungen in Deutschland 1913 noch zu der „Horde farbenklecksender Brüllaffen“ gezählt und seine Werke öffentlich als „Kunstirrsinn“ diffamiert wurden.

Die Ausstellung im Max Liebermann Haus gliedert sich in drei Teile: Chagall als jüdischer Künstler der Moderne in Berlin (1913 – 1933), Entartete Kunst – der Künstler bezieht Stellung gegen Unmenschlichkeit (1933 – 1945) und Biblische Botschaften und Versöhnung(1945 – heute).

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„Im Kino In fünf Kontinenten zugleich ist meine Heimat“ (Claire Goll)

Pioniere in Celluloid
Vom 02.02.2004 – 31.07.2004 in Centrum Judaicum, Berlin
Juden in der frühen Filmwelt (1910 -1925)

Sie nannten sich Joe May oder Joseph Delmont, Richard Oswald oder Max Mack, Paul Leni oder Carl Grune: Namen, zum Teil schon für den internationalen Markt gemacht, sicher aber für den Aufbruch aus vorgezeichneten Existenzen, die jene erwarteten, die Ornstein, Grünwald, Myrthenzweig oder Levi hießen.
Die Sonderausstellung „Pioniere in Celluloid. Juden in der frühen Filmwelt“ erzählt nicht nur aus besonderer Perspektive von den Gründerjahren der deutschen Filmbranche in Berlin, sondern auch von der Entstehung und vom Scheitern einer Utopie.
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Weitere Infos finden Sier hier:
http://www.museumsjournal.de/news_lang.html?
NID=200403263&NART=N&Q=&J=

http://www.cjudaicum.de


Wassily Kandinsky: Der Klang der Farbe
19.03.04 – 18.07.04

Die hochkarätige Schau setzt bei Kandinskys malerischen Anfängen während seiner ersten Münchner Jahre an und führt in seine Begegnung mit dem Expressionismus während seiner Reisen nach Italien und Paris über. Zentral ist jedoch das Kapitel, das Kandinskys Weg in die Abstraktion verfolg. Schlussendlich folgt die Schau dann dem Maler 1914 nach Russland und bis hin zu seiner Rückkehr nach Deutschland 1921.
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Der Grüne Tisch
Ein Totentanz in acht Bildern

Es ist eine kleine Sensation für Mainz, dass mit „Der Grüne Tisch“ das bedeutendste Werk des Choreographen Kurt Jooss, Mitbegründer der Folkwangschule in Essen und Wegbereiter des Tanztheaters, im Staatstheater gezeigt werden kann. Die Musik für zwei Klaviere wird in der Mainzer Produktion von Michael Millard und Olaf Joksch live interpretiert. Das pazifistische Epos über die Sinnlosigkeit und endlose Wiederkehr des Krieges gewann 1932 beim Choreographischen Wettbewerb in Paris den 1. Preis und machte Kurt Jooss über Nacht weltberühmt. Bis heute hat das Stück, das die grausamen Machenschaften und den Zynismus der Mächtigen an-prangert, nichts von seiner Faszination und Gültigkeit verloren.

Premiere am 8. Mai 2004, Großes Haus

http://www.staatstheater-mainz.de/html/Monat/Auffuehr/Auf420.html


Ausstellung im Auswärtigen Amt: „Hommage an Pablo Neruda – Abwesenheit und Anwesenheit. Fotografien von Luis Poirot“

Aus Anlass des 100. Geburtstags des chilenischen Dichters und Nobelpreisträgers für Literatur Pablo Neruda zeigt das Auswärtige Amt in Zusammenarbeit mit der Botschaft der Republik Chile bis zum 12. Juli 2004 die Ausstellung „Hommage an Pablo Neruda – Abwesenheit und Anwesenheit. Fotografien von Luis Poirot“.

Mit seinen Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Pablo Neruda, dessen Haus in Isla Negra, Familie und Freunden eröffnet der chilenische Fotograf Luis Poirot dem Betrachter die Welt des berühmten Poeten, dessen Werke zu den meistübersetzten des 20. Jahrhunderts gehören.

Die Ausstellung im Lichthof des Auswärtigen Amts ist vom 24. Juni bis 12. Juli 2004 jeweils zwischen 08.00 und 22.00 Uhr und aufgrund einer Veranstaltung am Mittwoch, 30.06.2004, bis 19.00 Uhr der Öffentlichkeit zugänglich. Der Eintritt ist frei.


Der Grüne Tisch
Ein Totentanz in acht Bildern

Es ist eine kleine Sensation für Mainz, dass mit „Der Grüne Tisch“ das bedeutendste Werk des Choreographen Kurt Jooss, Mitbegründer der Folkwangschule in Essen und Wegbereiter des Tanztheaters, im Staatstheater gezeigt werden kann. Die Musik für zwei Klaviere wird in der Mainzer Produktion von Michael Millard und Olaf Joksch live interpretiert. Das pazifistische Epos über die Sinnlosigkeit und endlose Wiederkehr des Krieges gewann 1932 beim Choreographischen Wettbewerb in Paris den 1. Preis und machte Kurt Jooss über Nacht weltberühmt. Bis heute hat das Stück, das die grausamen Machenschaften und den Zynismus der Mächtigen an-prangert, nichts von seiner Faszination und Gültigkeit verloren.

Premiere am 8. Mai 2004, Großes Haus

http://www.staatstheater-mainz.de/html/Monat/Auffuehr/Auf420.html


„München arisiert“
Enteignung der Juden in der NS-Zeit

Altstadt · Am 22. April wurde im Alten Rathaussaal, die Ausstellung »München arisiert – Entrechtung und Enteignung der Juden in der NS-Zeit« eröffnet. Zu sehen ist die Ausstellung bis 13. Juni in den Kunstarkaden, Sparkassenstraße 3.
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Die Erde brennt
Porträt des dänischen Dramatikers Kaj Munk
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Auschwitz-Prozess, 4 Ks 2/63, Frankfurt am Main
Historisch-dokumentarische Ausstellung zum Frankfurter Auschwitz-Prozess mit internationaler zeitgenössischer Kunst

Die Ausstellung über den Auschwitz-Prozess („Strafsache gegen Mulka u.a.“, 4 Ks 2/63), der vor vierzig Jahren in Frankfurt am Main stattfand, wurde am 27. März im Frankfurter „Römer“ und im Haus Gallus eröffnet. Bis zum 23. Mai wird die Ausstellung dort, am historischen Ort, zu sehen sein. Anschließend wird sie als Wanderausstellung an mehreren Orten Station halten…
Lesen Sie hier weiter (Webseite des Fritz-Bauer-Instituts)


„David Ludwig Bloch: Meine Bilder sind meine Sprache“

Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Dachau vom 30. Januar bis zum 3. Mai 2004
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Bertolt Brecht und die Schweiz

Eine Ausstellung des Strauhofs Zürich in Zusammenarbeit mit der Stiftung Archiv der Akademie der Künste, Berlin
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Max Liebermann

Poesie des einfachen Lebens

Mit rund 90 Werken aus bedeutenden privaten und öffentlichen Sammlungen würdigt das Von der Heydt-Museum in dieser Ausstellung, die herausragende Bedeutung des Malers Max Liebermann (1847- 1935), der mit bislang 4 Werken und zahlreichen graphischen Blättern in der Sammlung des Museums vertreten ist. Die bereits in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall präsentierte Schau wurde für Wuppertal erweitert. Eine der Besonderheiten ist die Gegenüberstellung zweier Versionen vom „Papageienmann,“ in der seine Umsetzung des Impressionismus deutlich wird.

http://www.von-der-heydt-museum.de/untermenus/
ausstellung/uebersicht.htm#3


Hommage an Fritz Lang

Bis zum 28. März zeigt das Musée d’Orsay in Paris eine Retrospektive seiner Filme, darunter auch „Das Testament des Dr. Mabuse“ und „M. – Eine Stadt sucht einen Mörder“. Die beiden Perlen der Filmgeschichte, die Anfang der Dreißigerjahre in Deutschland entstanden sind, sind nun bei Opening auf DVD erschienen.
Am Ende seiner Karriere drehte Fritz Lang in Indien sein ultimatives Meisterwerk in zwei Teilen: „Der Tiger von Eschnapur“ und „Das indische Grabmal“. Wild Side Video bringt die Filme jetzt in einer edlen DVD-Box heraus.

http://www.arte-tv.com/emission/emission.jsp?node=593684〈=de

http://www.musee-orsay.fr/ORSAY/orsaygb/Html.nsf/VLien/Evenement?openDocument


Brandspur der Bücher…

Die ersten Bücherverbrennungen im heutigen Land Nordrhein-Westfalen fanden in Wuppertal statt: am 1.4.1933 vor dem Rathaus Barmen u. Brausenwerth Elberfeld.
Donnerstag, 1. April 2004, 17.00 Uhr Rathausvorplatz Wuppertal-Barmen

http://www.els.gesellschaft.wtal.de/termine/termine.html


Albert Einstein – Mann des Jahrhunderts

Aus Anlaß von Albert Einsteins 125. Geburtstag am 14. März präsentiert die Deutsche Bibliothek in Frankfurt seit dem 20. Februar bis zum 24. April eine Wanderausstellung über den „Mann des Jahrhunderts“.

http://www.ddb.de/news/veranst_einstein_2.htm

http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/tipps/62682/


Alfred Kerr Lesung

Eine bisher unbekannte Novelle des Theaterkritikers und Schriftstellers Alfred Kerr ist jetzt im Archiv der Berliner Akademie der Künste entdeckt worden.
Die im Fischer Verlag erscheinende Novelle wird am 4. März in einer Lesung mit dem Schauspieler Thomas Schendel erstmals in der Akademie der Künste vorgestellt.

http://www.adk.de/deutsch/akt_vera_fst.html

http://www.all-in.de/redsys/c.php/allin/nachrichten/druck.php?id=280539


Verehrt und verfemt – Chagall und Deutschland

Chagall und Deutschland – das ist die komplizierte, ein Leben lang andauernde Wechselbeziehung zwischen einem der bedeutendsten Künstler der Moderne und einem Land, das zu Anfang des 20. Jahrhunderts einen ungeheuren künstlerischen Aufbruch erlebte, der jedoch durch den Nationalsozialismus abrupt beendet wurde.
Jüdisches Museum Frankfurt, 2. Februar bis 18. April 2004

http://www.juedischesmuseum.de/wechselausstellungen/chagall.html


Brecht & Piscator

Experimentelles Theater im Berlin der 20er Jahre
30. Januar bis 12. April 2004
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„Verdrängt, vertrieben aber ncht vergessen“

Unter diesem Motto ist noch bis zum 4. April 2004 eine Ausstellung des Hamburger Historikers und Publizisten Wilfried Weinke im Altonaer Museum zu sehen, mit der die Arbeiten von vier jüdischen Porträt-Fotografen gewürdigt werden.
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Kurt-Weill-Festival

Das diesjährige 12. Kurt-Weill-Festival in Dessau widmet sich mit fast 30 Veran-staltungen dem Motto „Stadtkultur. Über 300 Künstler, u.a. aus den USA, Frank-reich, Israel und Deutschland, sind in der Bauhaus-Stadt vom 27. Februar bis zum 7. März zu Gast. Den Auftakt des diesjährigen Festivals bildet die Premiere der Kurt-Weill-Oper „Street Scene“ in einer Inszenierung von Nicolas Muni, dem künstlerischen Leiter der Cincinnati Opera. Besonderer Gast in Dessau wird Esther Ofarim sein, die erstmals in den Neuen Bundesländern auftritt und ein von Weill bearbeitetes jüdisches Volkslied in ihrem Repertoire mitbringen wird.

http://www.kurt-weill.de

http://www.jazzdimensions.de/live/festivals/kurt_weill_fest_2004.html

http://www.dessau.de/main/deu/00_diverses/thema_aktuell/2004-01-30_kurt-weill-fest/
kurt-weill-fest_10.htm

http://www.hagalil.com/archiv/2004/01/weill.htm


„Regards au-delà de l’oubli – Blicke gegen das Vergessen“

Das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im Elsass
Eine Ausstellung mit Fotografien von Martin Graf. Bis zum 6. Februar 2004 im Foyer des Rathauses in Leverkusen-Wiesdorf
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