Salka Viertel (eigtl. Salomea Sara (Mea) Steuermann)
Schauspielerin und Drehbuchautorin
Geb. 15.6. 1889 in Sambor/ Österreich-Ungarn
Gest. 20.10. 1978 in Klosters/ Schweiz
Salka Viertel ist eines von vier Kindern (die Brüder Zygmund und Eduard – der spätere Pianist und Komponist Eduard Steuermann -, sowie die Schwester Rosa) eines jüdischen Rechtsanwaltes. Über viele Jahre hinweg versieht der Vater in ihrer Geburtsstadt (die heute zur Ukraine gehört) auch noch das Amt des Bürgermeisters – bis ihn der zunehmende Antisemitismus schlußendlich zwingt, dieses Amt niederzulegen.
Als Salome Steuermann debütiert sie am Pressburger Stadttheater und steht in der Folgezeit auf diversen Kurort-Bühnen der österreichisch- ungarischen Doppelmonarchie. 1911 geht Salka vorübergehend nach Berlin, spielt dort unter der Regie von Max Reinhardt und folgt zwei Jahre später einem Angebot nach Wien an die Neue Wiener Bühne in die österreichische Haupststadt. Hier lernt sie auch den Autor und Regisseur Berthold Viertel kennen, den sie 1918 heiratet (mit dem sie drei gemeinsame Söhne hat und von dem sie 1947 wieder geschieden wird).
1928 geht die Familie nach Hollywood, wo Berthold Viertel bei der Fox Film Corporation auf Betreiben F.W. Murnaus einen Vertrag als Regisseur und Autor erhält. Ursprünglich ist nur eine dreijähriger Aufenthalt in den USA geplant. Aufgrund der unsicheren politischen Lage und dem Aufkommen des Nationalsozialismus in Deutschland beschließt man jedoch 1932, nicht mehr nach Europa zurückzukehren.
Salka Viertels Filmkarriere ist allerdings nur wenig Erfolg beschieden. Zu einem ihrer bekanntesten Streifen zählt Anna Christie an der Seite von Greta Garbo. Durch die Freundschaft zu dem schwedischen Filmstar bekommt Viertel die Chance, Drehbücher zu schreiben, darunter für so erfolgreiche Filme wie Königin Christine, Anna Karenina und Die Frau mit den zwei Gesichtern. (Neben Salka Viertel arbeiten übrigens auch die österreichischen Exil-Schriftstellerinnen Vicky Baum und Gina Kaus als Drehbuchautorinnen für Hollywood).
Im kalifornischen Los Angeles leben die Viertels anfangs zur Miete und erwerben schließlich ein Haus in Santa Monica, wo in Salka Viertels literarischen Salon in der Mabery Road fortan so namhafte Persönlichkeiten wie Sergej Eisenstein, Charlie Chaplin und Exilanten wie Arnold Schönberg, Hanns Eisler, Bertolt Brecht, Max Reinhardt und Thomas Mann zu ihren Gästen zählen.
Nach Kriegsende gerät die engagierte Nazi-Gegnerin allerdings sehr bald in die Mühlen des Kalten Krieges und mit Beginn der McCarthy-Ära unter Verdacht, Kommunistin zu sein. Ihre Arbeitsmöglichkeiten für und in Hollywood sind damit beendet.
1953 schließlich verläßt sie die Vereinigten Staaten und geht zu ihrem Sohn Peter und dessen Frau, der Schauspielerin Deborah Kerr, ins schweizerische Klosters, wo sie bis zu ihrem Tode lebt und arbeitet und an ihrer Autobiografie schreibt, die 1969 unter dem Titel Das unbelehrbare Herz erscheint.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/ wiki/Salka_Viertel
Literatur:
Katharina Prager: „Ich bin nicht gone Hollywood!“ Salka Viertel – ein Leben in Theater und Film. Blickpunkte, Band 12, Braumüller-Verlag, Wien 2007, ISBN: 978-3-7003-1592-6
Links (deutsch):
http://www.dla-marbach.de/index.php?id=59032#Viertel,%20Salka
http://www.zelluloid.de/person/index.php3?id=25966
http://www.filmmuseum-berlin.de/fwmurnau/ueber.htm
International:
http://en.wikipedia.org/wiki/Salka_Viertel
http://www.eeweems.com/peter_viertel/salka.html
http://www.usc.edu/libraries/archives/arc/libraries/feuchtwanger/exiles/viertel.html
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