Benedikt Fred Dolbin [Pseud. Ben Bindol]
Maler und Pressezeichner
Geb. 1883 Wien/ Österreich-Ungarn
Gest. 1971 Jackson Heights, NY/ USA
Studiert u.a. Komposition bei Arnold Schönberg, verkehrt in der Wiener Kaffeehausszene, Mitbegründer der Künstlergruppe „Die Bewegung“, Ausstellungen im Hagenbund (1926, 1932), als Maler beeinflusst von Schiele, als Zeichner Autodidakt, Mitte der 1920er Jahre Porträtzeichnungen für diverse Wiener Zeitungen, 1926 Übersiedlung nach Berlin, Reporter, Porträtist für „Die Literarische Welt“, „Der Querschnitt“, später „B.Z. am Mittag“, „Berliner Tageblatt“ usw., Schauspieler, Bühnenbildner, Kinderbuchillustrator
Arbeitsverbot
Arbeiten in Deutschland vor der Emigration
Sehr erfolgreicher, freier Pressezeichner, bekannt für seine abbreviaturhaften Porträtzeichnungen („Kopf-Stenogramme“) von Prominenten; als Jude sowie auf Grund seines Zeichnungsstils als „entartet“ verfolgt
Im US-amerikanischen Exil
Wenig überzeugende Anpassungsversuche an den Stil der amerikanischen Pressezeichnung, als Zeichner erfolglos
Weitere Kurzbiographien
Aus Berlin emigriert. Werke Berliner Künstler, die nach 1933 Deutschland verlassen mußten. Ausstellungskatalog von Eberhard Roters. Berlinische Galerie. Berlin (West) 1983, S. 39f.; Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und der Research Foundation for Jewish Immigration New York. 2 Bde. und 1 Reg.bd. München, New York, London, Paris 1980 und 1983: Bd. 2, I, S. 221f.; Die uns verliessen. Österreichische Maler und Bildhauer der Emigration und Verfolgung. Ausstellungskatalog Österreichische Galerie im Oberen Belvedere Wien. Wien 1980, S 64; Kurt Flemig: Karikaturisten-Lexikon. München, New Providence, London, Paris 1993, S. 55; Kunst im Widerstand. Malerei, Graphik, Plastik. 1922-1945, hg. von Erhard Frommhold. Dresden 1968 und Frankfurt/Main 1968, S. 536; Walter Tetzlaff: 2000 Kurzbiographien bedeutender deutscher Juden des 20. Jahrhunderts. Lindhorst 1982, S. 60; Joseph Walk: Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918-1945, hg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem. München, New York, London, Paris 1988, S. 69; Vollmer – Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Unter Mitwirkung von Fachgelehrten des In- und Auslandes bearb., redigiert und hg. von Hans Vollmer. 6 Bde. Leipzig 1992 (unveränd. Nachdruck der Originalausgabe Leipzig 1953-62): Bd. 1, S. 578
Nachlass
Institut für Zeitungsforschung Dortmund
Sammlungen
Kinemathek, Berlin (West), Deutsches Literaturarchiv Marbach, Theatermuseum München, Theatersammlung der Österreichischen Nationalbibliothek Wien, Historisches Museum der Stadt Wien, The Pierpont Morgan Library, New York, New York Public Library, Deutsches Exilarchiv Frankfurt/Main
Werk- und Literaturauswahl:
Dolbin – B. F. Dolbin. 1883-1971. Eine Ausstellung des Instituts für Zeitungsforschung Dortmund. Zusammenstellt von Kurt Koszyk. Dortmund 1975
Haas, Willy: Gesicht einer Epoche. Mit 75 Porträtzeichnungen von B. F. Dolbin. München, Berlin und Gütersloh 1962;
Sahl, Hans: Zum Tode von B. F. Dolbin. In: Will Schaber (Hg.): „Aufbau“. Reconstruction. Dokumente einer Kultur im Exil. New York und Köln 1972, S. 411-415
Schaber, Will: B. F. Dolbin. Der Zeichner als Reporter. München 1976 (= Dortmunder Beiträge zur Zeitungsforschung, 23)
– -: Benedikt Fred Dolbin. Vortrag zur Eröffnung der Ausstellung „Benedikt Fred Dolbin: Kopfstenogramme für die Berliner Presse 1926-1933“ in der Deutschen Bibliothek, 26.3.1980. In: Benedikt Fred Dolbin. Frankfurt am Main 1980, S. 9-22 (= Kleine Schriften der Deutschen Bibliothek, 7)
– -: Profile der Zeit. Begegnungen in sechs Jahrzehnten, hg. von Manfred Bosch. Mit einem Vorwort von Agathe Kunze und Zeichnungen von B. F. Dolbin. Eggingen 1992
Autorin:
Rosa von der Schulenburg
Links (deutsch):
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