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Glaser, Curt

H.A.M. 0

Curt Glaser
Arzt und Kunsthistoriker

Geb. 29.05. 1879 in Leipzig
Gest. 23.11. 1943 in Lake Placid/ USA


Die Familie des Kaufmanns Simon Glaser übersiedelt kurz nach der Geburt des Sohnes Curt in die Reichshauptstadt Berlin. Hier studiert er später Medizin und promoviert 1902 in München, übt den Beruf des Arztes allerdings nur während seiner Militärzeit im Ersten Weltkrieg aus. Glasers große Leidenschaft gehört vielmehr der Kunstgeschichte, deren Studium er sich in Freiburg, München und Berlin widmet, wo er 1907 mit einer Arbeit über Hans Holbein d.Ä. seinen zweiten Doktorgrad erwirbt (sein jüngerer Bruder Paul macht sich übrigens als Kunsthändler einen Namen). Von 1909 bis 1920 ist Glaser – der in dieser Zeit auch vom jüdischen zum protestantischen Glauben konvertiert – zuerst als Assistent, danach bis 1924 als Kustos am Berliner Kupferstichkabinett tätig und leitet, bis zu seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten 1933, als Direktor die Berliner Kunstbibliothek. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit schreibt er in den Jahren 1902 bis 1910 regelmäßig Kunstkritiken für eine Hamburger Tageszeitung, ab  1909 für die von Karl Scheffler herausgegebene Zeitschrift Kunst und Künstler, ist Berlin-Redakteur der Kunstchronik und von 1918 bis 1933 Kunstberichterstatter des Berliner Börsen-Couriers.


Der Kunstfreund und -kritiker, der mit seiner 1932 verstorbenen Ehefrau Elsa mit Werken von Max Beckmann, Ernst Ludwig Kirchner, Henri Matisse und Edvard Munch eine umfangreiche Kunstsammlung aufgebaut hat, muß die Bilder zu Schleuderpreisen verkaufen, um damit seine Flucht in die Schweiz finanzieren zu können (mittlerweile [2008, Anm. d. Red.] haben Glasers Erben an einige internationale Museen Rückgabe-Anträge gestellt). Noch im  Juni 1933 verläßt das Ehepaar Hitler-Deutschland, lebt zeitweise auch in Italien, wo Glaser an einer Geschichte der italienischen Renaissance arbeitet, und übersiedelt schließlich 1941 über Kuba in die Vereinigten Staaten. Der frühe Förderer expressionistischer Kunst in Deutschland kann allerdings im New Yorker Exil nicht mehr an seine beruflichen Vorkriegs-Erfolge anschließen und stirbt nach langer schwerer Krankheit im Alter von 64 Jahren.


Am 20. März 2013 wurde bei Christie’s Edvard Munchs Farbdruck „Junge Frau am Strand“ für 2,45 Euro versteigert. Das Bild war im November 2012 von  den Staatlichen Museen  Preußischer Kulturbesitz in Berlin an die Erben des früheren Besitzers Curt Glaser zurückgegeben worden.         


Quelle:

http://de.wikipedia.org/wiki/Curt_Glaser


Links (deutsch):

http://deu.archinform.net/arch/59934.htm

http://www.kunstmarkt.com/pagesmag/kunst/_id133096-/news_detail.html?_q=%20


International:

http://www.dictionaryofarthistorians.org/glaserc.htm

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